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Schmeckt wie in der KindheitLeckere Hausmannskost von Oma geht auch in vegan

Lesezeit 5 Minuten
vegane klopse neu

Königsberger Klopse als vegane Variante

Köln – Erinnern Sie sich noch an die Lieblingsgerichte aus Ihrer Kindheit: an Omas Klopse, den sonntäglichen Falschen Hasen und die traditionellen Plätzchen nach Familienrezept? Auch Angelique Vochezer liebte die Speisen ihrer Großmutter sehr: „Omi – für mich die beste Köchin der Welt“, erzählt sie, „sobald ich die Treppe zu meinen Großeltern runterlaufe, fühlt es sich allein durch den Geruch immer sofort wohlig und nach Ankommen an.“ Als sich die junge Frau aus gesundheitlichen und ethischen Gründen entschlossen hatte, vegan zu leben, war deshalb auch eine ihrer größten Sorgen gewesen: Wie erkläre ich das nur Omi?

Früher wurde aus Not mit einfachen, veganen Zutaten gekocht

Buchtipp

Angelique Vochezer/Ingeborg Teßmann: „Omi, ich bin jetzt vegan!“, Allegria/Ullstein Buchverlage, 192 Seiten, 22,99 Euro

Dass ihre Enkelin nun vegan lebt, darüber sei Oma Ingeborg Teßmann im ersten Moment leicht besorgt gewesen: „Ach, Kindchen, was soll ich dir denn jetzt noch kochen?“ Die Irritation habe aber nur kurz angehalten, denn dann sei ihr in Erinnerung gekommen, wie ihre Mutter damals nach dem Krieg mit wenigen Zutaten immer etwas Leckeres auf den Tisch gebracht habe. „All das, was meine Mutter mir früher gezeigt hat, war meist ohne tierische Produkte zubereitet, da sie einfach sehr teuer waren und wir uns das nicht leisten konnten“, erzählt Teßmann, „wir hatten damals nur den Begriff ‚vegan‘ noch nicht.“ Sie beschloss also, von nun an beim veganen Kochen und Backen alte Rezepte wieder in Erinnerung zu rufen und Neues auszuprobieren, und zwar zusammen mit ihrer Enkelin. „Jedes Mal, wenn sie mich besuchen kam, tüftelten wir gemeinsam an veganen Kreationen.“ Ihre gemeinsame Erkenntnis dabei: Hausmannskost funktioniert auch pflanzlich sehr gut, und zwar ohne aufwändige Besorgungen.

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Pflanzliche Alternativen zu Butter, Eier und Fleisch

Ihre Lieblingsrezepte haben die beiden im Buch „Omi, ich bin jetzt vegan!“ zusammengestellt. Darin geben sie auch Hintergrundinfos zu veganen Lebensmitteln, Einkaufs- und Zubereitungstipps und stellen Alternativen zu Butter, Eier, Fleisch oder Gelatine vor. Außerdem erklären sie, wie man Familie und Freunde neu in die vegane Ernährung mit einbinden kann. Dass es bei Familientreffen jetzt immer viele vegane Gerichte gebe, sei bei ihnen inzwischen längst normal. „Und alle lieben es“, erzählt Oma Teßmann. „Denn es schmeckt genauso wie vorher – und gesünder ist es obendrein.“

Wir dürfen drei Rezepte aus dem Buch vorstellen – viel Spaß beim Ausprobieren!

Königsberger Klopse (mit Kartoffeln)

Zutaten (für 4 Personen)

500 g veganes Hackfleisch (frisch oder gefroren) 1 Brötchen vom Vortag 60g Semmelbrösel 2 EL Senfkörner 1 EL Gemüsebrühe Salz Pfeffer Muskat 2 TL Senf Kapern nach Wunsch 1 Zwiebel 2 EL Mehl, 2 EL vegane Butter 6 – 8 Kartoffeln

Zubereitung:

· Das Hackfleisch – falls gefroren – auftauen. Das Brötchen in Wasser einweichen und fest ausdrücken.

· Zwiebel klein schneiden und alle Zutaten untermischen, gut vermengen und kleine Hackfleischbällchen formen und beiseite stellen.

