Neue StrategieObi verringert sein Sortiment deutlich – Kunden müssen mit Veränderung rechnen

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Pflanzen und Gartenzubehör stehen am Haupteingang eines Baummarkts von Obi. (Archivbild)

Pflanzen und Gartenzubehör stehen am Haupteingang eines Baummarkts von Obi. (Symbolbild)

Obi will sein Sortiment anpassen. Was bedeutet das für Kunden?

„Große Markenvielfalt, über 100.000 Produkte, qualifizierte Beratung & Betreuung“ – mit diesen Worten wirbt Baumarktprimus Obi im Netz um Kunden. Zumindest bei der Produktvielfalt könnte dieser Wert bald überholt sein. Wie die „Lebensmittelzeitung“ (LZ) berichtet, plant Obi sein Sortiment massiv zu verringern.

Mit der Entscheidung wolle der Baumarkt effizienter und digitaler werden und gleichzeitig verhindern, auf Ware sitzen zu bleiben. Laut Obi-Einkaufsvorstand Gonn Weide soll „die Relevanz des Sortiments erhöht“ und die „Komplexität reduziert“ werden. Die Sortimentsanpassung Teil der Verzahnung des Offline- und Onlinegeschäfts, sagt der Konzern.

Obi will Sortiment anpassen – bestätigt Zahlen von Medienbericht aber nicht

Bis zu 30 Prozent weniger Produkte könnte laut „LZ“ in einigen Filialen bald geben. Das neue Sortiment solle rund 30.000 Produkte umfassen. Obi bestätigt diese Angaben nicht.

Bei Lieferanten führt der Strategiewechsel laut „Lebensmittelzeitung“ zu Verärgerung, sie müssten nun teilweise mit deutlichen Bestelleinbußen und höheren Kosten rechnen.

Obi setzt zunehmend auf digitale Lösungen

Völlig überraschend kommt der Schritt indes nicht. Bereits im vergangenen Jahr traf der Baumarktkonzern die Entscheidung, sich von der Prospektwerbung zu verabschieden und digitale Kanäle mehr in den Fokus zu nehmen. Das sorgte für Aufsehen, begründet wurde der Schritt mit enormen Kosten- und Ressourcenaufwand für den Druck.

Nun erklärt Obi das Einstampfen der Produktpalette laut „LZ“ mit geringer Nachfrage für einige Waren, insbesondere für Saisonware. Unter anderem sei das Geschäft mit Weihnachtsartikeln Ende 2022 schlecht gelaufen sein.

Dass Obi auf einem großen Teil seiner Ware sitzen bleibe, bestreitet der Branchenführer allerdings. „Nicht richtig ist, dass wir einen Einbruch des Geschäfts verzeichnen. Wir sehen wie alle Marken im Retail Bereich eine Kaufzurückhaltung und hohe Preissensibilität bei unseren Kund:innen, nichtsdestotrotz konnten wir im letzten Jahr ein deutlich positives Ergebnis erzielen und die Umsatzzahlen zum Vorjahr steigern“, zitiert Technik- und Verbraucherportal „chip.de“ den Konzernriesen.

Baumarktriese Obi verringert das Sortiment: Das ist der Grund

„Dort wo sich die Produkte beispielsweise in ihrer Funktion sehr ähneln, wollen wir bedarfsgerecht anpassen und auf der Fläche und in den Regalen hauptsächlich relevante Artikel für unsere Kunden anbieten“, erklärte eine Obi-Sprecherin des Baumarktbetreibers gegenüber „BaumarktManager“. Das Portal hat sich auf Nachrichten zur deutschen Baumarktbranche spezialisiert.

Häufig nachgefragte Artikel sollen demnach weiter in jedem Markt ausreichend verfügbar sein, unabhängig von Standort und Marktgröße. Die breitere Range des Sortiments sei über den Webshop oder über Obi-App online bestellbar. (pst)

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