Die gemeinnützige Betreibergesellschaft „Schwimmen in Waldbröl“ hat ein neues Konzept erarbeitet, um den rasant steigenden Energiekosten entgegenzuwirken.
Hilfe für BalneoWaldbröler Stadtrat gewährt Schwimmbad Zuschuss

Mit reduzierten Stunden und weniger Frühschwimmen läuft zurzeit der Betrieb im Waldbröler Hallenbad Balneo. Damit es weiterhin jedem offen steht, hat sich die Politik auf neue Zuschüsse geeinigt.
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Das Schwimmbad Balneo soll auch weiterhin jedem offen stehen, der dort Bahnen ziehen will, und nicht nur den Schulen und Vereinen. Den Schritt zu einem erneut eingeschränkten Badebetrieb will weder die Waldbröler Stadtverwaltung noch der Rat der Marktstadt gehen.
Nach der Inbetriebnahme des Bades im September vergangenen Jahres bis in den Mai dieses Jahres hinein war das Schwimmen an der Vennstraße zunächst nur den Schulen und den Teilnehmenden von Kursen vorbehalten. Jetzt hat die gemeinnützige Betreibergesellschaft „Schwimmen in Waldbröl“ ein neues Konzept erarbeitet, um den rasant steigenden Energiekosten entgegenzuwirken.
Öffnungszeiten des Waldbröler Schwimmbads Balneo reduziert
„Wir haben etwa Mitte Oktober die Öffnungszeiten an den Wochenenden von 16 auf elf Stunden reduziert“, berichtet Geschäftsführer Markus Fischer. „Gestrichen haben wir die Zeiten, in denen bei uns ohnehin nicht viel los gewesen ist, das spart Personal.“ Auch sei das Frühschwimmen nur noch dreimal in der Woche möglich.
Die Senkung der Wassertemperaturen sei dagegen keine Lösung, betont Fischer. „Vor allem Eltern haben sich beschwert.“ So wurden die Temperaturen im Lehrschwimmbecken sowie im Kinder- und Babybecken wieder auf die früheren Werte von 29 und 32 Grad gebracht, allein im Sportbecken bleibe die Temperatur bei 26 Grad Celsius (früher 27). „Das Lehrbecken wird vor allem von kleineren Kindern und auch Senioren genutzt, wir haben zum Beispiel eine Gruppe der Rhema-Liga, die wöchentlich kommt – die braucht das.“
Balneo erhält weiter Zuschüsse von der Stadt Waldbröl
Rückendeckung bekommt die Gesellschaft um Markus Fischer von der Politik: Einstimmig haben die Stadtverordneten im nichtöffentlichen Teil der jüngsten Ratssitzung beschlossen, dass das Balneo zumindest bis Ende Januar monatlich weitere Zuschüsse erhält. Zuletzt hatte das Rathaus der Gesellschaft bis zu 378.000 Euro überwiesen. Feste Größen sind weiterhin 160.000 Euro jährlich zur Finanzierung des Schulschwimmens und 90.000 Euro als Zuschuss zu laufenden Betriebskosten. Mit dem Geld, das zudem gezahlt wurde, sollten Corona-Kosten, etwa für zusätzliche Reinigungen und Desinfektionsmittel, gedeckt werden.
Wie hoch der neue Zuschuss ist, will Bürgermeisterin Larissa Weber auf Anfrage nicht sagen. Die Rede ist von einem fünfstelligen Betrag. „Wir sind alle sehr froh, dass die gemeinnützige GmbH so viele Stunden auch ehrenamtlich in das Schwimmbad investiert“, betont die Rathauschefin. So könnten Kinder das Schwimmen lernen und Familien ihre Freizeit in dem für rund 8,3 Millionen Euro sanierten und erweiterten Hallenbad verbringen. „Denn den relativ geringen Eintritt können sich viele Familien, junge und alte Menschen noch leisten – im Gegensatz zu teuren Ausflugszielen.“
Unterdessen hofft Balneo-Geschäftsführer Markus Fischer, dass es bald eine Antwort auf die Frage gibt, ob auch für einen Betrieb wie eben ein Schwimmbad die geplanten Preisbremsen bei Gas und Strom gelten. Ob die bisherigen Maßnahmen derweil greifen, könne er allerdings heute noch nicht sagen: „Da wir auch im Oktober 2021 noch nicht im Vollbetrieb waren, haben wir keine Vergleichszahlen.“ Unerwartete Hilfe bekam das Balneo im vergangenen Oktober dagegen von ganz oben: „Das tolle Wetter hat dafür gesorgt, dass wir kaum heizen mussten.“