Antrag zum Kölner FernsehturmWird der „Colonius“ zum Denkmal?

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Blick von den Poller Wiesen auf den Kölner Funkturm

Köln – Die Ratsgruppe Gut will den 266 Meter hohen Fernsehturm namens „Colonius“ unter Denkmalschutz stellen lassen, um bis zu 50 Prozent der Sanierung vom Bund bezahlt zu bekommen.   Die Ratsgruppe bringt einen  Antrag  in die Sitzung des Hauptausschusses der Stadt  am 23. November ein, das Amt für  Denkmalschutz soll das prüfen.

Das Geld soll helfen, die Plattform wieder für Besucher zu öffnen, der Turm von 1981 ist seit Ende der 90er-Jahre für die Öffentlichkeit geschlossen, unter anderem der Brandschutz für die Aufzüge ist veraltet. Über die Denkmalförderung lässt beispielsweise Dresden seinen Fernsehturm sanieren, von den rund 25,6 Millionen Euro zahlt die Hälfte der Bund, die andere Hälfte Stadt und Land.

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Der Kölner Fernsehturm

Thor Zimmermann von der zweiköpfigen Ratsgruppe Gut sagt: „Ein solches Finanzierungsmodell wäre für Köln tragbar und würde die Rettung des Colonius für die Kölner bedeuten.“

Kölns Stadtkonservator skeptisch

Doch  Stadtkonservator Thomas Werner sagte, „dass man ein Gebäude/Objekt nicht per (politischen) Beschluss unter Denkmalschutz stellen kann“. Man könne aber einen Antrag stellen – das hat „Gut“ gemacht.  Die Prüfung sei ein Behördenvorgang. Werner war  im Juli skeptisch: „Ob der Kölner Fernsehturm in den Reigen der bereits unter Schutz stehenden Türme aufgenommen werden kann, ist fraglich. Auf Grund seiner Bauzeit und Fertigstellung von 1981 gehört er an das Ende der historischen und baukonstruktiven Entwicklung der Fernsehtürme.“

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Die Fernsehtürme   in Hamburg (1968), Dresden(1969) und Frankfurt (1979) stammten aus  60er- und 70er-Jahren. Werner sagte: „Die Messlatte, ab wann ein Gegenstand  zum Denkmal deklariert wird, ist auf Grundlage des Denkmalschutzgesetzes zu Recht sehr hoch angelegt.“ Eine Prüfung sei nicht geplant, hieß es im Juli. Der Turm gehört der Deutschen Funkturm,  Sprecher Benedikt Albers sagt: „Der Denkmalschutz wäre sicher nicht nachteilig.“

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Blick vom Colonius auf die Domstadt

Laut  Ratsgruppe drängt die Zeit, weil  nur bis zum 26. November die Förderung beantragt werden könnte. Dann tagt der Haushaltsausschuss des Bundes, also drei Tage nach der Sitzung in Köln. Deshalb soll die Stadt  schnell mit dem Bund sprechen  über eine Förderung einsetzen – um sich so  die Option offen zu halten.  Zimmermann sagt: „Es scheint, als verpasse Köln diese Gelegenheit. Wir müssen  schnell entscheiden!“ Aktuell läuft eine Machbarkeitsstudie zur Sanierung, sie soll laut Albers nächste Woche vorliegen. Laut Albers wird das Ergebnis „in der Größenordnung zwischen 25 und 40 Millionen Euro liegen – in Abhängigkeit von der angestrebten zukünftigen Nutzung“.

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