Kleine Portionen, große Vielfalt: In der Genussbar am Lenauplatz verbindet Cenk Menkü mediterrane, südamerikanische und asiatische Einflüsse zu einem besonderen Restaurantkonzept. Montags verwandelt sich das Lokal in eine der besten Pizzerien Kölns.
Weltküche zum Wohlfühlen in KölnDas bietet die „Genussbar“ in Neuehrenfeld

Cenk Menkü betreibt die „Genussbar“ in Neuehrenfeld.
Copyright: Simon Westphal
Wenn es nach Cenk Menkü geht, soll sich der Besuch seiner Genussbar anfühlen wie ein Kurz-Urlaub. „Die Zeit soll ein bisschen stillstehen, man bestellt sich ein paar Sachen mit Freunden, teilt das Essen, trinkt Wein dabei.“ Besonders gut funktioniert das im Sommer im großzügigen Außenbereich.
Seit zwei Jahren betreibt Menkü die Genussbar am Lenauplatz. „Neuehrenfeld ist nicht so ein Hotspot wie die Venloer Straße in Ehrenfeld, aber wir haben eine super Nachbarschaft und ein bodenständiges Publikum.“

Das Italien-Faible von Cenk Menkü spiegelt sich in der Einrichtung wider.
Copyright: Simon Westphal
Die Speisekarte der Genussbar vereint Einflüsse aus dem Mittelmeerraum, Südamerika und Asien. Dabei setzt Menkü auf kleine Portionen, damit Gäste mehrere Gerichte probieren können. „Oft sitzt man vor der Karte und würde gerne verschiedene Sachen bestellen, muss sich aber für einen Teller entscheiden“, erklärt er. „Aus diesem Zwang wollten wir rauskommen.“
Zu den Bestsellern gehören unter anderem das Bete-Carpaccio mit roter und gelber Bete, Ziegenkäse und Sesam oder die asiatisch interpretierte Miso-Aubergine mit Zitronencreme und Gurkensalat. Auch der Mango-Rucola-Salat mit Gambas, inspiriert von einer Thailand-Reise, aber „europäisiert“ und weniger scharf, findet viele Fans. Daneben gibt es Klassiker wie spanische Hackfleischbällchen oder Patatas Bravas.
„Wir machen alles frisch“, betont Menkü. Mit einem kleinen Team sei das zwar zeitaufwendig, aber die Qualität stehe nun mal im Vordergrund. Deswegen ist die Karte bewusst klein gehalten. Alle drei bis vier Monate wechselt sie. Auch optisch sollen die Kreationen überzeugen. „Jeder Teller soll einen kleinen Wow-Effekt haben.“
Alte Pizzeria stand lange leer
Vor der Genussbar war in den Räumen am Lenauplatz die Pizzeria „Trinachria“ zu Hause. Lange Zeit stand das in die Jahre gekommene Lokal leer, bis Menkü es von Grund auf kernsanierte. In der Einrichtung spiegelt sich die Verbundenheit des Inhabers zu Italien wider: An den Wänden hängen selbst aufgenommene Fotos aus Palermo. Das Italien-Faible entwickelte sich schon in der Jugend durch italienische Freunde, mit denen er in Köln aufwuchs. Nach dem Studium arbeitete Menkü dann auch in italienischen Restaurants.
Für mich ist es aktuell die beste Pizza in Köln.
Neben der Genussbar betreibt Menkü seit Mai auch das kleine Container-Café auf dem Kölner Neumarkt. Ein herausfordernder Ort für ein Café, wie er zugibt. Auf dem Neumarkt hat sich schon seit langer Zeit die Drogenszene ausgebreitet. In den vergangenen Wochen hat sich die Lage noch einmal zugespitzt. Die Stadt hatte den Standort ausgeschrieben, um den Platz zu beleben. „Das Café wird gut angenommen. Viele freuen sich darüber, dass es dort jetzt so ein Angebot gibt.“

Bunte Bete Carpaccio in der Genussbar
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Cenk Menü bietet in seiner Genussbar internationale Fusion-Küche zum Teilen an.
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Besonders ist in der Genussbar der Montag. Am früheren Ruhetag verwandelt sich das Restaurant in eine Pizzeria. Ein befreundeter Koch, Antonio Sane, der eigentlich Postbote ist und seine Pizza nebenbei als Caterer anbietet, bereitet dann neapolitanische Pizza zu. „Für mich ist es aktuell die beste Pizza in Köln“, sagt Menkü selbstbewusst. Wenn Sane zu Gast sei, ändere sich die Atmosphäre des Lokals automatisch. „Er macht das mit großer Passion“, sagt Menkü. Die Anzahl der Pizzen ist begrenzt - wenn sie weg sind, sind sie weg.
Genussbar, Eichendorffstraße 49, 50825 Köln (Neuehrenfeld), Montag ab 18 Uhr, Dienstag bis Samstag ab 17.30 Uhr, Rufnummer 0177 322 7552