Deutsche ProdukteAuf diese Marken stehen wir am meisten

Deutsche Marke mit Tradition: Die blaue Nivea-Dose ist vielen Konsumenten vertraut.
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„Bei deutschen Produkten weiß man, was man hat“ - mit diesem Satz könnte man die Vorlieben der Bundesbürger beschreiben. Ob Ritter Sport, Audi oder Nivea: Konsumenten bevorzugen Produkte von Herstellern aus Deutschland.
Unter den Top Ten ist seit Jahren Sportartikelhersteller Adidas - von einem „angestaubten“ Image keine Spur: „Je älter die Marke ist, desto mehr Vertrauen und Sicherheit strahlt sie aus“, weiß Markenexperte Dr. Kai-Uwe Hellmann. „Sie erleichtert das Kaufverhalten und gibt den Konsumenten Orientierung“, so der Konsumsoziologe.
Deutsche Marken sind zudem beliebt, weil sie mittlerweile nicht nur für Produktqualität stehen, sondern auch für „exzellentes Design und Lifestyle“. So erklärt Andreas Pogoda von der Brandmeyer Markenberatung den hohen Anteil deutscher Unternehmen unter den zehn beliebtesten Marken.
Befragte, die eine Marke genannt haben, entschieden sich meist für Adidas, Audi landete auf dem zweiten Platz. Auch international sind deutsche Produkte zunehmend gefragt, denn sie gelten als teure Statussymbole. So lieben Chinesen vor allem Autos „Made in Germany“, zeigt eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey. „Deutsche Produkte sind teuer, aber dafür auch überdurchschnittlich gut. Sie sind ausgereift, solide und wertbeständig“, sagt Prof. Dr. Karsten Kilian, Initiator von Markenlexikon.com.
Wir zeigen, welche Marken die Deutschen besonders lieben:
Die Beispiele Adidas und Esprit zeigen, dass auch eine aktuelle Krise nichts an der Beliebtheit einer Marke ändern muss. Zwar schrieb die Modekette Esprit im vergangenen Jahr rote Zahlen, sie lag aber dennoch auf Platz drei. „Wichtig ist, dass die Produktqualität über Jahre hinweg konstant bleibt“, sagt Hellmann. „Das Vertrauen der Verbraucher muss erst einmal wachsen“. Eine gleichbleibende Qualität wiederum erfordere von den Unternehmen regelmäßige Kontrollen.
Natürlich gehören Marken nicht nur in Deutschland zur kulturellen Identität, hier haben sie aber eine lange Tradition. „In allen Wohlstandsnationen, in denen Menschen viel konsumieren, kann man eine Markenbindung beobachten“, sagt Hellmann.
Neue Produkte haben es dagegen schwer auf dem Markt, so der Experte. Bis zu 80 Prozent der jungen Marken floppen, daran ändern auch massive Werbekampagnen nichts. Kinder und Jugendliche probierten zwar gerne mal etwas aus - doch je älter und gesetzter sie seien, desto stärker lasse die Neugier und Lust auf neue Produkte nach, erklärt Hellmann.
Oftmals werden dann die Marken-Vorlieben der Eltern übernommen, nach dem Motto: Weil schon mein Vater mit seinem Mercedes so zufrieden war, fahre ich auch einen. „Trotz Facebook, Twitter & Co. sind bodenständige Werte vielen jungen Menschen heute wichtig“, weiß auch Markenstratege Kilian. Viele deutsche Marken adressierten genau diese Bedürfnisse seit langem auf überzeugende Art und Weise.
Das sind die wertvollsten Marken der Welt:
Buchtipps:
David A. Aaker: Markenrelevanz: Erfolgreich Wettbewerber ausschalten.
Christian Scheier, Dirk Held: Was Marken erfolgreich macht.
Rudolf Sommer: Psychologie der Marke. Die Marke aus Sicht des Verbrauchers.