Sommerobst-Serie mit RezeptAprikosen galten lange als Aphrodisiakum

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Die Farbe des Sommers und der Sonne trägt die Aprikose in sich.

  • So schmeckt der Sommer 3: Aprikosen haben jetzt im Sommer Saison.
  • Warum sind sie so gesund und wie viele Kalorien enthalten Sie?
  • Viele Informationen rund um die kleine Frucht - mit Rezept für einen köstlichen Aprikosenkuchen.

Samtig ist ihre Haut, sonnig ihre Farbe. Dass die Pflanze Wärme liebt, sieht man ihren Früchten an. Persische Dichter sollen Aprikosen auch als „Samen der Sonne“ bezeichnet haben. Ihre Kälteempfindlichkeit ist auch der Grund, warum das Steinobst in deutschen Gärten nicht allzu häufig zu finden ist: Aprikosensträucher blühen früh und vertragen Spätfröste schlecht. Von Dezember bis März sind ausschließlich Früchte aus Übersee erhältlich. Sie werden noch sehr unreif geerntet, um den weiten Weg zu überstehen. Ihr volles Aroma werden sie nicht mehr entfalten können. Häufig schmecken sie mehlig. Von Juni bis August haben Sie jedoch gute Chancen, im Supermarkt süße und saftige Aprikosen zu ergattern.

Kleine Warenkunde

Die Aprikose (Prunus armeniaca) wächst an Sträuchern oder kleinen Bäumen und stammt ursprünglich aus Zentralasien. Saison hat das Obst von Juni bis September. Je nach Sorte ist sie hellgelb bis tieforange. Die Farbe sagt also nicht unbedingt etwas über den Reifegrad der Frucht aus. Achten Sie beim Kauf vor allem darauf, ob die Schale glatt und weich, aber nicht schrumpelig ist. Die Frucht sollte auf sanften Druck hin leicht nachgeben und aromatisch duften.

Da sich Aprikosen nicht gut lagern lassen, sollten Sie nicht mehr kaufen, als Sie noch am selben Tag verzehren können. In einer Papiertüte gelagert halten sie sich im Kühlschrank noch einen Tag. Dort verlieren die kleinen Früchte jedoch schnell an Aroma. Aprikosen sind sehr gesund. Sie sind unter anderem reich an Beta-Carotin und helfen unserer Haut damit, sich in den sonnigen Monaten vor UV-Strahlung zu schützen. Außerdem enthalten sie nur 43 Kalorien pro 100 Gramm.

Gartentipps:

Die Aussicht auf reife, aromatische Früchte frisch vom Strauch ist verlockend. Pflegeleicht sind Aprikosen jedoch besonders in unserem Klima nicht. Wer es versuchen möchte, sollte für den Strauch einen vollsonnigen, windgeschützten Standort – zum Beispiel an einer Hauswand – auswählen. Die Aprikose eignet sich gut als Spalierobst. Ein Platz im Gewächshaus wäre ideal. Der Boden sollte durchlässig und trocken sein. Lehmige Böden sollten großzügig mit Sand durchmischt werden. Beim Gießen ist weniger mehr, Nässe vertragen die Bäumchen nicht.

Erntezeit in unseren Breitegeraden ist meist Juli oder August. Der Winter stellt für die Obstgehölze weniger ein Problem dar als Spätfröste im Frühjahr, da die Aprikose in der Regel schon früh im März blüht. Spätblühende Sorten eignen sich daher besser für das deutsche Klima. Über frostige Frühlingsnächte kann der blühenden Aprikose ein Wintervlies helfen. Auch an die Befruchtung muss denken, wer Früchte ernten will: Da Aprikosenbäumchen bei uns zu den Exoten gehören, empfiehlt es sich, auf selbstbefruchtende Sorten setzen.

Rezept für Aprikosenwähe

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Backen mit Aprikosen (Symbolbild)

Zutaten:

150 ml Milch 300 g Mehl ½ Würfel Hefe 170 g Zucker 75 g weiche Butter Salz 9 Aprikosen 2 Vanilleschoten 400 g Schmand 4 Eier, 2 Eigelb 1 EL Speisestärke 1 TL abgeriebene Schale einer Biozitrone 3 EL Semmelbrösel 1 EL Aprikosenkonfitüre eine Tarteform

Zubereitung:

Die Milch lauwarm erhitzen. Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde hineindrücken, die Hefe hineinbröseln. Mit etwas warmer Milch, 1 TL Zucker und etwas Mehl vom Rand verrühren. Zugedeckt an einem warmen Ort 15 Minuten gehen lassen. Restliche Milch, 70 g Zucker, 75 g Butter und eine Prise Salz hinzugeben und mit dem Knethaken des Handrührers verrühren. Zugedeckt weitere 45 Minuten gehen lassen. Der Teig sollte auf etwa doppelte Größe heranwachsen.  Derweil Aprikosen waschen, halbieren und entsteinen. Mark aus den Vanilleschoten herauskratzen und mit Eiern, Eigelb, Schmand, dem restlichen Zucker, Stärke und Zitronenschale cremig rühren. Ofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen. Teig durchkneten und in die gefettete, mit Mehl panierte Form geben. Teig andrücken und einen Rand hochziehen. Semmelbrösel auf den Boden geben, Aprikosen darauflegen und den Schmandguss darüber geben. Auf der zweiten Schiene von unten etwa 40 Minuten backen. Sollte die Wähe zu dunkel werden, mit Alufolie bedecken. Aprikosenmarmelade im Topf erhitzen und die Wähe bestreichen.

Unnützes Wissen

Die Aprikose ist ein Rosengewächs

In Teilen Süddeutschlands und in Österreich heißt die Aprikose „Marille“.

Das weltweit größte Anbaugebiet liegt in der Türkei.

Aprikosen galten lange als Aphrodisiakum, sollte also das sexuelle Lustempfinden steigern.

Aprikosenkerne sind essbar. Sie schmecken ähnlich wie Mandeln, enthalten allerdings – je nachdem wie bitter sie sind – mehr oder weniger Amygdalin, das im Körper zu Blausäure umgewandelt wird. Erwachsene sollten deshalb nicht mehr als zwei Kerne pro Tag essen, Kinder lieber gar keine.

Aus süßen Aprikosenkernen wird der Marzipanersatz Persipan hergestellt.

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