Das Programm umfasst wie gewohnt aktuelle Kinohits, Klassiker und Veranstaltungen aus den Bereichen Comedy oder Musik.
20-jähriges BestehenOpen-Air-Kino im Kölner Rheinauhafen feiert Jubiläum

Besondere Kulisse: Das Open-Air-Kino im Rheinauhafen.
Copyright: Open-Air-Kino
Ein kurioser Vorfall ist Micki Pick in 20 Jahren besonders im Kopf geblieben. Bei einer Filmaufführung tuckerte plötzlich ein kleines Gummiboot auf die Wasserfläche zwischen Leinwand und Zuschauertreppe. Mit Champagnerglas in der Hand hatten sich die ungebetenen Gäste auf einen entspannten Filmabend für lau gefreut. Das zahlende Publikum fand das Vorhaben allerdings überhaupt nicht lustig und bespritzte die Besatzung des Gummiboots mit Wasser, bis diese wieder das Weite suchte.
Die kleineren und größeren Außerplanmäßigkeiten hatten im Open-Air-Kino im Rheinauhafen nicht selten mit Wasser, Wind und Wetter zu tun. Da war etwa der Windstoß, der die Leinwand zu Fall brachte, das Hochwasser, das beispielsweise auch den Start der vergangenen Spielzeit verzögerte oder das Unwetter, das ebenfalls im Sommer 2024 für ein äußerst nasses Public-Viewing-Erlebnis während des Heim-EM-Achtelfinales gegen Dänemark sorgte.

Die Zuschauer-Treppe ist bei gutem Wetter nicht selten komplett gefüllt.
Copyright: Open-Air-Kino
Am Ende zog das Sommerkino trotz aller Unwägbarkeiten Jahr für Jahr sein Publikum an. In diesem Sommer feiert es 20-jähriges Bestehen. Offizieller Saisonstart ist am kommenden Freitag, 23. Mai. Für Micki Pick, der das Angebot 2005 gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Klaus Eschmann ins Leben gerufen hat, ist das Erfolgsgeheimnis in zwei Jahrzehnten offensichtlich. „Es gibt auch andere Open-Air-Kinos, aber wir sind das schönste“, sagt Pick, der in Ehrenfeld unter anderem Mitbetreiber der Live Music Hall ist.
Es sei der Blick, der die Gäste neben dem vielfältigen Programm und auch abseits der Kinoleinwand begeistere: die Kranhäuser auf der rechten Seite, der Yachthafen hinter der Leinwand, in dessen Wasser sich die untergehende Sonne spiegelt, die Severinsbrücke im Hintergrund und am Horizont – natürlich – der Dom. „Wie eine kitschige Postkarte“, findet Pick, der immer wieder beobachtet, wie die Gäste die Szenerie mit ihren Smartphones festhalten.
Open-Air-Kino in Köln: Stadt befürwortete kulturelle Nutzung des Rheinauhafens
An den Standort hatte Pick von Anfang an geglaubt, erinnert er sich an den Start vor 20 Jahren. „Auch die Stadt fand die Idee gut und ihr war wichtig, dass im Rheinauhafen auch kulturell etwas entsteht.“ Die Vielfalt, die heute im Bereich zwischen Schokoladenmuseum und Ubierring anzutreffen ist, war damals noch nicht gegeben. Viele der Restaurants und Cafés siedelten sich erst später dort an.
Und auch das Open-Air-Kino passte offensichtlich gut in das Gesamtbild des Rheinauhafens. Beschwerden von Anwohnenden, aber auch Auseinandersetzungen innerhalb des Publikums habe es in all der Zeit nicht gegeben. „Wir haben ein sehr gutes Publikum“, sagt Pick. Auf Seiten der Politik habe es anfangs vereinzelt zwar auch Skepsis an den Kino-Plänen gegeben, schnell waren die Zweifel allerdings aus dem Weg geräumt.
Nach dem Pre-Opening am Donnerstag mit dem Animationsfilm „Alles steht Kopf 2“ beginnt die Saison am Freitag offiziell mit der Robbie-Williams-Biografie „Better Man“. Danach setzt das Kino, für dessen Programm in erster Linie Klaus Eschmann zuständig ist, auf einen bunten Film-Mix. Aktuelle Kinohits wie „Anora“, „Mission Impossible“, „Wunderschöner“ und „Bridget Jones“ treffen auf Klassiker wie „Frühstück bei Tiffany“ oder auf Dokumentationen wie die „Ocean Film Tour“ und die „European Outdoor Filmtour“. Dazu kommen Veranstaltungen aus den Bereichen Comedy und Poetry oder das beliebte Mitsingformat „Frau Höpker bittet zum Gesang“.
Das vollständige Programm ist auf der Webseite des Open-Air-Kinos einsehbar.