Nachhaltig einkaufen in KölnUnverpacktläden, Lebensmittel-Retter und regionale Ware

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Die etwas andere Art, einzukaufen: Im Unverpackt-Laden oder bei The Good Food.

Köln – Ein kurzer Kaffee zwischendurch: Pappbecher mit Plastikdeckel. Der Salat für die Mittagspause aus der Kühltheke: Plastikverpackung mit Plastikschutzfolie mit Plastikgabel. Die Packung Nudeln im Supermarkt: Plastikverpackung. Ein Aspekt von nachhaltigem Leben ist die Vermeidung solch einer Verpackungsflut. Am liebsten gar keinen Müll produzieren: „Zero Waste“. Doch wie, wenn nahezu alles, was man im Supermarkt kaufen kann, verpackt ist? Eine Lösung bieten die sogenannten Unverpackt-Läden, die auf die Verpackungsflut verzichten und ihre Ware stattdessen ohne anbieten.

Neben verpackungsfreien Alternativen ist ein weiterer Aspekt der Nachhaltigkeit die Regionalität von Produkten. Lokale Bauern und Produzenten unterstützen, kurze Lieferwege und Transparenz.

Lebensmittel werden häufig weggeworfen, manche schaffen es erst gar nicht in die Regale der Supermärkte, weil sie zu klein, zu krumm oder einfach nicht besonders ansprechend aussehen. Ein Kölner Laden wirkt dem entgegen, indem dort genau diese Produkte angeboten werden.

Eine Übersicht über nachhaltige Alternativen zum Supermarkt um die Ecke, finden Sie hier.

Die Veedelskrämer in Köln

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In Ehrenfeld und im belgischen Viertel kann man bei den Veedelskrämern unverpackt einkaufen.

Alles begann mit gemeinsamer Empörung: Die Freundinnen Ivana Louis und Bettina Brockmann-Heym hatten genug vom „Verpackungswahnsinn“, wie sie es auf ihrer Website schreiben. Das Konzept eines verpackungsfreien Einkaufen sollte die Lösung sein. „Unser Ziel ist es, den Verpackungswahnsinn wieder in den Griff zu kriegen! Den Fokus wieder auf das Wesentliche zu lenken“. Ihren ersten Unverpackt-Laden in Ehrenfeld eröffneten die beiden 2017. Bald darauf folgte ein zweiter in der Markthalle im belgischen Viertel. Das Prinzip der „Veedelskrämer“: Wer hier einkauft, bringt seine eigenen Behälter mit. Ob Baumwollbeutel oder Einmachglas – alles ist erlaubt. Die werden dann vor dem Einkauf gewogen. Dann füllt man seine unverpackten Produkte darin ab. Gezahlt wird für den Grammpreis der Produkte. Bei den Veedelskrämern gibt es Lebensmittel, Getränke und Feinkost, Drogerie- und Geschenkartikel. Außerdem werden hier regelmäßig Workshops angeboten etwa dazu wie man Drogerie-Produkte selber herstellt.

Veedelskrämer – Ehrenfeld unverpackt

Wo? Venloer Str. 270 /Eingang in der Körnerstraße 50823 Köln

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10:00 bis 13:00 Uhr; 14:00 bis 19:00 Uhr, Samstag, 10:00 bis 16:00 Uhr

Veedelskrämer – Agnesviertel unverpackt

Wo? Neusser Str. 44, 50670 Köln

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10:00 bis 19:00 Uhr; Samstag, 10:00 bis 17:00 Uhr

Mehr Informationen finden Sie hier.

Lebensmittel retten bei The Good Food

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Bei The Good Food bekommen Lebensmittel eine zweite Chance.

Täglich werden viele Lebensmittel aussortiert und weggeworfen, weil sie das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben oder nicht der Norm entsprechen. The Good Food hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Lebensmittel zu retten. In Ehrenfeld ist der Laden zu finden, in dem sich Kunden auf abwechslungsreiches Sortiment freuen können. Auch Backwaren werden hier angeboten. Lebensmittel zu essen statt wegzuwerfen kostet nicht viel – The Good Food bietet die Ware nach dem Prinzip „Zahl, was es dir wert ist“ an. So kann sich jeder die Waren in The Good Food leisten.

Wo? The Good Food, Venloer Str. 414, 50825 Köln (Ehrenfeld)

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 11:00 – 19:00 Uhr

Mehr Informationen finden Sie hier.

Unverpackt Einkaufen bei Tante Olga

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Gleich zweimal kann man bei Tante Olga in Köln verpackungsfrei einkaufen: In Sülz und in Nippes.

