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Neue, leckere Sandwich-RezepteWie aus einem Brot eine spektakuläre Mahlzeit wird

Lesezeit 8 Minuten
sandwich spicy green

Leckeres, vegetarisches Sandwich mit Avocado und Tahini-Chili-Dressing.

Köln – Die Deutschen sind im Sandwich-Bereich ja eher Puristen: Brot, Butter, Käse oder Brot, Wurst, Senf – fertig ist die Stulle. Helge Schneider fasste das einst treffend zusammen: „Käsebrot ist ein gutes Brot.“ Legt man da jetzt noch ein Essiggürkchen, ein paar geschmorte Zwiebel, ein bisschen frische Gartenkresse oder ein gekochtes Ei dazu, wird aus dem guten Brot sogar ein sehr gutes.

Länder wie Italien, Frankreich, Vietnam, ja sogar Großbritannien machen es vor: ein Sandwich kann eine richtig spektakuläre Mahlzeit sein. In Frankreich legt man geschmolzenen Brie, Birnenstücke, Honig, Thymian und Walnüsse auf die Tartine. Oder man stapelt Thunfisch, gekochte Eier, Oliven, Tomaten, rote Zwiebeln und viel gutes Olivenöl auf Sauerteigbrötchen zum legendären Pan Bagnat. Ein italienisches Panino mit Mortadella, Fior di latte und Pistazienpesto ist nicht einfach ein belegtes Wurstbrot, sondern eine kulinarische Institution.

Eine besondere Zutat in jedem Rezept

Ähnliches gilt für das vietnamesische Banh Mi. Knuspriges Brot, Geschmortes oder Gebratenes, dazu knackige Gurke, eingelegtes Gemüse, ein bisschen Chilisauce und jede Menge frische Kräuter. Diese kleinen Kunstwerke strotzen nur so vor Aromen und verschiedenen Konsistenzen – die ideale Mahlzeit für die Mittagspause. Ein Sandwich sättigt, befördert einen aber nicht direkt ins berüchtigte Suppenkoma. Warum sollte man also nicht das Optimum aus dieser Mahlzeit rausholen?

Auch wenn sich die Zutatenliste auch auf den ersten Blick lang anhören mag, das eigentliche Bauwerk ist schnell zusammengezimmert. Wir haben in jedem Rezept mindestens eine besondere Zutat versteckt, die man auf Vorrat zubereiten kann. Sowohl die selbstgemachte Oliventapenade, als auch die geschmorten Zwiebeln oder das eingelegte Gemüse halten sich, in sterile Gläser abgefüllt, mehrere Wochen im Kühlschrank. Wenn sie nicht vorher aufgegessen werden.

Sandwich en peut provençale

Französische Kreation mit Oliventapenade, Ratatouille und Sardinen

Zutaten für 2 Portionen ½ Ciabatta 4 EL schnelles Ratatouille 4 EL Oliventapenade 4 eingelegte Sardinen (alternativ 50 g Feta) 1 Handvoll Rucola 1 Handvoll Basilikum

Zubereitung Ciabatta in zwei dicke Stücke schneiden und jedes Stück quer halbieren. Die unteren Hälften jeweils großzügig mit Ratatouille bestreichen. Die oberen mit Oliventapenade. Sardinen aus dem Öl nehmen und etwas abtropfen lassen. Fischfilets auseinander brechen und auf dem Ratatouille verteilen. Rucola und Basilikum waschen, trocken schütteln, klein zupfen und auf die Sardinen legen. Die obere Ciabatta-Hälfte auflegen, alles leicht zusammendrücken und entweder sofort servieren oder in Butterbrotpapier einschlagen und kalt stellen.

Für die Oliventapenade 1 Knoblauchzehe 2 Zweige Thymian 200 g schwarze, entsteinte Oliven 1 EL Kapern 1 EL Pinienkerne (optional geröstet) ½ TL Abrieb von der Bio-Zitrone 2 EL extra natives Olivenöl (z.B. Mitakos) 1 TL Zucker Salz & Pfeffer

Zubereitung Knoblauch schälen. Thymian waschen, trocken schütteln und die Blättchen abzupfen. Beides zusammen mit Oliven, Kapern, Pinienkernen, Zitronenabrieb, Olivenöl, Zucker, Salz und Pfeffer zu einer groben Paste mixen. Mit einem sauberen Löffel abschmecken und anschließend in ein steriles Glas füllen. Oberfläche mit Olivenöl bedecken und im Kühlschrank lagern.

