60 Jahre Ford Transit – Alltagshelden Geschichten, Folge 3: Nick und Chiara gehen mit einem originalgetreu restaurierten Oldtimer auf Tour.
Die Freiheit genießenMit dem Ford Transit die Welt erkunden

Chiara und Nick möchten demnächst mit dem Ford Transit Oldtimer nach Italien reisen.
Copyright: Martina Goyert
Die aufgehende Sonne taucht die Landschaft in sanftes Licht. Ein unscheinbarer Weg zweigt zu einer Hofanlage in Bergheim-Niederaußem ab. Gerade fährt Achim Gerstenmayer das Oldtimer-Wohnmobil aus der Werkstatt vor die Scheune, wo seine Tochter Chiara mit ihrem Freund Nick wartet. Denn an diesem warmen Sommertag möchten die beiden mit dem Ford Transit zum Badesee fahren.
Viel Platz auf wenig Raum
Begeistert gibt die 17-jährige Chiara einen Einblick in das Innere des Oldtimers, der vom Wohnmobilhersteller Hymer im Jahr 1982 auf Basis des Ford Transit gebaut wurde. Das kompakt wirkende Auto ist ein wahres Platzwunder, wie die Oberstufenschülerin bestätigt. Sie zeigt, wie einfach und schnell sich beispielsweise das Sofa zum Bett und die Küche zu einer Ablage einrichten lassen.
Mit wenigen Handgriffen kann das Dach des Wohnmobils hochgeklappt werden und gibt den Blick auf einen weiteren Schlafplatz für zwei frei. Besonders begeistert ist sie von den braunen Vorhängen, die heute einen Retro-Chic haben und wie alles andere noch zum Originalbestand des Oldtimers gehören.
„Oft werden wir bestaunt, weil wir mit einem Wohnmobil unterwegs sind, das mehr als doppelt so alt ist, wie wir selbst“, erklärt Chiara. Bisher hat sie mit ihrem Freund neben einigen Kurztripps auch einen mehrtägigen Urlaub an der Mosel gemacht. Dort mussten sie dann zur allseitigen Belustigung ihre Sportlichkeit unter Beweis stellen. Denn als sie den Schlüssel im Auto vergessen hatten, sind sie über das Oberlicht im Dach in ihr eigenes Wohnmobil „eingebrochen“.
300 Stunden Arbeit investiert
Mit einem Schmunzeln hört Achim Gerstenmayer den Erlebnisberichten seiner Tochter zu. Der gelernte Maschinenschlosser freut sich darüber, dass das Wohnmobil aus seiner Sammlung historischer Fahrzeuge nun genutzt wird. Denn der heutige KFZ-Restaurator in der Car Classic-Abteilung bei Ford hat den Oldtimer vor mehr als zehn Jahren einem Bekannten abgekauft und innerhalb von zwei Jahren umfassend restauriert.
„Da ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe, schraube ich auch in meiner Freizeit gerne weiter“, bekennt der 64-Jährige. „So habe ich sicher insgesamt fast 300 Stunden Arbeit in das Wohnmobil investiert – weniger um selbst damit in Urlaub zu fahren, sondern einfach, weil es ein schönes und seltenes Auto ist.“
Mit leuchtenden Augen zählt er auf, dass dieses Hymer-Model serienmäßig über eine Servolenkung und ein 4-Gang-Getriebe mit elektrischem Overdrive verfügt. Doch zum heutigen restaurierten Zustand war es ein langer Weg. Denn es galt einige Rostschäden und Beulen zu beseitigen. Nur die Lackierarbeiten überließ er einer Fachfirma. Das einzige Zugeständnis an die Moderne waren schließlich zwei neue Ventilatoren für die Frischluft und ein USB-Stecker.
Flexibel und ungebunden
„Mir gefällt, dass wir spontan entscheiden können, irgendwohin zu fahren“, erklärt Nick, als er das Wohnmobil mit Taschen für den Ausflug belädt. Bisher hat er eher den bequemen All-Inklusive-Urlaub geschätzt, ist aber nun ein begeisterter Wohnmobil-Fahrer. Doch was macht den Reiz für ihn aus? „Mit dem Transit-Wohnmobil können wir flexibel sein“, so der 19-Jährige. „Wenn wir Lust auf Neues haben, fahren wir halt weiter. Wir lieben dieses Ungeplante und die Action dabei.“
Dies scheinen auch andere zu mögen, denn der Trend zum Camping lässt sich an den Zulassungszahlen der Transit-Modelle ablesen. Rund 10.000 Ford Transit und Transit Custom und damit etwa jedes fünfte dieser Modelle wurde 2024 zu Camper-Vans oder Wohnmobilen umgebaut. So wurden sie als Basis für den Ford Nugget oder für Modelle von spezialisierten Wohnmobilhersteller genutzt.
Für das kommende Jahr steht für Chiara und ihren Freund – ganz im Trend – die erste große Reise nach Italien mit dem Oldtimer auf der Wunschliste. „Das Auto läuft einwandfrei“, findet Nick und ergänzt: „Obwohl ich gerne schnell fahre, genieße ich aber bei der Fahrt mit dem Wohnmobil gerade die Langsamkeit. Da ist der Weg genauso cool wie das Ziel.“

