Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Technischer Defekt möglichFlugzeug in Lohmar abgestürzt – Zwei Personen schwer verletzt

3 min
In Lohmar ist ein Flugzeug abgestürzt und blieb auf dem Dach liegen.

Auf dem Dach blieb das Flugzeug nach dem Absturz liegen.

Zwei Personen wurden bei dem Unfall schwer verletzt. Sie wurden mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser gebracht.

In Lohmar ist am Montagmittag, 11. August, ein Kleinflugzeug abgestürzt. Beide Insassen überlebten den Absturz schwer verletzt. Die Cessna war in der Nähe des Stadtteils Algert in ein Maisfeld gekracht und hatte sich überschlagen. Die Feuerwehr war im Großeinsatz.

Gestartet war das Flugzeug vom Typ Cessna 182P Skylane gegen 10.40 Uhr in Lahr im Schwarzwald. Wohin der 69-jährige Pilot und seine 70-jährige Ehefrau wollten, ist unklar. Sie leben in Gladbeck im Ruhrgebiet.

Keine zwei Stunden nach dem Start endete ihr Flug abrupt: „Wir wurden um 12.27 Uhr zu einer Erkundung alarmiert, eine Smartwatch hatte einen Notruf abgesetzt. Es stellte sich dann heraus, dass ein Flugzeug abgestürzt war, das wurde auch durch den Tower des Köln/Bonner Flughafens bestätigt“, schilderte Peter Völkerath, Leiter der Lohmarer Feuerwehr.

Lohmar: Einsatzkräfte fanden Absturzort durch Notfallalarm von Smartwatch

Durch die übermittelten Koordinaten der Uhr hätten die Einsatzkräfte den genauen Einsatzort schnell finden können. Südlich von Algert verläuft ein Feldweg, der von der Ingerer Straße wegführt. Nach gut 800 Metern lag die Stelle etwa 20 Meter tief in einem Maisfeld. Polizei und Feuerwehr gehen davon aus, dass der Pilot eine Notlandung durchgeführt hatte. Das Flugzeug hatte eine Schneise in die übermannshohen Maisstauden geschlagen. Als es auf den Boden prallte, überschlug es sich und blieb auf dem Dach liegen.

„Die beiden Personen konnten sich selbst befreien, sie saßen auf der Tragfläche“, sagte Völkerath. Sie seien schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt worden. „Wir haben mit einer Kettensäge eine Querschneise in das Maisfeld geschlagen, um die beiden zu erreichen.“ In der Zwischenzeit waren drei Rettungshubschrauber an der Unfallstelle gelandet.

Die Feuerwehr schnitt eine Schneise in das Maisfeld, um die Verletzten zu erreichen.

Die Feuerwehr schnitt eine Schneise in das Maisfeld, um die Verletzten zu erreichen.

Die Besatzungen versorgten das Ehepaar, unterstützt vom bodengebundenen Rettungsdienstpersonal. Die Leitstelle hatte Großeinsatz ausgelöst: 110 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr und Angehörige des Rettungsdienstes waren vor Ort, zusätzlich mehr als ein Dutzend Polizistinnen und Polizisten.

Ehepaar aus Cessna wurde in Klinik nach Köln und Bonner Uniklinik geflogen

Das Ehepaar wurde in die Klinik in Köln-Merheim und die Bonner Uniklinik geflogen. Die Feuerwehr stellte den Brandschutz sicher, um sofort mit dem Löschen beginnen zu können. Doch das Flugzeug hatte nach dem Absturz nicht gebrannt, es lief auch kein Kraftstoff aus. Die Polizei spricht von einem möglichen technischen Defekt.

Mit Rettungshubschraubern wurden die Verletzten in Kliniken geflogen.

Mit Rettungshubschraubern wurden die Verletzten in Kliniken geflogen.

Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung, die ihren Sitz in Braunschweig hat, erreichten am frühen Nachmittag die Einsatzstelle. Sie begutachteten das Wrack. Aussagen zur genauen Absturzursache konnte bisher niemand treffen.

„Es ist außergewöhnlich, dass wir die beiden Personen nach so einem Ereignis lebend retten konnten“, sagte Völkerath, der vor rund 50 Jahren schon einmal einen Flugabsturz als Feuerwehrmann erlebte. „Da herrschte aber dichtes Schneetreiben im November, während heute klares Wetter war.“ Es ist der zweite Flugzeugabsturz im Rhein-Sieg-Kreis in diesem Jahr.

Am 21. März war eine Beechcraft Bonanza kurz nach dem Start vom Flugplatz Hangelar auf einen Acker gestürzt und ausgebrannt. Der Pilot starb, seine sechsjährige Tochter hatte sich selbst befreien können.