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„Bunny’s Baguette“19-Jähriger leitet ersten Croque-Laden in Köln

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Marvin Rojahn präsentiert sein Angebot: norddeutsche Croques.

Köln – Schon mit drei Jahren war sich Marvin Rojahn sicher, dass er sich einmal selbstständig machen will. Nun hat sich der 19-Jährige mit „Bunny’s Baguette“ am Friesenwall seinen Traum erfüllt.

Angeboten werden nicht irgendwelche Baguettes, sondern Norddeutsche Croques. „Ich komme ursprünglich aus Bremen und da habe ich mindestens einmal die Woche Croque gegessen“, erzählt Rohjan. Mit 14 Jahren ist er mit seinem Vater nach Köln gezogen und musste feststellen: Hier gibt es diese Spezialität nicht. Das wollte er ändern – seinen jungen Jahren und wenig Gastronomie-Erfahrung zum Trotz.

Was unterscheidet Croque von Baguette?

Aber was unterscheidet Croques von belegten Baguettes? Ursprünglich kämen Croques aus Frankreich, erzählt Rojahn. Da würden sie jedoch aus Toast gemacht. Das Norddeutsche Croque ist ein Baguette mit einer weicheren Kruste. Diese wird belegt und mit Käse überbacken. Eine Soße gibt es separat als Dip dazu. „Unsere Croques sind etwas breiter als die in Hamburg. Aber das ist auch unser Wiedererkennungswert“, erklärt er.

Bunny’s Angebot

Bunny’s Baguette befindet sich am Friesenwall 120. Montags bis donnerstags ist der Laden von 11 bis 22 Uhr geöffnet, freitags und samstags von 12 bis 22 Uhr. Ein kleines Baguette liegt preislich zwischen 5,50 und 7,50 Euro. Für den großen Hunger gibt es die Croques auch in doppelter Größe für 9 bis 11 Euro. Außerdem im Angebot: verschiedene Salate für 5,50 bis 7 Euro an. Es gibt vegetarische und vegane Angebote.

Der Name des Ladens komme daher, dass Rojahn aufgrund seiner Schneidezähne manchmal „Bunny“ genannt wurde. „Wir hätten es auch Bunny’s Croque nennen können, aber dann hätte hier niemand gewusst, was wir machen“, sagt Rojahn lachend. Außerdem habe ihm die Alliteration gefallen.

Vater unterstütze Rojahn bei der Gründung

Marvin Rojahn hat nach seinem Schulabschluss eine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann gemacht. Als sich aufgrund der Pandemie abzeichnete, dass er nicht übernommen werden würde, orientierte er sich um.

Mutig entschied er sich dazu, mit 19 Jahren sein eigenes Bistro in der Nähe des Friesenplatzes aufzumachen. „Mein Vater hat mich sehr unterstützt“, erzählt Rojahn. Er habe auch keine große gastronomische Erfahrung gehabt. „Ab und zu habe ich mal am Wochenende in einem Café gejobbt“, sagt er.

Qualität steht im Zentrum und Saucen sind selbstgemacht

Vom Produkt hingegen hatte Rojahn von Anfang an eine klare Vorstellung. Im Zentrum von Bunny’s Baguette steht die Qualität. Lange war Rojahn auf der Suche nach einer Bäckerei, die ihm die Baguettes nach französischer Tradition und doch mit weicherer Kruste herstellen kann.

Diese fand er in der „Bäckerei Evertzberg“ aus Remscheid, die ihm nun die Brote frisch liefert. „Es ist zusatzstofffrei, vegan, es gibt eine Vollkorn-Dinkel- und eine Weizen-Variante. Der Teig wird 20 Stunden fermentiert. Es ist unfassbar gutes Brot“, erklärt Rojahn begeistert. Außerdem habe er auch alle Soßen selbst kreiert. Diese werden jeden Morgen frisch zubereitet. „Ich habe mit vielen Menschen gesprochen, die Ahnung von der Gastro haben“, erzählt Rojahn. „Der Geschäftsführer der Bäckerei hat mir zum Beispiel auch dabei geholfen, den veganen marokkanischen Dip zu entwerfen.“

Böhmermanns Empfehlung sorgte für Ansturm

Trotz seines Alters habe man ihn stets ernst genommen, erzählt er. Aufgrund seiner Größe von über zwei Metern denke er allerdings auch, dass er oft älter geschätzt werde. Der Laden laufe gut, sagt Rojahn. Seit Jan Böhmermann in seinem Podcast „Fest und Flauschig“ über „Bunny’s Baguette“ gesprochen hat, sei der Ansturm um ein vielfaches gestiegen.

Köln habe er als neue Heimat ins Herz geschlossen. „Es ist keine Stadt wie jede andere. In Bremen wäre es nie möglich gewesen, dass sich Menschen an drei Tische miteinander unterhalten, obwohl sie sich vorher nicht kannten“, erzählt Rojahn lachend. „Ich beschreibe es gern als mediterrane Stadt. Man fühlt sich hier einfach wohl.“

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