Anastacia im Rundschau-InterviewWarum US-Star Anastacia Udo Lindenberg covert

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Die US-amerikanische Sängerin Anastacia.

Die US-amerikanische Sängerin Anastacia.

In ihrem neuen Album „Our Songs“ covert die amerikanische Sängerin Anastacia deutsche Hits und Klassiker der letzten Jahrzehnte. In Köln stellte sie ihr Album vor.

Wie kam es zu der Idee, ein Coveralbum zu machen?

Ich versuche nicht, die Originalmusik besser zu machen. Christian Geller, der Produzent, hat mir und meinem Managementteam das Projekt vorgestellt. Ich habe erst gedacht, ich solle auf Deutsch singen, weil ich so oft in Deutschland bin. Aber schnell war klar: Er wollte deutsche Songs übersetzten und mich auf Englisch singen lassen.

Wie war der Prozess der Arbeit am Album?

Bei der Auswahl habe ich zuerst nur auf die Melodie und die Strophen geachtet. Wenn ich ein gutes Gefühl hatte, kam das Lied in die engere Auswahl. Dann ging es um die Bedeutung der Songs und der Texte. Erst danach haben wir uns mit den Originalkünstlerinnen und -künstlern in Verbindung gesetzt, um nach Erlaubnis zur Veröffentlichung zu fragen. Das war nicht einfach, weswegen einige Songs es selbst nicht in Demo geschafft haben. Aber ich liebe viele Songs, die zur Auswahl standen.

Song-Angebot von Campino

Welches deutsche Lied hat es nicht auf das Album geschafft, was Sie trotzdem mögen?

Definitiv „Der Weg“ von Herbert Grönemeyer. Ich habe mich einfach in das Lied verliebt, auch weil ich mich gut in die beschriebene Situation hineinversetzten konnte. Es ist ein sensibler Song.

Wieso haben Sie das Lied „Tage wie diese“ von den Toten Hosen zum Covern gewählt?

Campino (der Sänger der Toten Hosen, Anm. d. Red.) hatte gehört, dass ich das Projekt mache und hat von sich aus gesagt: „Ich gebe ihr einen Song“. Er ist sichergegangen, dass die Neuinterpretation des Songs aus seiner Feder stammt. Der Moment hat das ganze Projekt geprägt. Ich hatte schon einige Songs fertig, aber ich wollte auch ein Lied finden, dass noch nie jemand auf Englisch gehört hatte.

Was macht das Projekt besonders?

Meine Fans außerhalb Deutschlands könnten denken, die Lieder wären Originale von mir. Dann muss ich erklären, dass kein Song von mir geschrieben ist. Für die Deutschen ist es dagegen vielleicht sogar erfrischend, Songs wie „Cello“ von Udo Lindenberg in neuer Form zu hören. Auf der einen Seite spiegeln die Cover mich wider, auf der anderen Seite konnte ich durch die Arbeit neue Facetten an mir entdecken.

Der „rote Faden“ innerhalb der unterschiedlichen Genres auf dem Album ist meine Stimme.
Anastacia

Wie würden Sie den Stil des Albums beschreiben?

Ich liebe verschiedene Arten von Musik. Der Beweis dafür ist das Album und all die unterschiedlichen, ausgewählten Lieder. Ich wusste nicht, dass sie in verschiedene Genres gehören. Natürlich haben die Originalkünstlerinnen und -künstler nicht denselben Stil, aber ich habe einen eigenen und besonderen.

Welchen Stil haben Sie denn für sich gefunden?

Ich habe mich schon immer als „Sprock“-Künstlerin bezeichnet: Eine Mischung aus Soul, Pop und Rock, die meine Musik am besten beschreibt. In diesem Album gibt es noch eine Besonderheit. „Cello“ ist zum Beispiel ein Lied, das für mich undenkbar zu schreiben wäre: ein Chanson ohne einen Beat. Aber genau deswegen wollte ich es auf dem Album haben. Der „rote Faden“ innerhalb der unterschiedlichen Genres auf dem Album ist meine Stimme. Sie sorgt dafür, dass alles zueinander findet.

Am 22. Und 23. Dezember spielt Anastacia bei „Night of The Proms“ in der Lanxess-Arena in Köln. Tickets sind online erhältlich.

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