Für das Ratatouille 1 Aubergine 1 Zucchini 1 Paprika, rot 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe 2 EL Olivenöl Salz, Pfeffer 1 Dose Tomaten, stückig 1 Zweig Thymian 1 Zweig Rosmarin 1 EL Oregano ½ TL Liebstöckel Cayennepfeffer 1 TL Zucker

Zubereitung Aubergine, Zucchini und Paprika waschen, putzen und klein würfeln. Zwiebeln und Knoblauch schälen und ebenfalls fein würfeln. Olivenöl in einem Topf erhitzen und das Gemüse gleichmäßig 6 Minuten anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Tomaten dazugeben und aufkochen. Hitze reduzieren und Zucker, Kräuter und Gewürze dazugeben. Ratatouille mit aufgelegtem Deckel bei niedriger Hitze 25-30 Minuten köcheln lassen. Zum Schluss Kräuter Stiele rausfischen und abschmecken. Gemüse in sterile Gläse füllen und mit etwas Olivenöl versiegeln

Banh Mi mit Spargel und Ei

Würzige Gemüsenote zum vietnamesischen Sandwich

Zutaten für 2 Personen 4 Stangen grünen Spargel 1 EL Butter Jeweils eine Prise Salz, Zucker, Pfeffer 1 TL Zitronensaft 2 Eier 2 Baguettebrötchen 3 EL Leberwurst oder vegane Alternative 2 TL Sriracha (Chilisauce) ¼ frische Gurke 2 EL eingelegtes Gemüse 1 Handvoll Koriander 2 EL gehackte Erdnüsse

Zubereitung Die unteren Drittel der Spargelstangen schälen und Enden abschneiden. Butter in einer Pfanne erhitzen und Spargel darin bei mittlerer Hitze fünf Minuten von allen Seiten anbraten. Mit Salz, Pfeffer, Zucker und Zitronensaft würzen. Spargel herausnehmen, Pfanne erneut auf den Herd stellen und erhitzen. Eier nacheinander in die Pfanne geben und von beiden Seiten knusprig braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Baguettebrötchen halbieren. Die untere Hälfte gleichmäßig mit Leberwurst bestreichen. Spargelstange halbieren und auf der Leberwurst verteilen. Darauf das Spiegelei platzieren. Die obere Baguettehälfte mit Sriracha bestreichen. Gurke waschen und in feine Streifen schneiden. Gurkenstreifen und eingelegtes Gemüse auf der Chilisauce verteilen. Koriander waschen, trocken schütteln, grob zupfen und zusammen mit den gehackten Erdnüssen auf einer der beiden Baguettehälften verteilen. Brötchen zusammenklappen und sofort genießen und straff in Butterbrotpapier einwickeln und kalt stellen.

Für das eingelegte Gemüse ½ kg Karotten ½ kg Daikon Rettich 2 TL Salz 250 ml Wasser 250 ml Tafelessig 100 g Zucker

Zubereitung Gemüse schälen und in feine Stifte schneiden. Gemüse in einer Schüssel mit Salz mischen und fünf Minuten ziehen lassen. Wasser, Essig und Zucker zusammen aufkochen. Gemüse auf ein Sieb geben und abwaschen. Anschließend in einer Einmachglas schichten bis dieses annähernd voll ist. Essig-Zucker-Mischung angießen bis das Gemüse komplett bedeckt ist. Das Glas schließen und vor dem Verzehr mindestens vier Stunden kaltstellen.

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Halve Hahn on fire

Kölsche Käse-Komposition mit süß-saurem Pepp

Zutaten für 2 Personen 4 dicke Scheiben Roggenbrot oder Landbrot 2 EL weiche Butter 3 Scheiben mittelalter Gouda 4 EL Zwiebelmarmelade 3 Scheiben Cheddar Paprika edelsüß 4 Essiggurken in Kölschteig

Zubereitung Brotscheiben von allen Seiten sorgfältig mit Butter bestreichen. Jeweils eine Hälfte mit 1,5 Scheiben Gouda belegen. Dabei ist ein bisschen Puzzle-Übung gefragt. Der Käse sollte nicht über die Brotscheibe hinausragen, da erst sonst später verbrennt. Zwiebelmarmelade gleichmäßig auf dem Gouda verteilen. Die jeweils andere Brothälfte mit Cheddar belegen (dabei ebenfalls puzzeln) und zuletzt alles zusammenklappen. Der Aufbau sollte wie folgt sein: Brot, Käse, Zwiebeln, Käse, Brot. Das Käsebrot jetzt entweder bei mittlerer Hitze in einer Pfanne von beiden Seiten goldbraun rösten (das dauert gut und gerne 8-10 Minuten) oder in einen vorgeheizten Panini-Grill legen. Währenddessen die Gürkchen frittieren und beides zusammen heiß servieren.

