Gabriel Zanchetti eröffnet auf der Ehrenstraße sein siebtes Restaurant. Mit der eckigen Pizza vom Blech bringt der Gastronom römische Pizzakultur nach Köln
Neueröffnung in KölnRömische Pizza gibt es bei „Ruver Meets Zanchetti“ auf der Ehrenstraße

Gabriel Zanchetti (rechts) eröffnet bereits seinen siebten Laden in Köln.
Copyright: Costa Belibasakis
Ob mit Salami, mit Pilzen oder doch nur mit Mozzarella: Jeder hat seine persönlichen Präferenzen, was die perfekte Pizza ausmacht. Was die Vorstellungen, unabhängig vom Belag, wohl eint: ein runder Teig mit (ordentlich) Kruste. Das sind klassische Eigenschaften der hierzulande beliebten neapolitanischen Pizza. Jedoch bildet diese nur eine mögliche Art der Teig-Spezialität ab. Eine weitere: die römische Pizza. Sie zeichnet sich im Gegensatz zur neapolitanischen Pizza durch einen brüchig-knusprigen Teig aus. Zudem wird sie in viereckiger Form auf Blechen serviert und hat einen niedrigen Rand.
„Ich bin Römer. Das Konzept gibt es bei uns an jeder Ecke, damit wächst man auf“, sagt Gabriel Zanchetti. Der gebürtige Italiener hat es sich zur Mission gemacht, das römische Konzept nach Köln zu bringen und hat dafür Anfang Juli das „Ruver Meets Zanchetti“ eröffnet. „Ich habe schon immer davon geträumt, dass ich so einen Laden habe“, sagt Zanchetti. Bei einem Aufenthalt in der italienischen Hauptstadt im vergangenen Jahr entschied er sich, den lang gehegten Traum anzugehen. „Ich war schon immer von dem Konzept überzeugt und witzigerweise gibt es das hierzulande nicht.“

Nach kurzem Erhitzen sind die Pizzen schnell zum Verzehr bereit.
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Dafür holte sich Zanchetti mit den italienischen Köchen Gabriele Bonci und Alessandro Ruver prominente Hilfe zur Seite. „In Italien ist Bonchi ein Superstar und wird auf der Straße nach Fotos gefragt.“ Gemeinsam mit einem Geschäftspartner und Koch Mike Spyra fuhr er im Januar nach Italien und nahm an einer „Stage“, also einem Vorkochen, von Bonci teil, bei der die Geheimnisse der Pizzazubereitung nach römischem Stil gezeigt wurde. Besonders wichtig sei das Mehl, welches aus vier Sorten besteht, verrät Zanchetti: „Das ist eine Zusammensetzung und Komposition, die sie selbst gewählt haben. Ohne die Rezeptur ist man aufgeschmissen.“
Zurück in Köln probierte Zanchetti zwei Monate mit seinen Köchen aus, die perfekte Mischung zu finden. Dafür hatte er die optimalen Bedingungen. Zanchetti ist in Köln der Kölner Gastronomieszene kein Unbekannter, er betreibt bereits sechs Restaurants. 72 Stunden liegt der Teig, bevor er in einer Pfanne gebacken wird. Anschließend wird er belegt, um dann nochmals drei Minuten bei etwa 200 Grad erwärmt zu werden. „Der Biss ist das Erlebnis“, sagt Zanchetti. Während der Boden knusprig ist, bleibt der Teig luftig-leicht.
„Das Konzept gibt es bei uns an jeder Ecke, damit wächst man auf.“
Zwei Monate haben die Umbauarbeiten im Lokal auf der Ehrenstraße gedauert. Der ehemalige Hanf-Shop ist nicht wiederzuerkennen. Alles ist in weiß gehalten, aus den Boxen schallt italienische Musik und zur Pizza aus der langen Theke gibt es Peroni. „Wir sind sehr zufrieden mit der Location. Von der Frequenz an Fußgängern, die hier vorbeigehen, gibt es kaum etwas Vergleichbares“, sagt Zanchetti.
20 Pizzen bietet „Ruver meets Zanchetti“ an, die alle in der Ladentheke ausliegen und nach dem kurzen Erhitzen sofort im Lokal oder auf der Hand gegessen werden können. Die Auslage besticht durch eine große Auswahl, sowohl Fleischfans, Anhänger traditioneller Pizzabeläge als auch Veganer kommen auf ihre Kosten. In naher Zukunft soll auch geliefert werden. Je Pizzastück zahlt man, unabhängig vom Belag, fünf Euro.

Üppig belegt: Mit der Schere wird die Pizza in eckige Stücke geschnitten.
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Der Namensgeber Alessandro Ruver soll bald vorbeischauen: „Ihm brennen die Finger, ich schicke ihm viele Fotos von den Pizzen.“ In Italien erlebe das römische Konzept seit einigen Jahren eine Renaissance, erzählt Zanchetti. „Wir würden unsere Pizza auch gerne in verschiedenen Städten verkaufen“, sagt der Gastronom. Vorerst liegt der Fokus aber auf dem Standort auf der Ehrenstraße und darauf, die römische Pizza im Alltag der Gäste zu verankern.
Ruver meets Zanchetti, Ehrenstraße 106, Montag bis Donnerstag 12 bis 22 Uhr, Freitag bis Sonntag 12 bis 23 Uhr.
Aus der Karte
Weiße Pizza mit Kichererbsencreme, Porchetta und Sesam für fünf Euro.
Pizza mit Ragú-Belag für fünf Euro.
Crostini-Pizza mit Bechámel-Sauce und Mozzarella für fünf Euro.