· Eine Mehlschwitze aus 2 EL veganer Butter und 2 EL Mehl herstellen (Butter auf kleiner Flamme schmelzen, Mehl hinzugeben und unter ständigem Rühren etwas erhitzen, ohne dass es Farbe annimmt. Eine Prise Muskat dazugeben).

· Einen großen Topf mit 1½ l Wasser, 2 EL Senfkörnern, Salz und 1 EL Gemüsebrühe zum Kochen bringen, die Hälfte der Mehlschwitze dazugeben und etwas köcheln lassen.

· Die Hackfleischbällchen hineingeben und ca. 20 min ziehen lassen, bis sie oben schwimmen. Mit einem Löffel herausnehmen und zur Seite stellen.

· Nun die andere Hälfte der Mehlschwitze hineingeben und wieder köcheln lassen, bis eine sämige Soße entsteht.

· Die Soße durch ein Sieb in einen anderen Topf schütten, Kapern dazugeben und bei Bedarf etwas Salz.

· Die veganen Hackfleischbällchen vorsichtig in die heiße Soße geben.

· Alles gut durchziehen lassen und mit Salzkartoffeln servieren.

Vegane Käsespätzle

Zutaten (für 4 Personen):

400 g Weizenmehl oder Dinkelmehl 50 g Weich- oder Hartweizengrieß 2 TL Salz 3 TL Olivenöl 250 g Wasser 150 g Hafermilch 2 große Zwiebeln 500g veganer Käse, gerieben

Zubereitung:

· Bis auf die Zwiebeln und den Käse alle Zutaten zu einem Teig verrühren, bis keine Klumpen mehr da sind.

· Pflanzlichen Ei-Ersatz (gekauft oder hergestellt aus 18g Maismehl und 2g Johannisbrotkernmehl und 40g Sprudelwasser) zum Teig geben und unterrühren, bis der Teig zähflüssig ist.

· Einen großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen.

· Mit dem Spatzenhobel oder einer Presse den Teig in das kochende Wasser reiben.

· Knöpfle beziehungsweise Spätzle kurz aufkochen lassen, bis die Spätzle an der Oberfläche schwimmen.

· Mit einem Schöpflöffel nach und nach die Spätzle herausholen und auf einem Sieb abtropfen lassen.

· Danach die Spätzle mit dem veganen Käse in einer Auflaufform schichten.

· Zum Schluss nochmals 6-8 min bei 200° C in den Backofen geben, damit der vegane Käse richtig schmilzt.

· Zwiebeln in der Pfanne karamellisieren und über die Spätzle verteilen.

Gedeckter Apfelkuchen

Zutaten:

Für den Teig

500 g Mehl 1 Päckchen Backpulver 100 g Zucker 1 Päckchen Vanillezucker 6 EL Hafermilch 220 g vegane Butter 3 EL Apfelessig 2 EL Apfelmus Für die Füllung 2 kg Äpfel 100 g Rosinen Zucker nach Belieben Saft einer Zitrone etwas Wasser

Für den Zuckerguss Saft einer halben Zitrone Puderzucker

Zubereitung:

· Aus allen Zutaten einen Teig herstellen und ½ Stunde in den Kühlschrank stellen.

· Teig in 2 Teile teilen. Den Teig mit etwas Mehl zwischen 2 Backmatten ausrollen und zur Seite legen.

· Für die Füllung Äpfel schälen, klein schneiden und mit Wasser, Zitrone und Zucker ca. 20 min dünsten. Danach die Rosinen unterrühren und etwas auskühlen lassen.

· Blech mit veganer Butter einreiben und mit Weckmehl bestreuen. Teig dünn auf dem Blech ausrollen.

· Apfel-Rosinen-Mischung auf dem Teig verteilen.

· Den zweiten Boden mit den beiden Matten nehmen. Obere Matte abziehen, unterste Matte umdrehen und den Teig auf die Apfelmasse legen, andere Matte danach auch abziehen. Mit etwas Hafermilch einpinseln.

· Bei 200° C Ober- und Unterhitze für 30 min in den Ofen. Auf den Kuchen passt hervorragend ein Zuckerguss

· Für den Guss etwas Zitronensaft mit Puderzucker vermischen, bis der Guss dickflüssig wird.

· Diesen auf dem Kuchen verteilen und servieren. 

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