Rundschau-LeserbriefWo bleibt der Inflationsausgleich für Rentner?

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ARCHIV - 26.06.2012, Baden-Württemberg, Stuttgart: Eine ältere Frau zählt Geld.

Zum 1. Juli werden die Renten in Ost und West erhöht.

Zum 1. Juli steigen die Renten in Ost und West. Dieser Leser vermisst aber einen Inflationsausgleich bei der Erhöhung.

Die Regierung hat eine Rentenerhöhung beschlossen, im Westen plus 4,39 Prozent, im Osten plus 5,86 Prozent und damit sind die Renten in Ost und West alle gleich, was eigentlich schon lange überfällig war. Allen Rentnerinnen und Rentnern wird die Rentenerhöhung so schmackhaft gemacht, dass dies keine gewöhnliche Rentenerhöhung ist, sondern eine kräftige Rentenerhöhung. Ein Rentner mit 1000 Euro Rente würde ab Juli 2023 im Westen ca. 44 Euro und im Osten rund 60 Euro mehr an Rente erhalten. Da muss ich mich aber fragen „wo bleibt denn hierbei der Inflationsausgleich“? In anderen Berufssparten beträgt die Erhöhung um die zehn Prozent zusätzlich ein Inflationsausgleich von zum Teil mehreren Tausend Euro.

Oder war für Rentnerinnen und für Rentner der Inflationsausgleich, die Energiepauschale von 300 Euro im Herbst letzten Jahres gemeint? Wenn das so ist, wäre das aber ein schlechter Scherz. Im Übrigen sind die Rentnerinnen und Rentner durchweg die ärmste Gruppe in der Bevölkerung und 660 000 Rentnerinnen und Rentner sind in Deutschland auf Grundsicherung angewiesen und das besagt doch schon genug. Für alles Mögliche hat die Regierung Geld, was zum Teil nicht nachvollziehbar ist, weil manche Sachen nach dem Gießkannenprinzip bedient werden, aber unsere Rentnerinnen und Rentner, die Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut haben, können sehen wo sie bleiben. Und das ist sehr, sehr traurig, ich muss sagen „armes Deutschland“.

Josef Heim, Bergisch Gladbach

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