Für die Zwiebelmarmelade 3 weiße Zwiebeln 2 EL Butter 3 EL Essig (je nach Vorliebe: Weißweinessig, dunkler Balsamico, Apfel-, Sherry- oder Rotweinessig) 3 EL Wasser (oder Brühe) 1 EL Senfsaat 1 TL Zucker Salz

Zubereitung Zwiebeln schälen, halbieren und in feine Ringe schneiden. Butter in einer Pfanne auslassen und Zwiebeln bei mittlerer Hitze langsam und stetigem Rühren anbraten. Nach 10-15 Minuten Salz und Zucker dazugeben und fünf Minuten (unter Rühren) weiterbraten bis alles goldbraun ist. Essig, Wasser und Senfsaat zugeben, aufkochen und weitere 10-15 Minuten köcheln lassen bis die Flüssigkeit fast komplett verdampft ist. Zwiebelmarmelade in sterile Gläser füllen, im Kühlschrank lagern und innerhalb von 7-10 Tagen verbrauchen.

Für die Essiggurken in Kölschteig 500 l Frittierfett (alternativ Sonnenblumenöl)

100 g Mehl + 1 EL 1 EL Sonnenblumenöl 75 ml Kölsch 1 Eier ¼ TL Salz Pfeffer 4 Essiggurken

Zubereitung Frittierfett in einen Topf geben und vorsichtig erhitzen. Mehl, Sonnenblumenöl, Kölsch, Ei, Salz und Pfeffer rasch zu einem zähflüssigen Teig rühren. Essiggurken abtropfen lassen und in Mehl wälzen. Anschließend in den Bierteig geben und mit einer Gabel oder Pinzette wieder rausfischen. Die Essiggurke sollte vom Teig komplett umschlossen sein. Dann geht’s sofort ins 170 Grad heiße Fett. Wer kein Thermometer zur Hand hat, nimmt einen Holzkochlöffel und steckt diesen ins Frittierfett. Wenn sich am Holzstiel feine Bläschen bilden und aufsteigen, ist das Fett heiß genug. Essiggurken 4-5 Minuten goldbraun frittieren, auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen und möglichst heiß servieren.

Spicy Green

Vegetarische Variante mit Avocado und Tahini-Chili-Dressing

Zutaten für 2 Portionen 1 EL Butter 2 große, dicke Scheiben Landbrot 1 Avocado Salz, Pfeffer ½ Zitrone ¼ Kohlrabi 1 Romanasalatherz 1 Stange Frühlingslauch 2 Radieschen 2 Zweige Dill optional 1 EL Öl oder 1 EL Essig 2 Eier 2 EL Tahini-Chili-Dressing

Zubereitung Butter in einer Pfanne auslassen. Brot von beiden Seiten goldbraun rösten. Brotscheiben halbieren und bereitstellen. Avocado halbieren, Kern entfernen und das Fruchtfleisch aus der Schale löffeln. Avocado mit Salz, Pfeffer, Zitronensaft und -abrieb fein zerdrücken, abschmecken und auf einer Brothälfte verteilen. Die andere Brotscheibe mit Tahini-Chili-Dressing bestreichen. Kohlrabi schälen, in sehr feine Streifen schneiden und auf die Avocadocreme geben. Salat, Frühlingslauch, Radieschen und Dill waschen, trocken schütteln, sehr fein schneiden und auf dem Kohlrabi verteilen. Eier entweder braten oder pochieren: Spiegeleier in einer Pfanne mit wenig Öl knusprig anbraten. Zum Pochieren einen kleinen Topf mit Wasser zum Kochen bringen. Essig hinzufügen und Hitze reduzieren. Mit einem Schneebesen einen Strudel im Wasser erzeugen und Eier vorsichtig ins Wasser gleiten lassen. Nach 4-5 Minuten die Eier mit einer Schöpfkelle aus dem Wasser heben, kurz abtropfen lassen und auf das Gemüsebett setzen. Restliches Tahini-Chili-Dressing über das Ei geben. Zum Schluss noch eingelegte Zwiebelringe verteilen und die obere Brothälfte aufsetzen. Sofort servieren und ein paar zusätzliche Servietten bereit halten.

Für das Tahini-Chili-Dressing 1 Knoblauchzehe 2 EL Creme fraiche 1 EL Tahini (Sesampaste) 1 TL Sojasauce oder 1 Prise Salz 1 Prise Zucker ½ Zitrone (Saft) ½ TL Chiliflocken 1 TL Chiliöl (Lao Gan Ma)

Zubereitung Knoblauch schälen und fein hacken. Alle Zutaten verrühren und abschmecken. Für die Zwiebeln 1 rote Zwiebel 100 ml Wasser 60 ml Tafelessig ½ TL Salz 2 TL Zucker

Zubereitung Zwiebel schälen und in feine Ringe schneiden. Wasser, Essig, Salz und Zucker zusammen aufkochen. Anschließend vom Herd nehmen, Zwiebeln hinzufügen und mindestens zehn Minuten ziehen lassen. Entweder sofort verwenden oder im Sud abkühlen lassen, in Gläser umfüllen und im Kühlschrank verwahren.

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