Der Tarifstreit im Brauereigewerbe NRW endete mit Lohnerhöhungen für 5500 Angestellte und einem „echten Reallohn-Plus“. Auch Kölsch-Brauer hatten gestreikt.
NRW-TarifstreitAngestellte in Brauereien erhalten mehr Geld

Früh-Kölsch - einmal zugreifen? Auch die Beschäftigten der Brauerei Früh bekommen mehr Geld.
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Der monatelange Tarifstreit im nordrhein-westfälischen Brauereigewerbe ist beendet. Etwa 5500 Beschäftigte bekommen im ersten Schritt 2,8 Prozent mehr Lohn. Diese Erhöhung gilt rückwirkend ab Mai, in einigen Regionen schon ab April. Im Februar 2026 kommen pauschal 60 Euro für alle Beschäftigten dazu, im folgenden September gibt es eine weitere Steigerung um 1,5 Prozent.
Auf diese Vereinbarung mit einer Laufzeit von 24 Monaten hat sich die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit dem Brauereiverband NRW geeinigt. Ihm gehören landesweit 31 Brauereien an, darunter Früh, Gaffel, Reissdorff und Päffgen in Köln. Der Einigung war ein langer Tarifstreit vorausgegangen. Mehrfach gab es Warnstreiks, so im Mai bei Reissdorff und Gaffel. Die NGG drohte zeitweise sogar mit einem „trockenen Bier-Sommer“.
Die Gewerkschaft wertet die Einigung als Erfolg mit einem „echten Reallohn-Plus“, obwohl sie ursprünglich deutlich mehr verlangt hatte. Die NGG forderte ursprünglich eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 6,6 Prozent, mindestens aber um 280 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Mit der Festbetragskomponente sollten die unteren Tarifgruppen gestärkt werden. Erfolg hatte die Gewerkschaft mit ihrer Forderung nach eine höheren Vergütung für Auszubildenden und einem zusätzlichen bezahlten freien Tag zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen.
Die Konkurrenten Warsteiner, Veltins und Krombacher haben separate tarifliche Regelungen, für die es ebenfalls einen Tarifabschluss mit der NGG gab. Im Wesentlichen fällt die Erhöhung gleich hoch aus wie in dem Tarifabschluss mit dem Brauereiverband NRW.
Der Geschäftsführer des Brauereiverbandes NRW, Marc Peters, nannte den Tarifabschluss „eine Herausforderung“, weil der Bierausstoß sei seit Jahrzehnten rückläufig sei, währen die Kosten für Lohn, Energie und Material wie Gläser und Kästen stiegen. (gro/dpa)