Nach BauarbeitenKleine Erft fließt in Bedburg wieder oberirdisch

Mehr von der Kleinen Erft ist nach dem Ende der Bauarbeiten zu sehen.
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- Nachdem die Kleine Erft in Höhe des Kölner Platzes nur unterirdisch floss, tritt sie jetzt bereits am Kreisverkehr zutage. Vorbei am Krankenhaus fließt sie durch Broich zum Erftflutkanal.
- Denn der nicht mehr standsichere Kasten, durch den die Kleine Erft einst floß, wurde abgebrochen und wird erneuert.
- Obwohl es eine Artenschutzprüfung gab und die Erneuerung durch ein Fachbüro okölogisch begleitet wird, sorgt sich der Bedburger Naturschützer Rolf Thiemann um die Wasserfledermäuse.
Bedburg – Die Kleine Erft ist wieder zu sehen. Jahrzehntelang war ist sie in Höhe des Kölner Platzes unterirdisch geflossen, nun ist der nicht mehr standsichere Kasten, durch den das kleine Gewässer geplätschert ist, teils abgebrochen und erneuert worden.
Die kleine Erft tritt jetzt bereits am Kreisverkehr wieder zutage und verläuft am Parkplatz vorbei in Richtung Krankenhaus, wo sie wieder für ein kleines Stück unter dem Hubertusstift verschwindet, bevor sie durch Broich zum Erftflutkanal fließt.
„Ökologische Baubegleitung“ durch Fachbüro
Das alte Backsteinmauerwerk unter dem Kreisverkehr blieb erhalten, wurde aber mit einer Spritzbetonschale instandgesetzt. An der nun glatten Oberfläche finden die Wasserfledermäuse, die hier im Sommer eine Kolonie unterhalten, nun keinen Halt mehr, weshalb an den Decken spezielle Kästen für die Tiere aufgehängt wurden. Von einstmals 500 Tieren sind etwa 60 zurückgekehrt. Der Bedburger Naturschützer Rolf Thiemann ist mit der Baumaßnahme nicht glücklich. Er ärgert sich über eine Treppe, die unmittelbar am Austritt der Kleinen Erft von der Klosterstraße aus zum Ufer führt. „Wenn sich dort Jugendliche hinsetzen und rauchen und der Rauch dann in den Tunnel zieht, sind die Tiere weg“, sagt Thiemann.
Bauherrin ist die Stadt Bedburg. „Die Treppe musste aufgrund einer Forderung des Erftverbandes, der diese für Unterhaltungszwecke benötigt, errichtet werden“, sagt Laura Berndt von der Stadtverwaltung. Auf welche Weise die Treppe zugänglich gemacht werde, müsse mit dem Erftverband noch geklärt werden. Zudem habe es vor den Arbeiten eine Artenschutzprüfung gegeben, und es habe eine „ökologische Baubegleitung“ durch ein Fachbüro gegeben.
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Die Arbeiten an dem Bauwerk sind mit rund 450 000 Euro veranschlagt worden und wurden im Zeitplan beendet. Thiemann hofft nun, dass keine Bäume und Sträucher vor die Öffnung des Tunnels gepflanzt werden. „Sonst haben die Fledermäuse keine vernünftige Möglichkeit, dort einzufliegen.“