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Jeder zehnte Arbeitsplatz fällt wegMedienunternehmen ProSiebenSat.1 baut in Deutschland massiv Stellen ab

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Das Logo und der Schriftzug der „ProSiebenSat.1 Media SE“ ist im Gewerbegebiet „Unterföhring Park“ an einer Säule vor einem Gebäude von ProSiebenSat.1 zu sehen.

Das Logo und der Schriftzug der „ProSiebenSat.1 Media SE“ ist im Gewerbegebiet „Unterföhring Park“ an einer Säule vor einem Gebäude von ProSiebenSat.1 zu sehen.

Die ProSiebenSat.1 Media SE hat seinen Sitz in Unterföhring bei München. Dort werden nun viele Arbeitsplätze gestrichen.

Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 will im Rahmen einer Neuausrichtung weitere rund 400 Vollzeitstellen abbauen. Damit fällt jede zehnte Stelle in der Münchner Konzernzentrale und in der für das Medienhaus zentralen Unterhaltungssparte weg. „In einer sich konstant verändernden Medienindustrie ist es nur konsequent, dass wir unsere Strategie neu ausgerichtet haben“, sagte ProSiebenSat.1-Vorstandschef Bert Habets am Dienstag in München.

Der Konzern agiere bereits das vierte Jahr in Folge in einem extrem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld. Daher sei es unumgänglich, die Sach- und Personalkosten deutlich zu senken. „Der Stellenabbau ist eine schwierige, jedoch unternehmerisch notwendige Entscheidung, damit ProSiebenSat.1 seine Ertragskraft steigert und wieder nachhaltig und gesund wachsen kann“, so Habets weiter. Bis Ende 2024 rechne der Konzern mit Einsparungen in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe.

ProSiebenSat.1 baut Stellen ab: Freiwilligen-Programm geplant

ProSiebenSat.1 befindet sich in einer wirtschaftlichen Schieflage und hatte im Juni bereits die Dividende für die Aktionäre massiv von 80 Cent pro Anteil im Jahr 2021 auf gerade noch 5 Cent für das Geschäftsjahr 2022 gekürzt. Bereits im vergangenen Jahr wurden rund 600 Stellen abgebaut.

Der Stellenabbau solle durch ein Freiwilligen-Programm sozialverträglich erfolgen, teilte der Konzern mit. So sollten betriebsbedingte Kündigungen „weitestgehend“ vermieden werden. Hierauf habe sich das Unternehmen in Gesprächen mit den Gewerkschaften geeinigt.

Durch die Umstrukturierung im Unterhaltungsbereich und eine stärkere Konzentration auf die konzerneigene Streaming-Plattform Joyn soll ProSiebenSat.1 laut Habets „die Nummer Eins im deutschsprachigen Entertainmentmarkt werden“.

Dazu will Joyn auch Inhalte anderer Anbieter wie der öffentlich-rechtlichen Mediatheken aufnehmen. Diesen Plänen hatten ARD und ZDF aber bereits eine Absage erteilt.(dpa)