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Oskar-Jäger-Straße in KölnEin neuer Club für Ehrenfeld - „Garagen“ wollen breites Publikum ansprechen

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Generationen Veranstaltungs-Expertise: David Pick (links) und Micki Pick vor den „Garagen“.

Zwei Generationen Veranstaltungs-Expertise: David Pick (links) und Micki Pick vor den „Garagen“.       

Der neue Club lockt mit freiem Eintritt für die Freitag- und Samstagspartys. Einen Biergarten gibt es auch.

Ehrenfeld bekommt einen neuen Club. Die „Garagen“ an der Oskar-Jäger-Straße 179 starten ihren Betrieb am Freitag im Rahmen der c/o pop. Die Entwicklung ist vor allem insofern eine besondere Nachricht, da die direkte Umgebung in den vergangenen Jahren eher von Clubschließungen als Neueröffnungen betroffen war. Das „Heinz Gaul“ auf der Ecke Vogelsanger Straße/Lichtstraße etwa fiel während der Pandemie Wohnungen und Büros zum Opfer, wenige Meter entfernt musste das legendäre „Underground“ der immer noch im Bau befindlichen Heliosschule weichen.

Nun gibt es mit den „Garagen“ also eine neue Anlaufstelle für Nachtschwärmer in Ehrenfeld. Der Club auf dem ehemaligen Gelände des Stahlherstellers Thyssenkrupp könnte der Anfang einer neuen Kulturmeile im Bereich der Oskar-Jäger-Straße darstellen. Das sehe auch die Stadt so, sagt Micki Pick, der auf der parallel verlaufenden Lichtstraße die Live Music Hall betreibt. In den „Garagen“ fungiert Pick als Gesellschafter. Geschäftsführer sind Georg Schmitz-Behrenz, zweiter Geschäftsführer der Live Music Hall und David Pick, Micki Picks Sohn und bereits Betreiber des Clubs „Helios 37“ und der angrenzenden Bar „Der schwarze Hase“.

Partys und Konzerte mit etwa 150 Gästen werden in den „Garagen“ stattfinden können.

Partys und Konzerte mit etwa 150 Gästen werden in den „Garagen“ stattfinden können.

Freitags und samstags sollen ab sofort Partys mit kostenlosem Eintritt in den „Garagen“ stattfinden. Das war auch im vor gut acht Jahren abgerissenen und von Micki Pick und Georg Schmitz-Behrenz betriebenen „Underground“ so. „Viele elektronische Clubs nehmen 20 oder 25 Euro Eintritt. Viele Leute wollen und können das nicht bezahlen“, sagt der 26-jährige David Pick. „Das kann auch nicht Sinn der Sache sein.“ Auch inhaltlich richtet sich das Angebot des neuen Clubs an ein breit gefächertes Publikum. „Wir sind nicht der nächste Techno-Club“, betont Pick. Abgedeckt werden Musikrichtungen von Pop und Charts über Hip-Hop bis zu Indie und ein bisschen Elektro. Neben den reinen Partys sollen auch Konzerte mit bis zu 150 Gästen in den „Garagen“ stattfinden, genau wie Comedy-Veranstaltungen, Märkte oder Kunstausstellungen.

„Garagen“ in Ehrenfeld: Biergarten mit fairen Preisen

Die Angebotsvielfalt wird durch den großzügigen Außenbereich möglich, auf dem außerdem ein Biergarten entsteht. Bunte Sitzgelegenheiten aus Holz sollen – wenn das Wetter mitspielt – die Menschen an die Oskar-Jäger-Straße ziehen. Auch mit den verhältnismäßig günstigen Getränkepreisen soll ein möglichst breites Publikum, auch mit schmalerem Geldbeutel, angesprochen werden. Longdrinks kosten fünf Euro, die Stange Kölsch zwei Euro.

Schon Ende März feierten die „Garagen“ Generalprobe im Rahmen der Veranstaltung „Ehrenfeld XL“.

Schon Ende März feierten die „Garagen“ Generalprobe im Rahmen der Veranstaltung „Ehrenfeld XL“.

Das Grundstück befindet sich genau wie das deutlich größere Areal auf der anderen Straßenseite in Besitz des österreichischen Projektentwicklers Soravia, der dort laut eigener Aussage auf 21.000 Quadratmetern ein urbanes Quartier entstehen lassen will, das „Raum für Innovation, Kultur und kreativen Austausch bieten und sich somit optimal in das kreative und vielfältige Ehrenfelder Umfeld einbetten soll“. Wohnungen sind explizit nicht Teil der Pläne, was wiederum der Kulturszene in die Karten spielt, Stichwort: Lärmschutz.

Direkte Nachbarn gibt es derzeit nicht. „Wir sind mit dem Eigentümer schon seit Jahren in Kontakt“, sagt Micki Pick. „Soravia hat uns angeboten, die Fläche für eine kulturelle Nutzung zu mieten, was wir dann auch getan haben.“ Die „Garagen“ sind also eine bisher nicht begrenzte Zwischennutzung, bis der Projektentwickler seine Pläne umsetzen will. Wann es dazu kommt, ist unklar. Wichtig sei es, betont Pick, dass Soravia die Kultur in ihren Plänen aber mitdenke. Da auch die Stadt verstanden habe, dass an der Oskar-Jäger-Straße etwas entstehen könne, habe es verhältnismäßig schnell mit den Genehmigungen geklappt. 

Erste offizielle Öffnung am Freitag, 25. April, Party ab 22 Uhr, der Biergarten ist schon vorher geöffnet. Danach jeden Freitag und Samstag. Weitere Informationen gibt es online.