Von der Eifel bis ins Bergische6 schöne Radtouren auf stillgelegten Bahntrassen

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Radfahrer fahren durch Wiesen mit gelbem Löwenzahn

Der Frühling ist perfekt für Radtouren.

Für Radfahrer gibt es kaum bessere Routen, als stillgelegte Bahnstrecken. Sie sind breit und weit weg von lautem Verkehr. Wir stellen sechs Routen in der Region vor.

Sie haben kaum Steigung und sind oft weit weg von lauten Straßen: Viele stillgelegte Bahnstrecken sind heute wunderbare Radwege, auf denen es sich ganz entspannt durch die Landschaft radeln lässt, vor allem wenn diese eher bergig ist. NRW hat über 300 Kilometer Panorama-Radwege zu bieten. Wir stellen sechs Radtouren auf ehemaligen Bahntrassen vor, vorbei an Talsperren, durch Moore und Wälder.

1. Wasserquintett, Bergisches Land

Länge: 73 km (davon 28 km Bahntrasse)

Fünf Talsperren auf einer Tour, Radwege auf alten Bahntrassen und über bergische Höhen: Das bietet die Radroute Wasserquintett, die Teil des 132 km langen Bergischen Panorama-Radwegs ist. Der Rundweg verbindet Wupper-, Bever-, Brucher-, Neye-, und Lingese-Talsperre und bietet idyllische Ausblicke auf die Wasserlandschaften im Bergischen. Kurze mühevolle Anstiege werden mit herrlichen Weitsichten belohnt. Tipp: Wer in Marienheide startet, kann mit der Bahn anreisen. Auch lässt sich die Route gut in kleine Etappen aufteilen. Für Familien ist der Abschnitt zwischen Marienheide und Hückeswagen besonders geeignet, wegen geringer Steigung.

Start/Ziel: Bahnhof Marienheide | Profil: mittel, 70 km Länge, davon 28 km Bahntrassenweg, rund 700 Höhenmeter bergauf und bergab | Highlights: Talsperren, Klosteranlage in Marienheide, Wipperfürth, www.wasserquintett.de

2. Vennbahn, Eifel

Länge: 125 km

Im 19. Jahrhundert wurde auf der Bahntrasse zwischen Aachen und Luxemburg Kohle und Eisenerz transportiert. Heute zieht sich entlang der stillgelegten Bahnlinie der beliebte Vennbahn-Radweg. 125 km geht es quer durch die Eifel, Ardennen und Hohes Venn, dabei wird mehrfach die Grenze nach Belgien und Luxemburg überquert. Es gibt kaum Steigungen, daher ist die Strecke beliebt bei Familien. In zwei bis drei Tagesetappen kann sie gut bewältigt werden. Wer möchte, macht kürzere Tagestouren draus. Der Vennbahn-Radweg wurde vom ADFC mit dem Gütesiegel „Qualitätsroute“ versehen.

Start/Ziel: Aachen/Troisvierges (Lux) | Profil: leicht, kaum Steigung, 125 km | Highlights: Aachener Dom, Burg Reuland, abwechslungsreiche Moor- und Heidelandschaft, Hecken, Flusstäler, www.vennbahn.eu

3. Panorama Radweg Niederbergbahn, Niederrhein

40 km (davon 21,5 km Bahntrasse)

In den 1920er Jahren wurde quer durch das Neanderland eine Bahnstrecke gebaut. Heute freuen sich meist Radfahrer über eine gemütliche Fahrt auf der 21,5 km langen ehemaligen Bahntrasse, die von Oberdüssel über Wülfrath bis Kettwig führte. Wegen seiner Breite von drei Metern können auch Menschen mit Rollstühlen oder Familien mit Kinderwagen den Weg gut nutzen. Der 40 km lange Panorama-Radweg Niederbergbahn ist Bindeglied zum Ruhrtal-Radweg und zur Korkenziehertrasse in Solingen. Außerdem gehört er als Teilstrecke zum 300 km langen Panorama-Radwegenetz, das vom Ruhrgebiet über das Neander- und das Bergische Land bis ins Sauerland führt. 

Start/Ziel: Essen-Kettwig /Haan | Profil: leicht, 40 km, Dauer rund 4 Std. | Highlights: Brücken und denkmalgeschützte Viadukte, Waggonbrücke in Heiligenhaus, Mariendom Velbert, www.neanderland.de/radfahren

4. Ahr-Radweg, Ahrtal

77 km

Vor der Flutkatastrophe von 2021 gehörte der Ahr-Radweg durch das romantische Tal mit seinen Weinbergen, zu einer der beliebtesten Strecken in Deutschland. Aktuell ist der Ahr-Radweg noch im Wiederaufbau, doch einige Teilstrecken wurden bereits wiederhergestellt. 

