SchuldneratlasJeder zehnte Kölner ist überschuldet

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ARCHIV - 09.12.2021, Nordrhein-Westfalen, Neuss: Der Namenszug von Creditreform steht über dem Eingang zur Zentrale des Unternehmens.

Der Namenszug von Creditreform steht über dem Eingang zur Zentrale des Unternehmens. Die Zahl der überschuldeten Menschen ist in Deutschland in diesem Jahr auf ein Rekordtief gefallen.

Trotz hoher Inflation und stark steigender Energiepreise ist die Zahl der überschuldeten Verbraucher in Deutschland erneut auf ein Rekordtief gesunken. Doch die Zahlen sind durchaus trügerisch.

In den rheinischen Großstädten Köln, Düsseldorf und Leverkusen ist jede zehnte Privatperson über 18 Jahren überschuldet – trotz eines spürbaren Rückgangs in diesem Jahr. Das zeigt der neue Schuldneratlas der Wirtschaftsauskunftei Creditreform.

Köln steht dabei mit 9,81 Prozent überschuldeter Haushalte bundesweit auf dem 318. Rang vor den noch stärker betroffenen Städten Düsseldorf und Leverkusen, während Bonn (Rang 141) lediglich 7,67 Prozent überschuldete Haushalte ausweisen. Auch der Rheinisch-Bergische Kreis (Platz 142) und die übrigen Kreise der Region schneiden besser als Köln ab.

In Bayern ist die Verschuldung am geringsten

Die geringste Schuldenquote hat mit 3,55 Prozent der bayerische Landkreis Eichstätt, die höchste Bremerhaven mit 19,7 Prozent. Trotz hoher Inflation und stark steigender Energiepreise ist der Anteil der überschuldeten Haushalte aber sowohl in der Region als auch bundesweit gesunken. Creditreform sprach von einem Rekordtief. 2,94 Millionen gelten als überschuldet. In ihnen leben 5,88 Millionen überschuldete Menschen über 18 Jahren, 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Überschuldungsquote sank 2022 um 0,38 Prozentpunkte auf 8,48 Prozent. Die Zahlen seien jedoch trügerisch, warnte Creditreform. Viele finanzielle Belastungen durch die hohe Inflation und die steigenden Energiekosten seien bei den Verbrauchern noch nicht angekommen und würden sich langfristig auswirken. (EB/afp) 

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