Köln – Wenn die Fright Guys auftauchen fangen Teenager an zu schreien und Mütter halten ihren Kindern die Augen zu. Für Axel Feldmann, Daniel Zielhoff und Marc Horn ein großes Kompliment, schließlich bedeutet es, dass sie ihren Job gut gemacht haben. Freddy Krueger, Jason Voorhees und Leatherface sind nur drei der berühmten Horrorfilmfiguren, in deren Haut die drei Freunde aus dem Ruhrgebiet regelmäßig schlüpfen. Hätten Sie alle Horror-Imitationen sofort erkannt?

Horror-Trio: Freddy Krüger, der Werwolf und Jason Vorhees

Dabei geht es den FrightGuys gar nicht so sehr darum, Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen. „Erschrecken ist nicht unsere Hauptaufgabe“, sagt Marc Horn. „Wir werden gebucht, damit wir die Leute unterhalten und sie mit uns Fotos machen können. Wenn Menschen zu uns kommen und sagen: Dein Kostüm ist einfach der Wahnsinn, kann ich mit dir ein Foto machen – dann ist das das Schönste für uns.“

Mit der Kettensäge auf der Jagd: Leatherface

Zum Einsatz kommen die FrightGuys seit 2009, bei Horror- und Film-, und Promotionveranstaltungen, aber auch bei Hochzeiten, Betriebsfeiern oder privaten Veranstaltungen, mittlerweile auch über Deutschland hinaus. Der momentane Hype um Grusel-Serien wie „The Walking Dead“ kommt ihnen dabei zugute. Noch tritt das Ensemble zu fünft auf, aus Zeitgründen hören die beiden weiblichen Mitglieder jedoch auf. Freizeit und bezahlter Urlaub gehen für das Hobby drauf, und alleine von ihrer Gage können die Erschrecker bislang nicht leben – auch, weil sie viel Geld in ihre Kostüme stecken.

Meeting Mister Babadook

Das größte Lob für die authentischen Verkleidungen gab es übrigens von ihren Vorbildern selbst: Freddy-Darsteller Robert Englund und Jason Voorhees-Darsteller Ken Kirzinger, (aus „Freddy vs. Jason“). Auf die Kostüme ist die Horrortruppe auch besonders stolz. Schließlich stammen die nicht einfach aus dem Karnevalsladen. Rund 900 Euro ist das Freddy-Kostüm wert, die Werwolfmaske, die sich Axel Feldmann derzeit von einem Maskenbildner anfertigen lässt, kostet alleine rund 4500 Euro.

Kostüme mit viel Liebe zum Detail

Die Kleidung designen sie selbst mit viel Liebe fürs Detail. „Dafür gucke ich mir die Filme an, mache alle paar Sekunden Standpause, schaue wo die Löcher in Jasons Jacke sind und zeichne mir das auf,“ erklärt der 27-jährige Marc den Prozess.

Ein zeitloser Grusel-Klassiker: der Werwolf

Auch das Durchsehen von Making-of-Bildern und E-Mail-Verkehr mit Darstellern und Filmleuten gehören zur Entstehungsgeschichte jedes Kostüms. „Ich trete immer erst mit einem Kostüm auf, wenn es wirklich authentisch ist“, sagt der 41-jährige Axel Feldmann. So musste er für seinen Leatherface aus „The Texas Chain Saw Massacre“ erst einmal herausfinden, welche Farbe die originale Kettensäge hatte. In der Merchandise-Produktion werde Leatherface meist mit einer gelben Kettensäge dargestellt. Tatsächlich sei sie jedoch limettengrün.

Blutige Rache am Freitag den 13.

Der Horror im Schafspelz

Dass sie als Horrorfilmfans auf Blut und Gemetzel stehen, dagegen wehren sich die drei übrigens: „Ich mag vor allem die Atmosphäre, und dass mit wenig so viel Spannung erzeugt werden kann“, erklärt Daniel, den am ehesten noch Geisterfilme schocken können.