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Wandertag in der EifelIdyllischer Rundweg führt durchs „Spanische Ländchen“ in Kerschenbach

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mensch wandert durch einen Wald.

Der Rundweg mit dem klingenden Namen „Walderlebnis Kerschenbach“ führt über Wald- und Wiesenpfade.

Die Tour „Walderlebnis Kerschenbach“ führt 8 Kilometer durch abwechslungsreiches Waldgebiet in der Nähe des Kronenburger Sees.

Am Rand des Deutsch-Belgischen Naturparks Hohes Venn, nicht weit entfernt vom Feriengebiet Kronenburger See, liegt auf rund 540 Meter Höhe das kleine Dörfchen Kerschenbach. Knapp 200 Einwohner hat der idyllische Ort. „Spanier“ wurden sie einst scherzhaft von ihren Nachbarn in Stadtkyll genannt: Im 16. Jahrhundert gehörte Kerschenbach zu Kronenburg – das wurde damals vom spanischen König Philipp II regiert. Heute lässt es sich im „Spanischen Ländchen“ gut wandern. Zur Idylle gehört natürlich das liebe Vieh: Mitten im Ort, auf der Weide direkt neben der Feuerwehr, grasen fröhliche Rindviecher. Das hat Tradition. Bis 1967 wurde hier noch ein Gemeindestier gehalten.

Rundweg „Walderlebnis Kerschenbach“

Für Wanderer auf dem Rundweg KB 2 geht es erst einmal bergab. Am Ortsausgang gibt es einen kleinen Rastplatz – Gelegenheit zur Stärkung für den bevorstehenden Aufstieg. Ein paar Meter hinter der Brücke über den Kerschenbach geht es links hinauf. Von einer Bank am Wegrand bietet sich schon nach einer kurzen Strecke ein schöner Ausblick auf zwei Fischteiche und den Ort. „Walderlebnis Kerschenbach“ wird der Weg genannt. Und tatsächlich geht es auf den rund 8 Kilometern meist mitten durch abwechslungsreiches Waldgebiet.

Auf dem Höhlenberg geht es vorbei am Feriendorf „Im Killerberg“. Außergewöhnliche Landschaftsformen mit Gräben und Vertiefungen fallen im weiteren Verlauf der Strecke auf. In Zickzack-Form wurden im 2. Weltkrieg zahlreiche Schützen- und Laufgräben hier im rückwärtigen Teil des Westwalls angelegt. Oben auf dem Hasenberg verläuft der Weg über eine kurze Strecke parallel zur nahe liegenden Bundesstraße 51.

Durch das Tal des Kalkerbachs

Kurz vor Haus Kalkerheck, einem Reiterhof, geht es nach rechts. Durch das Tal des Kalkerbachs, teilweise über schmale Wiesenpfade, geht es dann durch den Mischwald wieder bergab. Kurz bevor das Dorf erreicht ist, wartet noch ein kleiner Höhepunkt auf die Wanderer: Am Ortsrand, dort wo Kalkerbach und Dürenbach zusammenfließen, wurde ein barrierefrei zugänglicher „Wassererlebnisplatz“ angelegt. Auf einer Blumenwiese mit Infotafeln über Flora und Fauna, wenige Meter entfernt, steht eine gemütliche Wanderhütte.

Nach einem kurzen Aufstieg ist das Dorf mit seinen alten Bauernhäusern wieder erreicht. Wer noch Lust auf weitere Wasserspiele hat, kann die gußeiserne Schwengelpumpe am Dorfplatz benutzen. Empfehlenswert ist auf jeden Fall noch ein kurzer Abstecher zur Luziakapelle. Mit dem Bau begonnen wurde im 14. Jahrhundert, die erste urkundliche Nennung datiert auf 1657: Damals spendete das Prümer Hospital einen Sack Korn für die Instandsetzung. Nach größeren Reparaturen 1811 erhielt die Kapelle 1866 neue Altäre. Bis heute findet im spätgotischen Saalbau wöchentlich ein Gottesdienst statt, meist ist die Kirche allerdings verschlossen. Mit der Kapelle ist für Kerschenbach ein historisches Ereignis verbunden: Für sie wurden am 20. Juni 2009 mitten im Dorf zwei neue Glocken gegossen. Wer am Ende der Wanderung noch überschüssige Kraft hat, kann sich auf dem Bolzplatz gegenüber vom Start- und Zielpunkt am Gemeindehaus austoben.