Mit Tante Olga eröffnete im November 2016 der erste Unverpacktladen Kölns. Die Namensgeberin Olga ist Expertin für müllfreies Leben, hat dazu ein Buch geschrieben und betreibt einen Online-Shop für Zero Waste Produkte. In Köln fehlte ihr bis dato die Möglichkeit müllfreie Bio-Produkte kaufen zu können und gründete deswegen gemeinsam mit ihrem Mann Georg und Mitstreiterin Pinah Tante Olga in Sülz. Sie fanden: „Köln braucht einen Unverpackt Laden und wenn es sonst keiner machen will, dann machen wir es eben selbst“.

Im Februar 2019 folgte die zweite Filiale in Nippes. Das Prinzip des Unverpackt-Ladens ist einfach: Jeder bringt sein eigenes Gefäß mit, füllt die gewünschten Produkte dort hinein und zahlt an der Kasse für den Grammpreis. Deswegen wird jeder Behälter vorher auch noch einmal gewogen. Das Sortiment ist breit: Von Frischwaren wie Brot und Eiern über Hülsenfrüchte und Pasta, Süßigkeiten und Gewürzen hin zu Haushaltswaren für ein müllfreies Leben, gibt es dort viel zu entdecken – der allergrößte Teil aus kontrolliert biologischem Anbau. Auch Tante Olga selbst ist Bio-zertifiziert. Außerdem gibt es regelmäßig Veranstaltungen rund ums Thema „Zero Waste“.

Tante Olga Sülz

Wo? Tante Olga, Berrenrather Str. 406, 50937 Köln

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 10:00 bis 19:00 Uhr, Samstag 10:00 bis 15:00 Uhr

Tante Olga Nippes

Wo? Tante Olga, Viersener Str. 6, 50733 Köln

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10:00 bis 19:00 Uhr, Samstag 10:00 bis 15:00 Uhr

Mehr Informationen finden Sie hier.

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Lokal und regional einkaufen mit den Marktschwärmer

Mit dem Motto „Bauer to the people“ verbinden die Marktschwärmer Erzeuger und Verbraucher auf direktem Wege. Ganz bequem können Kunden vom Sofa aus die Lebensmittel bestellen, die sie brauchen. Einmal wöchentlich kann das bestellte abgeholt werden – ganz in der Nähe. In Köln gibt es mehrere Orte für Marktschwärmer. Ein wichtiger Aspekt: Die Lebensmittel kommen direkt aus dem Veedel und der Region. Das Angebot ist saisonal und wechselt daher stetig. Immer mehr Produzenten beteiligen sich an den Marktschwärmern, die die Kunden vor Ort kennenlernen können. So entstehen Kontakte, Austausch und Verständnis dafür, wo das herkommt, was auf unserem Teller landet.

Mehr Informationen und die Marktschwärmereien finden Sie hier.

Verpackungsfrei einkaufen bei Migori in der Südstadt

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Verpackungsfrei einkaufen bei migori in der Südstadt.

„Der erste Unverpackt-Laden in der Südstadt“ heißt Migori. Der Name: Eine Wortschöpfung aus dem japanischen Wort für Grün (midori) und Gorilla. Der Anspruch: Verpackungsfrei Produkte aus der Region und Bio-Produkte einkaufen. Die Gründerin Filiz verwirklichte sich nach Jahren als Mitarbeiterin beim Lufthansa-Konzern mit Migori einen persönlichen Lebenstraum: ihren eigenen Unverpackt-Laden. Bei Migori gibt es Lebensmittel aller Art, Einkaufszubehör fürs unverpackte Einkaufen, Wasch- und Reinigungsmittel sowie Drogerieartikel. Auch hier wiegt man seinen leeren Behälter vor dem Einkauf und zahlt grammgenau für die Ware an der Kasse.

Wo? Migori – verpackungsfrei einkaufen, Bonner Str. 66, 50677 Köln

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10:00 bis 19:00 Uhr, Samstag 10:00 bis 16:00 Uhr

Mehr Informationen finden Sie hier.

Sonstige Möglichkeiten in Köln Unverpackt einzukaufen

Neben den Unverpackt-Läden gibt es noch andere Möglichkeiten in Köln verpackungsfrei einzukaufen. Obst und Gemüse gibt es häufig verpackungsfrei in großen Supermärkten – hier gibt es allerdings Einschränkungen je nachdem um welchen Markt es sich handelt und wie das Sortiment aufgestellt ist. Anders sieht es beispielsweise bei türkischen Supermärkten wie Karadag aus. Hier ist das gesamte Obst- und Gemüse-Sortiment verpackungsfrei. Hier gibt es zwar die kleinen Plastikbeutel, um den Einkauf zu verstauen, doch wer seinen eigenen Beutel dabei hat, kann ohne Probleme auch diese benutzen.

Außerdem gibt es vielen Biomärkten bereits die Möglichkeit Müsli oder Pasta unverpackt einzukaufen.

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