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Kommentar zum Streik bei FluggesellschaftenTarifstreit zu Lasten der Reisenden

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Flugzeuge der Lufthansa stehen an einem Flughafen (Symbolbild)

  1. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo will erneut in den Streik treten.
  2. Seit Monaten ist sie im Clinch mit der Lufthansa und ihrer Tochtergesellschaften.
  3. Der eigentliche Leidtragende sind aber die Reisenden, die sich auf einen Winterurlaub gefreut hatten. Ein Kommentar.

Auf dem Rücken vieler Privatreisender, die über Weihnachten und Silvester Freunde und Familie besuchen, trägt die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo ihren Tarifkonflikt mit der Lufthansa aus. Ihr Streik bei Germanwings zwischen den Jahren ist unfair gegenüber Tausenden Passagieren und unangemessen in der Sache. Denn beide Seiten hatten einem Schlichtungsverfahren schon zugestimmt. Während einer Schlichtung zu streiken, ist völlig unüblich. Die Gewerkschaft kann dafür keine nachvollziehbaren Gründe anführen.

Drastischer Silvester-Streik ist nicht angemessen

Ufo will offiziell moderate zwei Prozent mehr Lohn und höhere Spesen für das Kabinenpersonal durchsetzen. Das rechtfertigt keine drastische Maßnahme wie diesen Streik über Silvester. Man will darüber hinaus zwar auch über eine geplante Vereinbarung zur Abschmelzung von Altersvorsorge-Leistungen des Konzerns sprechen. Hier hatten aber beide Seiten bereits Verhandlungsbereitschaft signalisiert, auch die Lufthansa. Auch dies ist also kein ausreichender Sachgrund.

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Die wahren Gründe dürften tiefer liegen. Offenbar ist das Vertrauen der Gewerkschafter in den Lufthansa-Vorstand verloren gegangen, dass er im Rahmen der Schlichtung überhaupt ernsthaft verhandeln will. Hier rächt sich, dass Lufthansa-Chef Carsten Spohr gegenüber Ufo einen überaus harten Kurs gefahren hat. Er überzog die Gewerkschaftsführung mit Klagen und zweifelte vor Gericht sogar an, dass Ufo die Flugbegleiter vertreten darf. Spohr hoffte, die Spartengewerkschaft langfristig loszuwerden und durch die größere Dienstleistungsgewerkschaft Verdi als Partner zu ersetzen. Das gelang jedoch nicht. Der Vorschlag, zunächst einen Mediator einzusetzen, um vor der Schlichtung wieder Vertrauen herzustellen, macht viel Sinn.