Schmeckt's Frau Floß?„Ceylon Curry“ – köstliche Sri-Lanka-Küche in Leverkusen

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Außenansicht des Restaurants Ceylon Curry in Leverkusen

Das Ceylon Curry liegt in der Lichstraße in Leverkusen.

Wer die Küche Sri Lankas kennenlernen möchte, sollte einen Ausflug nach Leverkusen machen, das „Ceylon Curry“ gibt sich große Mühe mit dem Menü.

Die Küche Sri Lankas ist in Deutschland bei weitem nicht so populär wie beispielsweise die indische. Es gibt Überschneidungen und auch Einflüsse, allerdings ist Sri Lanka eine multiethnische Nation, was sich sehr stark in den Gerichten des Landes niederschlägt. Sie ist vielfältig und von der unglaublichen Biodiversität des Inselstaates geprägt.

Julia Floß

Julia Floß

Julia Floß ist ausgebildete Köchin und Patissière und hat viele Jahre in verschiedenen von Gault-Millau und Guide Michelin ausgezeichneten Küchen gearbeitet, bevor sie Journalismus und Medienkommunika...

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Kokos, Curryblätter, Zimt, Tamarinde, Hülsenfrüchte in allen Farben und Formen – Sri Lankas Kulinarik ist aromenstark und komplex. Reis und Curry ist das Nationalgericht, wobei das niemals einfach nur eine Portion Reis mit einer Kelle Sauce ist, sondern immer eine ausbalancierte Mahlzeit aus den fünf Grundbausteinen: Protein, Ballaststoff, sauer, umami und leicht süß. Die typische Darreichungsform ist eine Insel aus Reis, wobei man hier meistens schon zwischen verschiedenen Sorten wählen kann, und drumherum mehrere Currys, Sambols, meistens noch ein Dhal aus Linsen und irgendeine Form von Salat.

Jeden ersten Samstag im Monat gibt es ein „Running Curry“

Ein Deko-Elefant steht im Restaurant Ceylon Curry in Leverkusen auf dem Tresen.

Die Familie Piratheelan möchte dem deutschen Publikum die Küche ihrer Heimat zugänglich machen.

Im Restaurant „Ceylon Curry“ in Leverkusen gibt sich die Familie Piratheelan große Mühe, dem deutschen Publikum die umfassende Palette der Küche ihrer Heimat möglichst einfach zugänglich zu machen. Jeden ersten Samstag im Monat veranstalten sie ein „Running Curry“. Um Reservierung und pünktliches Erscheinen wird dringend gebeten.

Ab 12.30 Uhr schickt die Küche zwischen 10 und 14 Köstlichkeiten hintereinander weg. Es geht los mit einer Tomaten-Kokos-Suppe, darauf folgt das erste milde Hähnchen-Curry oder Gemüse-Curry mit weißem Reis. Es trudeln nach und nach knusprige Teigkringel aus schwarzen Linsen mit Anis, Rohkostsalate, gelbe Linsenbällchen, Kroketten mit Rindfleisch und Fisch, cremiger Kokosreis mit scharfem Hähnchen-Curry oder alternativ Seeni Sambal ein.

Verschiedene Schälchen mit Curry-Gerichten stehen auf einem Tisch.

Beim Running Curry werden viele verschiedene Tellerchen mit Köstlichkeiten serviert.

Jedes Curry schmeckt anders

Die Geschmacksnerven dürfen Memory spielen. Was schmecke ich da? Ingwer, Kurkuma, Rauch, Fenchel, Bockshornklee? Jedes kleine Tellerchen ist anders. Hier wird den Gästen die ganze sensorische Bandbreite dieses Gerichts vorgekocht. Farblich sind sich die Currys zwar reichlich ähnlich, aber dann ist das eine mild und cremig, man schmeckt Kokos und Ingwer. Das nächste viel dünnflüssiger, scharf und säurebetont. Das dritte schmeckt süßlich und nach Senfsaat. Und das vierte bringt diese Umami-Wucht, die man von getrockneten Tomaten kennt, die hier aber vielleicht vom gerösteten Currypulver kommt.

Ein Wandbild zeigt eine Karte von Sri Lanka.

Ein Wandbild zeigt eine Karte von Sri Lanka.

Auf jedem Tellerchen entsteht eine neue Aromenwelt: Zum Kartoffelcurry gibt’s Zitronenreis, zum Dhal wird Biryani serviert, cremiger Kokosreis zum scharfen Hähnchen, Safranreis zum schwarzen Curry, Naan zum Puten-Kuruma mit Kokos, Ingwer und Koriander. Glücklicherweise wird exakt an dem Punkt, an dem man denkt: „Ich kann nicht mehr“, das süße Finale gereicht. Allerdings nicht ohne die Frage, ob jemand von einem der zwölf Teller noch einen Nachschlag möchte.

Das „Ceylon Curry“ bietet auch ganz normales Essen von der Karte

Selbstverständlich gibt es im „Ceylon Curry“ auch ganz normales À-la-carte-Geschäft. Die Menükarte ist sehr umfänglich, mit vielen Erklärungen und Empfehlungen, was man am besten zusammen bestellt, der Service hilft im Zweifel natürlich auch. Mein Favorit ist das Egg Thosai, ein dünner, knuspriger Reismehlfladen mit Eierfüllung und das kräftige Rindfleisch-Curry. Anis-Enthusiasten sollten unbedingt die krossen Teigkringel Methu Vadai probieren. Auch wenn meine Auswahl relativ fleischlastig war, an Gemüse-Alternativen mangelt es nicht.

Auf einem Teller liegt das Gericht Egg Thosai im Restaurant Ceylon Curry in Leverkusen.

Egg Thosai ist ein dünner, knuspriger Reismehlfladen mit Eierfüllung.

Mein nächster Termin im „Ceylon Curry“ wird definitiv der Sonntagsbrunch. Jeden Sonntagmittag wird der Tisch mit Roti, Reisküchlein, Sambals, Chutneys, Currys, Dhal und Reissorten voll gestellt und man probiert sich von einem Schälchen zum nächsten. Besser kann man Sri Lanka kulinarisch nicht erkunden.

Fazit: Grund für einen nachbarschaftlichen Ausflug: köstliche Sri-Lanka-Küche in Leverkusen | Bewertung: 5 von 6 Dreiecken

Restaurant Ceylon Curry, Lichstraße 23, 51373 Leverkusen | Öffnungszeiten: Di-Fr 11-14.30 Uhr + 17-22 Uhr + Sa 11-22 Uhr + So 11-21 Uhr, Tel: 0214/69053772

Meine Auswahl:

  1. Paruppu Vadai // Vegetarische Laibchen aus gelben Linsen mit Curryblättern und Fenchel // 4,50 Euro
  2. Egg Thosai // Reismehlfladen mit Ei // 4,40 Euro
  3. Seeni Sambal // Zwiebel-Curry // 3,40 Euro
  4. Gemüse-Curry // nach Saison // 3,40 Euro
  5. Beef Curry // Rindfleisch-Curry mit Kurkuma, Tamarinde, Nelken und Zimt // 4,90 €