Hinweise zu Sperrungen und Umleitungen: Aktuelles lesen Sie auch hier.

  • Von Blankenheim bis Ahrdorf ist die Strecke wieder befahrbar.
  • Zwischen Fuchshofen und Schuld verläuft der Radverkehr auf der Landesstraße.
  • Zwischen Schuld und Ahrbrück ist der Radweg großteils fertiggestellt und zu den Pfingstferien 2023 auch wieder durchgängig befahrbar
  • Zwischen Ahrbrück und Altenahr wird ab Mai die bestehende Radbuslinie 844 (Altenahr-Rheinbach) bis Ahrbrück verlängert,
  • Zwischen Altenahr und Walporzheim kann momentan keine sichere Route durch das Ahrtal empfohlen werden, sodass dieser Abschnitt ist bis auf Weiteres nicht befahrbar ist
  • Zwischen Walporzheim und Sinzig ist die Strecke mit Umleitungen nutzbar.

Wegen der vielen Sehenswürdigkeiten ist es ratsam sich Zeit zu lassen auf dieser Strecke durch eines der romantischsten Täler Deutschlands, von der Quelle der Ahr in Blankenheim bis zur Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz in Ahrdorf. 1913 wurde hier die Eisenbahnstrecke eröffnet. Seit 2005 fahren aber nur noch Zweiräder auf der ehemaligen Bahntrasse. Die Route folgt dem Ahrverlauf und kann gut in kleine Etappen unterteilt werden. Zur Ahr gehört der Wein. Immer mehr Straußenwirtschaften haben nach der Flut wieder geöffnet. 

Start/Ziel: Quelle Blankenheim/Remagen-Kripp | Profil: leicht, 75,3 km | Highlights: Viadukte, Naturdenkmal Prümer Tor, Klosterruine Marienthal, Weinorte Altenahr. www.ahrtal.de

5. Sauerlandring, Sauerland

Länge: 84 km

Wo Radfahrer heute entspannt und ohne Verkehr entlang radeln, herrschte bis 1966 geschäftiger Zugverkehr. Im Land der 1000 Berge verbindet die stillgelegte Bahntrasse Sauerlandring sehenswerte Fachwerkorte wie Finnetrop, Lennestadt und Schmallenberg und erinnert mit Prellböcken, Waggons und restaurierten Dampfloks am Wegesrand an die Vergangenheit. Tipp für eine Pause: Der malerisch gelegene Hennesee. Ohne Steigungen kommt man im Sauerland nicht aus. Durch die Routenführung auf der Bahntrasse erwartet Radler aber nur eine Steigung von maximal 3 Prozent.

Start/Ziel: Bahnhöfe Finnentrop, Lennestadt, Meschede | Profil: mittelschwer, 84 km Länge, rund 700 Höhenmeter bergauf | Highlights: Alte Frettermühle, Fledermaustunnel in Finnetrop, Holzerlebnisparcours Schmallenberg, www.sauerlandradring.de

6. Balkantrasse, Bergisches Land

Länge: 51 km (28 km Bahntrasse)

Von 1868 bis in die 1980er Jahre rollten die Züge des sogenannten „Balkanexpress“ zwischen Leverkusen-Opladen und Remscheid-Lennep hin und her. Heute genießen Radfahrer die Ruhe und schönen Ausblicke auf der insgesamt gut 50 km langen Radstrecke - von der Hügellandschaft des Bergischen bis zur Tiefebene des Rheins – von Wuppertal bis Leverkusen. Auf der 28 Kilometer langen Teilstrecke von Opladen nach Remscheid fahren Radfahrer auf der ehemaligen Bahntrasse, die durch Bergisch Neukirchen, Burscheid, Wermelskirchen und Bergisch Born bis nach Remscheid-Lennep. Diese Strecke ist auch bei Familien besonders beliebt. Hier geht es sanft bergab, daher auch gut mit Longboard oder Kickboard zu befahren.

Start/Ziel: Wuppertal-Oberbarmen/Leverkusen, Rheindorfer Deich | Profil: mittel, 51 km Länge, rund 600 Höhenmeter | Highlights: Talsperre Diepental, Lambertsmühle Burscheid, historischer Stadtkern Lennep, einfach-bergisch-radeln.de

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