Der Wanderweg im Detail

  • 1. Vom Parkplatz am Gemeindehaus rechts die Jünkerather Straße bergab, halbrechts halten und der Straße Richtung Ortsausgang folgen. Am Rastplatz geradeaus, hinter der Brücke über den Kerschenbach links abbiegen.
  • 2. An Fischteichen vorbei schlängelt sich der asphaltierte Weg bergan auf den Höhlenberg. Auf der Kuppe der Ausschilderung weiter um den Berg herum folgen. Der Wanderweg führt nun wieder bergab. An der nächsten Weggabelung nach rechts auf den unbefestigten Waldweg abbiegen.
  • 3. Diesen Weg insgesamt 500 Meter durch lichtes Mischwaldgebiet folgen. Hinter dem Feriendorf „Im Killerberg“ wird die K 64 erreicht. Hier ca. 50 Meter nach links entlang der Straße laufen, vor der Brücke über die B 5 nach rechts gehen.
  • 4. Der befestigte Wirtschaftsweg führt über den Hasenberg. Parallel zur Straße der Beschilderung weiter durch ein Waldgebiet folgen. An einem eingezäunten Waldstück vorbei über den Bach und weiter geradeaus dem Wanderweg folgen. An einer T-Kreuzung mit Ruhebank nach rechts abbiegen (Richtung Kalkerbachtal). Dem Wirtschaftsweg ca. 200 Meter folgen bis zur Wegkreuzung, geradeaus weiter laufen. Der Weg führt am Waldrand entlang bis zu einem Ausblick mit sehr langer Ruhebank. Hier weiter geradeaus halten und bei nächster Möglichkeit links auf Wiesenweg abbiegen.
  • 5. Dem schmalen Weg talwärts folgen, nach kurzer Zeit wird der Weg breiter und führt durch einen Buchenwald. Ehemalige Schützengräben durchziehen rechts und links das Gebiet. An der Infotafel weiter geradeaus bis zur nächsten Wegkreuzung. Danach rechts, den Bach queren und weiter rechts halten. Auf dem breiten Wirtschaftsweg zwischen Wiesen und Weiden weiter laufen. Abermals Bach queren und weiter geradeaus bis zu Weggabelung mit Ruhebank, hier nach rechts auf asphaltierten Wirtschaftsweg abbiegen.
  • 6. Dem Wanderweg durch das Bachtal Richtung Kerschenbach folgen. Nach 700 Meter am Wasserspielplatz links bergan gehen. Am Bauernhof vorbei halb rechts auf die Dorfstraße abbiegen und dieser bis zum Dorfgemeinschaftshaus folgen.

Informationen zur Strecke

Start und Ziel: Gemeindehaus Kerschenbach, Stadtkyller Straße 2, 54589 Kerschenbach

Anfahrt mit dem Auto: Über die A 1 bis Abfahrt Blankenheim, auf B 51 in Richtung Trier bis Stadtkyll, dort der Ausschilderung Richtung Kerschenbach (Kerschenbacher Straße) folgen

ÖPNV: Von Köln Hbf mit den Zug nach Kall, dort Bus SEV bis Jünkerath Bahnhof, dort mit Buslinie 478 oder Taxi (ca. 6 km) bis Gemeindehaus Kerschenbach

Weg: Rund 8,2 km Länge, etwa 2 bis 2,5 Stunden.

Profil: Straße, asphaltierte/geschotterte Wirtschafts-, Wiesen- und Waldwege. Festes Schuhwerk ist zu empfehlen, insgesamt ca. 120 Höhenmeter

GPS-Daten/Karte: www.gerolsteiner-land.de/a-walderlebnis-kerschenbach-1

Einkehrmöglichkeiten: Am Wanderweg selbst gibt es keine Einkehrmöglichkeiten, aber in Stadtkyll: La Sirena da Franco, Auelstraße 14-16, 54589 Stadtkyll, Tel. 06597/900623; Restaurant Balkanland, Wirftstraße 19, 54589 Stadtkyll, Tel. 06597/900538; Café-Bäckerei-Eiscafé Doppelfeld, Raiffeisenplatz

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