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Kommentar

Wort zum Sonntag
Wir haben die Aufgabe, Gottes Schöpfung zu bewahren

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14.11.2025, Brasilien, Belem: Angelica Munduruku von der indigenen Gruppe der Munduruku hält einen Affen, als sie den Eingang zum COP30-Klimagipfel blockiert.

Protest zum Weltklimagipfel: Angelica Munduruku von der indigenen Gruppe der Munduruku hält einen Affen, als sie den Eingang zum COP30-Klimagipfel blockiert.

Die Bibel lehrt Verantwortung und Bewahrung der Schöpfung als menschlichen Auftrag. Die Weltklimakonferenz hat also auch eine christliche Aufgabe.

In diesen Tagen findet die Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém statt. Wissenschaftliche Analysen zeigen uns die pure Notwendigkeit, jetzt zügig zu handeln, damit die nächsten Generationen noch eine lebenswerte Erde vorfinden können.

Diese Aufgabe ist nicht nur eine allgemein humane, sondern ich sehe sie in der Bibel verankert. Der erste Schöpfungsbericht revolutionierte die damalige religiöse Sichtweise. Gottesbilder aus Stein oder Holz standen in den Tempeln und man stellte sich vor, dass sie Wirkungen auf den Verehrungsort und die dortigen Menschen hatten.

Doch biblisch gesehen erschafft Gott im Anschluss an die Schöpfung der lebenden Umwelt ein umwerfend neues Bild seiner selbst. Nicht als eine leblose Statue in einem ortsbezogenen Tempel, sondern als lebendige Menschen! Ihre Wirksamkeit soll alle Geschöpfe der Erde umfassen (vgl. Gen 1,26). Die Übersetzung: „… und unterwerft sie (die Erde) euch, und herrscht über die Fische des Meeres, die Vögel des Himmels und über alle Tiere…“ hat nichts mit Ausbeuten zu tun, sondern ist im damaligen Kontext gerechten Herrschens zu verstehen: „Übernehmt Verantwortung, kümmert euch um alle Lebewesen“.

Fehlverhalten, Hass und Gewalt haben direkte Auswirkungen auf die Umwelt, die erstaunlich aktuell sind: „Darum soll das Land verdorren, alle seine Bewohner sollen verwelken, samt den Tieren des Feldes und den Vögeln des Himmels; auch die Fische im Meer sollen zugrunde gehen“ (Hos 4,3). Letztlich geht es um die Gotteserkenntnis: Weil Gott uns als lebendige Gottesbilder diese große Aufgabe zutraut, seine wunderbare Schöpfung zu bewahren, trage ich Mitverantwortung. Nicht theoretisch, sondern ganz konkret in meinem Alltag.