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Restaurant in KölnBei „Mcro'nauts“ gibt es Fastfood für Fitness-Freaks

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Robin Reimann ist Marketingleiter des Fitness-Fastfood-Restaurants „Mcro'nauts“.

Robin Reimann ist Marketingleiter des Fitness-Fastfood-Restaurants „Mcro'nauts“.

Für jedes Gericht sind auf der Karte die genauen Kalorien und Makronährstoffe angegeben - ein wichtiges Argument, um die Zielgruppe anzulocken.

Den Begriff des „Cheat Days“ kennt in der Fitness-Branche jeder. Der „Schummeltag“ ist der Tag, an dem man ganz bewusst von einer Diät abweicht und einfach das isst, worauf man Lust hat. Zum Beispiel einen vor Fett triefenden Burger. Geht es nach den Machern des Restaurants „Mcro’nauts“ in Finkenberg, ist dieser Tag ab sofort nicht mehr nötig. „Tastes like cheating“, „Schmeckt wie Schummeln“, so lautet der Slogan des Restaurants, das den Fokus auf Fitness-Fastfood legt. Die Burger sehen auf den ersten Blick aus wie ganz normale Burger, passen aber dennoch in den Ernährungsplan eines Sportlers. „Wir sind die ersten in Deutschland, die das in dieser Form so anbieten“, sagt Marketingleiter Robin Reimann. Die Idee stammt von Geschäftsführer und Sportwissenschaftler Cem Corlu, der direkt nebenan ein Fitnessstudio betreibt. Ebenfalls Teil des Teams ist ein Bodybuilding-Profi und -Coach.

Der Name „Mcro’nauts“ leitet sich von den Makronährstoffen ab: Kohlenhydrate, Proteine, Fette. Wer ernsthaft Fitness-Sport betreibt, der hält genau fest, wie viele Kalorien und wie viel von jedem Makronährstoff er am Tag zu sich nimmt. Diese Werte für alle Gerichte auf der Karte anzugeben, ist bei „Mcro’nauts“ also ein entscheidendes Argument dafür, um ihre Zielgruppe anzulocken. Wer einen Cheeseburger mit zwei Pattys bestellt, weiß zum Beispiel genau: Er enthält 400 Kilokalorien, 36 Gramm Proteine, 34 Gramm Kohlenhydrate und 13 Gramm Fett. Der kleinste Hamburger mit zwei Pattys hat 290 Kilokalorien, der Cheeseburger mit gleich fünf Pattys 565 Kilokalorien und stolze 69 Gramm Proteine.

Der Cheeseburger im „Mcro'nauts“

Der Cheeseburger im „Mcro'nauts“

Aber wie wird aus Fastfood nun Fitness-Fastfood? Während ein normaler Burger etwa bei 30 bis 40 Prozent im Fleischanteil liege, komme bei „Mcro‘nauts“ Fleisch mit gerade einmal zwei Prozent Fett auf den Teller, sagt Reimann. Eine Metzgerei produziert das Fleisch nach den Vorstellungen des Restaurants. Dazu kommen fettarmer Käse und kalorienarme Soßen. Die Brötchen basieren auf Kartoffelstärke und haben weniger Kalorien als beispielsweise Brötchen aus Weizen.

Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht. Fett ist schließlich Geschmacksträger. Wie kann ein Burger also noch schmecken, wenn das Fett fast komplett eliminiert ist? Im Detail behält „Mcro‘nauts“ dieses Geheimnis für sich. „Das ist ein Prozess. Das Fleisch darf nicht zu trocken sein. Das könnte man auch durch Soßen nicht ausgleichen“, sagt Reimann. „Es hat ein Jahr lang gedauert, bis wir mit dem Geschmack zufrieden waren.“

Mcro'nauts in Köln: Ein Burger auf Steroiden

Der Fitness-Hintergrund spiegelt sich auch in der Bezeichnung der einzelnen Produkte auf der Karte wider. Die Burger mit zwei Pattys sind mit dem Anhang „Skinny“ (dünn) versehen, die mit fünf Pattys tragen das augenzwinkernde Etikett „Juiced“ – im Bodybuilder-Jargon heißt das: vollgepumpt mit Steroiden oder anderen leistungssteigernden Substanzen.

Aber nicht nur Burger gibt es bei „Mcro‘nauts“. Auch Burritos, Wraps (ab 9,50 Euro) oder verschiedene Bowls mit und ohne Fleisch (ab 10,50 Euro) stehen auf der Speisekarte. Besonders ist die Chips Bowl (7 Euro): Chips, die mit Käsesoße, Hackfleischsoße oder gezupftem Hühnchen getoppt werden. Als Dessert gibt es Protein-Pancakes, Shakes oder Protein-Eis. „Protein-Eis aus dem Supermarkt schmeckt oft ein bisschen wässrig. Unser Eis, das von einer Kölner Eismanufaktur kommt, schmeckt dagegen so cremig wie richtiges Eis“, sagt Reimann.

Geht es nach den „Macro’nauts“-Machern, soll das Konzept mithilfe eines Franchise-Systems schon bald weit über Finkenberg hinaus Anklang finden. Im kommenden Jahr sollen die Weichen dafür gestellt werden.