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SeniorennetzwerkeSchöne Begegnungen beim internationalen Stadtteilfest

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Bei der Tombola mit vielen gespendeten Sachpreisen gab es nur Gewinner: Elli Goebbels erwischte einen Handwärmer in Herzform.

Bei der Tombola mit vielen gespendeten Sachpreisen gab es nur Gewinner: Elli Goebbels erwischte einen Handwärmer in Herzform.

Mit finanzieller Unterstützung der Rundschau-Altenhilfe luden zwei Kölner Seniorennetzwerke zum Fest an der Lutherkirche.

„Das muss ich aufnehmen!“ – Anneliese Müller (85) hat ihr Smartphone gezückt und macht lächelnd ein Video vom Frauen-Shantychor „Die Brausen“. Der spritzige Auftritt der Shanteusen im pink-rot-weißen Outfit war in der Tat filmreif und passte ausgezeichnet zur heiteren Stimmung des Internationalen Stadtteilfestes, das die SeniorenNetzwerke Altstadt-Süd/An St. Aposteln und Neustadt-Süd jetzt wieder organisiert hatten.

Die „Brausen“ beim Internationales Stadtteilfest an der Lutherkirche.

Die „Brausen“ beim Internationales Stadtteilfest an der Lutherkirche.

Die Aktivitäten des Festes konzentrierten sich aufgrund des unfreundlichen Herbstwetters am Wochenende auf die Innenräume der Lutherkirche, die den ganzen Nachmittag gut gefüllt war. Da wurde auch die Zielsetzung der Netzwerkarbeit deutlich sichtbar: „Menschen sollen sich begegnen, sich kennenlernen, sich untereinander unterstützen, gemeinsame Aktivitäten entwickeln und selbst die Initiative ergreifen“, bringt es Tanja Gast, Koordinatorin vom Netzwerk Altstadt-Süd, auf den Punkt. Wie ihre Kollegin Margret Schürmann vom Netzwerk Neustadt-Süd ist sie begeistert, wie gut die Möglichkeiten zur sozialen und kulturellen Teilhabe im Rahmen der Netzwerkarbeit genutzt und letztlich von den Senioren selbst in die Hand genommen werden.

Die Netzwerke bringen Senioren in Köln zusammen

Die Aktivitäten sind vielfältig. Sie reichen von Ausflügen, Spieletreffs, Mal- oder Computergruppen über Kultur- und Literaturkreise bis hin zu Stammtischen, Singkreisen und generationsübergreifenden Projekten wie Lesegroßeltern oder Kochen für jung und alt. „Man muss sich nur aufraffen und rausgehen“, sagt Marlies Korte (79), die bei dem traditionsreichen Südstadtfest viele Bekannte in der Lutherkirche getroffen hat. Sitznachbarin Hedi Hohmann (81) mischt gern beim Tanzkreis mit – „man muss doch was tun“, meint sie schmunzelnd. Gisela Schöngen (86) war schon immer recht aktiv: „Ich habe 22 Jahre die Wandergruppe geleitet.“ Nicht nur innerhalb der Netzwerke halten die Senioren Kontakt – „wir kommen auch aus verschiedenen Netzwerken zusammen und unternehmen gemeinsam etwas“, erzählt Anneliese Müller (85).

Freuten sich über die gute Stimmung: Tanja Gast (rechts) und Margret Schürmann, Koordinatorinnen der SeniorenNetzwerke Altstadt-Süd/ An St. Aposteln und Neustadt-Süd, die das Stadtteilfest organisierten.

Freuten sich über die gute Stimmung: Tanja Gast (rechts) und Margret Schürmann, Koordinatorinnen der SeniorenNetzwerke Altstadt-Süd/ An St. Aposteln und Neustadt-Süd, die das Stadtteilfest organisiert haben.

Freundliche Begegnungen standen denn auch im Mittelpunkt des diesjährigen Internationalen Stadtteilfestes, das von der Rundschau-Altenhilfe unterstützt wird. Daneben gab es an verschiedenen Ständen vielfältige Informationen und persönliche Gespräche zu Verbrauchertipps und seniorenrelevanten Themen wie Pflegeberatung, Antragsstellungen, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht oder digitale Helfer für zuhause. Ein Buffet mit selbst gemachten internationalen Leckereien und eine Tombola waren organisiert und Spaß auf der Bühne mit den Shanty-Sängerinnen, der kölschen Band „De Krempe“, dem Polizeifrauenchor, dem ukrainischen Chor „Ornamentum Musicum“, Line Dance mit „Owls on Rail“ - und draußen ein kraftvoller Ausklang mit der Frauen-Sambatruppe „Queerelas“.


Die ersten Seniorennetzwerke in Köln sind 2002 durch Initiative der Stadt Köln, der Kölner Wohlfahrtsverbände, der Sozial-Betriebe-Köln und der Seniorenvertretung der Stadt Köln entstanden, um eine moderne Form der Seniorenarbeit zu etablieren, die auf Eigeninitiativen älterer Menschen setzt.

Die Seniorennetzwerke sind stadtteilorientiert und bestimmen ihre Aktivitäten selbst. Die Angebote sind breit gefächert und unterscheiden sich je nach Stadtteil. Themen sind die Verbesserung der Lebenswelt von Seniorinnen und Senioren mit Angeboten im Bereich Gesundheit, Gesellschaft, Kultur und Bildung. Die Netzwerke werden von Koordinatorinnen/ Koordinatoren unterstützt oder organisieren sich eigenständig und greifen auf die Begleitung von Servicestellen zurück. Auch Vertreterinnen und Vertreter von Institutionen, Vereine oder Geschäftsleute können Teil eines Seniorennetzwerkes werden.

Die Seniorennetzwerkarbeit einschließlich der Unterstützungsstrukturen wird vom Amt für Soziales, Arbeit und Senioren durch Fördermittel bezuschusst.