Soldatinnen und Soldaten in KölnBundeswehr packt 6500 Weihnachtspakete der Altenhilfe

Copyright: Thomas Banneyer
Es wummert. Harte und tiefe Bässe dringen aus den Hallen der Lüttich-Kaserne der Bundeswehr im Kölner Stadtteil Longerich. Im Inneren herrscht eifrige Betriebsamkeit. Durch die Musiktakte hindurch kann man das metallische Rollgeräusch des Bandes vernehmen, auf dem sich die Pakete langsam nach vorne schieben. Links und rechts sind zahlreiche Paletten mit Lebensmitteln abgestellt. Rund 60 Soldatinnen und Soldaten sind damit beschäftigt, sie in die Pakete zu legen.

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Ganz vorne steht Hauptfeldwebel Steffi Hentschel von der Luftwaffenunterstützungsgruppe aus Köln-Wahn. Ihre Aufgabe ist es, die Kartons zu falten. Zum vierten Mal ist sie dabei. Mit Musik, sagt sie, gehe es irgendwie besser. Schon im vergangenen Jahr, als die Uniformierten wegen der Corona-Schutzmaßnahmen auch unter sich waren, habe es Musik gegeben. Davor, als noch zivile Helferinnen und Helfer von Schulen, karitativen Einrichtungen und der Stadt Köln mit Hand anlegten, sei ja auf laute Rhythmen verzichtet worden. Dass wieder nur Grünzeug am Band zu sehen ist, sei schade. „Der Kontakt zu anderen fehlt schon“, sagt Steffi Hentschel mit Bedauern, dafür würde man auch wieder die Musik abdrehen.
Wieder einmal streikt die Verschnürmaschine
Das Packen nimmt derweil Fahrt auf, Hauptfeldwebel Hentschel muss ordentlich falten. Schon bald sind fast 2000 Pakete fertig. Und dann passiert es doch wieder. Es gehört fast zu den alljährlichen Erfahrungen. Eine der beiden Verschnürmaschinen, mit denen die Pakete zugebunden werden, streikt. Sofort staut es sich auf dem Rollband, gerät das Packen ins Stocken. Hauptfeldwebel Hentschel verschafft es allerdings etwas Luft.

Die gefüllten Pakete wurden mit einer Verschnürmaschine zugebunden und für den Weitertransport auf Paletten gepackt.
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Eifrig wird versucht, das Problem zu lösen. Rüdiger Wenzel, Hauptmann a.D., der die Altenhilfe auch nach seiner aktiven Zeit bei der Bundeswehr weiter unterstützt, kennt das schon. Am Ende hilft es, die Maschine mit Druckluft durchzublasen. Nun funktioniert sie – und am Band erhöht sich die Schlagzahl wieder merklich.

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Zwischen den Soldatinnen und Soldaten sind zwei, drei Helferinnen und Helfer in Zivil, es sind Angestellte der Bundeswehr, die sich wie alle freiwillig gemeldet haben. Auch Brigadegeneral und Standortältester Richard Frevel hilft zeitweise mit. Seine Aufgabe: Er muss je eine Tafel Schokolade ins Paket legen. Insgesamt sind es 33 Lebensmittel in Dosen, Gläsern und Konserven, die hineinkommen – von Deftigem wie Sauer- und Rotkraut bis hin zu Süßem wie Frühstückskonfitüre. Ausgetüftelt hat es Rüdiger Wenzel, wie was zu packen ist. Es wird eng im Karton, aber letztlich passt alles hinein. Das Paket ist schwer in diesem Jahr, wiegt etwas über neun Kilogramm.

Cordula von Wysocki dankte den Bundeswehr-Angehörigen für ihren Einsatz.
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Chefredakteurin dankt allen Beteiligten
Dann lässt Hauptmann Ewald Kunke zur Mittagspause antreten. Die Rundschau-Chefredakteurin und stellvertretende Vorsitzende der Altenhilfe, Cordula von Wysocki, nutzt die Gelegenheit, um den Soldatinnen und Soldaten den Dank der Altenhilfe auszusprechen. Die eindrucksvolle Hilfe und das Engagement, das sie hier sehe, sagte von Wysocki, mache viele bedürftige Empfängerinnen und Empfänger der Pakete glücklich.

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Nicht nur der Inhalt, auch die persönliche Übergabe vermittele Zuwendung und das Gefühl, nicht alleine gelassen zu werden. Zuvor hatte Brigadegeneral Frevel betont, dass sich die Bundeswehr verpflichtet fühle, die Aktion der Altenhilfe weiterhin zu unterstützen. Und der Brigadegeneral zeigte sich zufrieden mit dem Einsatz – und auch damit, dass zum Mittag wieder der Klassiker gereicht wurde: Nudeln mit Gulasch.
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Am ersten von zwei Packtagen sind über 4000 Pakete fertig, an Tag zwei ist daher schon gegen Mittag Schluss. Mit Lkw werden die 6500 Pakete zu kirchlichen Gemeinden und karitativen Einrichtungen gebracht, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sie kurz vor Weihnachten überbringen. Für viele Bedürftige bleibt es oft das Einzige, was sie geschenkt bekommen.