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Neueröffnung in KölnWas die dritte Kölner Bona'me-Filiale im Gerling-Quartier anders macht

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Buntes gegrilltes Gemüse ist der Bestandteil des Teigschiffchens, das sich im Bona'me Pide nennt.

Bunt und lecker: Das gefüllte Teigschiffchen nennt sich Pide.

Die Bona'me-Filiale im Kölner Rheinauhafen gibt es seit 2009. In dieser Woche öffnete die bereits dritte Kölner Filiale, allerdings mit neuem Konzept: die Bona'me Factory im Gerling-Quartier.

Aus dem Kurdischen übersetzt heißt „bona’me“ ganz einfach „unser Haus“. Und wenn der Chef des Hauses, Hüseyin Dogan, den Gast mit seinem strahlenden Lächeln begrüßt, dann fühlt es sich für diesen im besten Fall ganz genau so an: als wäre er, zumindest für ein paar Stunden, Teil des Hauses. Teil der Familie. „Jeder ist bei uns willkommen und jeder wird bei uns gleich behandelt“, sagt Dogan. An zwei Standorten in Köln verkörpert die Familie Dogan dieses Gefühl schon seit Jahren. 2009 eröffnete die erste Filiale im Rheinauhafen, später kam das Lokal am Deutzer Rheinufer dazu. Die kurdisch-türkische Küche mit orientalischen Einflüssen hat mittlerweile viele treue Anhänger.

Nachdem das Kölner Familienunternehmen mittlerweile auch in anderen deutschen Städten Filialen eröffnet hat, folgt nun der dritte Streich in Köln. Am Montag eröffnete die bona’me Factory. Standort ist der Gereonshof im Gerling-Quartier. Seit 2018 steht die Immobilie leer, vorher war hier der Edel-Italiener „Rosati“ ansässig.

In der Factory hat das Familienunternehmen das bestehende Konzept noch einmal ausgebaut. „Wir wollen uns ununterbrochen weiterentwickeln“, sagt Geschäftsführerin Yasemin Dogan. So ist von der bekannten Karte aus Deutz und der Südstadt nur wenig übrig geblieben. Das Anhängsel im Namen – die Factory – kommt von der hauseigenen Produktion, in der unter anderem Soßen, Dips oder Teigwaren für alle Standorte entstehen.

Bunter Mix aus Farben und Formen

Viel Arbeit ist ganz offensichtlich in das Interieur geflossen. Goldene Ketten hängen entlang der Bar im vorderen Teil des Restaurants von den hohen Decken und lenken den Blick auf eine Wandskulptur der Drei Heiligen Könige. Die waren schon vorher in den denkmalgeschützten Räumen. Ansonsten ist vom ehemaligen „Rosati“ nicht viel übrig geblieben.

Entstanden ist ein bunter Mix aus Farben, Formen und Materialien, die sich zu einem gelungen Gesamteindruck verbinden. „Alles Handarbeit“, sagt Marketing-Chefin Diba Dogan stolz. Im hinteren Teil des Lokals tauchen die Gäste rund um die offene Küche in eine ganz andere Welt ein. Hier dominiert die Farbe Blau, ergänzt vor allem durch rote Stoffe und die Pflanzen und goldenen Lampenschirme an der Decke.

Erstmals gibt es eine eigene Patisserie, in der optisch ansprechendes französisches Handwerk mit orientalischen Einflüssen verbunden wird. Neben dem Frühstücksangebot (bis 17 Uhr) stehen auf der Abendkarte neben ein paar neu entwickelten Vorspeise (von Austern bis gefüllte Zwiebeln) unter anderem kleine gefüllte Teig-Schiffchen, genannt Pide, oder gefüllte Teigtaschen, genannt Mantis. Bestellt wird direkt auf dem eigenen Smartphone. Besonders ist auch die Cocktailkarte, die gemeinsam mit Indika Silva aus der Bar „Toddy Tapper“ im Agnesviertel entstanden ist.

Hingucker, und nach den ersten Eindrücken der Familie auch einer der zukünftigen Bestseller, sind die sogenannten Babukos: eine luftige gefüllte Teigtasche, etwa mit Hähnchen, Schafskäse oder Austernpilzen. „Babukos kommen aus der kurdischen Tradition, wir haben das Rezept für uns ein wenig abgeändert haben“, sagt Yasemin Dogan. „Jeder Kurde, der das liest, ist begeistert. Sowas gibt es nicht in Köln und wahrscheinlich auch in ganz Deutschland nicht.“ Viele Gerichte sind aus Kindheitserinnerungen der Familie und den Impressionen vieler Reisen entstanden. „Wir machen nur das", sagt Hüseyin Dogan, „wo wir zu hundert Prozent dahinterstehen und was wir lieben“.

bona’me Factory, Von Werth-Straße 2 (Gerling-Quartier)

www.bona-me.de

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