Historische Fahrzeuge sind seine Leidenschaft: der KFZ-Restaurator Achim Gerstenmayer
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Zur Person
Der gelernte Maschinenschlosser Achim Gerstenmayer restauriert in der Classic Car-Abteilung von Ford historische Fahrzeuge. Seine Tochter Chiara besucht die Oberstufe eines Gymnasiums und ihr Freund Nick absolviert derzeit eine Ausbildung.
60 Jahre Kult-Transporter: Das dritte Transit-Jahrzehnt (1985 - 1995) – Ein flexibler Allrounder
Zwischen 1985 und 1995 entwickelte sich der Ford Transit vom robusten Handwerkerfahrzeug zum vielseitigen Alleskönner – und eroberte dabei auch die Herzen von Familien und Abenteurern. Die dritte Generation des Transporters, eingeführt 1986, präsentierte sich mit markanter, aerodynamischer Front und vielfältigen Karosserievarianten. Ob Kastenwagen, Pritsche oder Kleinbus – der Transit passte sich nahezu jeder Aufgabe an.

Familien entdeckten den Wagen – hier ein 1998er Transit Nugget – als flexibles Urlaubsfahrzeug für sich.
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Besonders prägend war in dieser Zeit die Geburtsstunde des Ford Transit Nugget. In Zusammenarbeit mit Westfalia entstand ab 1986 ein durchdachter Campingausbau, der den Transit zum idealen Reisebegleiter machte. Mit serienmäßigem Aufstelldach, Küche, Bett und Sitzgruppe wurde der Nugget schnell zum Geheimtipp unter Campingfreunden. Anders als viele Konkurrenten bot er dank durchdachter Raumaufteilung auch auf kompaktem Raum hohen Wohnkomfort. Der Transit war nun nicht mehr nur ein Arbeitstier – er wurde ein Teil der Freizeitkultur. Familien nutzten ihn als flexibles Urlaubsfahrzeug, junge Leute als mobiles Zuhause für Festivaltrips. Die solide Technik, einfache Wartung und hohe Alltagstauglichkeit machten ihn zum verlässlichen Begleiter.
So wurde der Ford Transit in diesem Jahrzehnt zum Symbol praktischer Freiheit – auf dem Bauhof ebenso wie auf Europas Landstraßen.
Wissenswert: Fünf Transit-Tatsachen
1) Sechs Monate im Schnee begraben
Im Oktober 1985 wurde Juan Garcia auf einem Bergpass vom Schneesturm überrascht. Er ließ seinen Transit Kombi zurück, der unter fünf Metern Schnee begraben wurde. Als er sechs Monate später im Frühjahr zurückkehrte, stellte er erstaunt fest, dass die Karosserie nur leicht beschädigt war. Noch erstaunter war er, als der Transit auf Anhieb ansprang und er sicher nach Hause fahren konnte.
2) „Königin des Rings“
Die verstorbene Rennfahrerin Sabine Schmitz begeisterte 2005, als sie in der BBC-TV-Show „Top Gear“ in etwas mehr als zehn Minuten mit einem Transit die Nürburgring-Rennstrecke umrundete.
3) Kilometer-Millionär
Radek Němec aus Pilsen kam mit einer ungewöhnlichen Beschwerde zu seinem Ford-Händler. Der Kilometerzähler seines Diesel-Transits hatte aufgehört zu funktionieren, als die Ziffern 999.999 erreichten. Ein gebrauchtes Ersatztacho bot eine einfache Lösung, sodass der Transit seinen Dienst fortsetzen konnte.
4) Bescheidene Leistung
Der Dieselmotor des ersten Ford Transit hatte eine Leistung von nur 43,6 PS. Die niedrigste Leistung, die heute im Transit Custom Van mit Dieselmotor verfügbar ist, liegt bei 136 PS.
5) Der bisher Leistungsstärkste
Der MS-RT Ford E-Transit Custom verfügt über einen Elektromotor mit einer Leistung von 285 PS. Das ist mehr als das Sechseinhalbfache der Leistung des oben genannten Dieselmotors.
Gewinnspiel: Transit-Story einreichen und Wohnmobil-Reise gewinnen

Ford Sunlight Cliff 4x4 Wohnmobil.
Copyright: Martin Erd
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Senden Sie Foto und Text an: gewinnspiel@tageszeitung.koeln
Einsendeschluss ist der 7. September 2025. Viel Glück!