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600-Millionen-Euro-ProjektMesse-City in Köln-Deutz wird Wirklichkeit

Lesezeit 2 Minuten

So ähnlich wird sich die Messe-City (r.) künftig präsentieren. Die Zurich-Versicherung wird die Gebäude beziehen, die hier die Zahl 250 bilden. Aktuellen Planungen zu Folge könnte sie auch einer 220 ähneln. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen. (Grafik: Strabag)

Köln – Der Startschuss für ein 600-Millionen-Euro-Projekt ist gefallen. Mit der Entscheidung der Zurich-Versicherung, die Standorte in Köln und Bonn in Deutz zusammenzuziehen, wird die geplante Messe-City Wirklichkeit.

Auf dem 135 000 Quadratmeter großen Gelände hinter dem Deutzer Bahnhof wird Zurich etwa die Hälfte in Beschlag nehmen und mit gut 2700 Mitarbeitern drei Gebäudekomplexe beziehen. „Wir profitieren von der unmittelbaren Nähe zum ICE-Bahnhof und der ausgezeichneten Anbindung an das Autobahnnetz“, erklärt Zurich-Vorstandsmitglied Horst Nussbaumer die Entscheidung für den Standort Deutz. Ende 2018 will die Versicherung die neuen Gebäude beziehen. Baubeginn könnte Anfang 2016 sein.

Hotels, Kino und Gastronomie

Dieses Votum hat weitreichende Konsequenzen. Rainer Maria Schäfer vom Projektentwickler der Messe-City, der Strabag Real Estate GmbH, kann mit Zurich als „Ankermieter“ Verträge für zwei Hotels auf dem Grundstück finalisieren, für die es „verbindliche Absichtserklärungen“ geben habe. Weiteres „Herzensprojekt“ auf dem Gelände ist die Einrichtung eines Kinos, teilt Schäfer mit. Auch Gastronomie und Einzelhandel sollen sich dort ansiedeln. Geplant sind wegen der Nähe zum Bahnhof lediglich 1000 Parkplätze in Tiefgaragen. Ein Casino, das an diesem Standort im Gespräch war, sei nach aktuellen Planungen nicht vorgesehen.

Im September wird ein Wettbewerb ausgeschrieben, in dem die Gestaltung der Fassade festgelegt wird. Die Struktur der Gebäude wird stark dem Entwurf ähneln, der als Konzept bereits in einen Bebauungsplan gegossen wurde. Details zum Gebäude werden zwischen Zurich und Strabag aber noch verhandelt.

Dagegen sind weitreichende Bebauungspläne für das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs an der Schanzenstraße in Mülheim Makulatur. Beim Eigentümer, der Osmab 2. Projekt GmbH, war die Stimmung entsprechend gedrückt. Man wolle sich nun sammeln und dann ab nächster Woche gemeinsam mit der Stadt überlegen, wie es mit dem Gelände weitergehen könnte.

Richtiges Signal für Deutz

Die Linke, die Grünen und die Bürgerinitiative „Rettet Mülheim 2020“ frohlocken, dass der Plan, der einen Büroriegel und einen zehnstöckigen Turm vorgesehen hatte, vom Tisch sei und die Bürger an der weiteren Entwicklung beteiligt werden könnten. Die Bürgerinitiative etwa favorisiert für das Gebiet eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe, ähnlich äußern sich die Sozialdemokraten. Die CDU sieht ein „richtiges Signal für die Zukunft von Deutz“.

Bei Zurich ist man derweil bei den Planungen über die Zukunft der alten Gebäude in Bonn und in Köln an der Riehler Straße. Derzeit gibt es Gespräche mit potenziellen Käufern. Zurich will die Gebäude für drei bis maximal sechs Jahre zurückmieten.