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„Arsch-Huh“ in KölnDieser Moment war besonders emotional

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„Vavunettha“ ist eine Musikerin aus Köln mit Wurzeln in Sri Lanka. Sie trat bei der Arsch-Huh-Veranstaltung auf den Ringen auf.

Mit dem Arsch-Huh-Konzert auf den Ringen wurde zur Stärkung der Demokratie aufgerufen. Es gab aber auch eine traurige Erinnerung.

Kölsche Töne, Rap und Punkrock haben beim ersten Hören wenig gemeinsam. Wenn man aber mal genauer hinhört, zeigt sich schnell, dass die Grenzen fließend sind – zumindest war das am Sonntag bei der Kundgebung „Arsch Huh für Demokratie“ am Hohenzollernring der Fall. Die Auftritte von der Arsch Huh Band, der Rapperin Vavunettha und der Punkband Grenzkontrolle verband vor allem auf der inhaltlichen Ebene eines: der Aufruf gegen Rechts und für die Demokratie einzustehen. Im Hinblick auf die anstehende Kommunalwahl am 14. September betonte die Moderatorin Marie Knäpper: „Wir möchten dazu aufrufen, das Kreuz auf dem Wahlzettel ohne Haken zu machen.“

Rahmenbedingungen für Menschlichkeit

Im gleichen Sinne thematisierten auch die anderen musikalischen und kabarettistischen Beiträge die Notwendigkeit, sich aktiv für eine solidarische und antirassistische Stadtgesellschaft einzusetzen. Neben der Unterhaltung mit gesellschaftspolitischer Botschaft fanden außerdem lokalpolitische Redebeiträge zu den Themen Integration, Wohnen und Kultur Platz auf dem über vier Stunden langen Programm. Darunter auch ein Statement von Elizaveta Khan vom Integrationshaus in Kalk: „Eines ist klar, Empathie und Respekt lassen sich nicht verordnen. Kein Gesetz der Welt kann uns dazu zwingen, einander mit Menschlichkeit zu begegnen, aber wir können Rahmenbedingungen schaffen, die uns dabei helfen.“

Die Veranstaltung auf den Ringen war gut besucht.

Die politische Kundgebung „Arsch Huh für Demokratie“ gehört zum „Gamescom-City-Festival“, das parallel zur Spielemesse auf den Ringen und dem Rudolfplatz stattfindet. Organisiert wird die Veranstaltung vom gleichnamigen Verein „Arsch Huh“ – einer Künstlerinitiative, die sich seit 1992 für Toleranz und Vielfalt engagiert. Deshalb wurde die diesjährige Ausgabe auch wie gewohnt von einem Auftritt der Arsch Huh Band eröffnet, die unter anderem aus Mitgliedern der Höhner, Arno Steffen und weiteren Kölner Musikern besteht. Sie spielten die Songs „Su läuft dat he“, „Für Et Hätz Un Jäjen D“r Hass“ und dem Mottosong „Arsch huh – zäng ussenander“.

Gedenken an „Nick“ Nikitakis

Insbesondere der letzte Song sorgte für sentimentale Stimmung, sowohl auf der Bühne als auch im Publikum, da dieser dem erst kürzlich verstorbenen Gründungsmitglied Vassilios „Nick“ Nikitakis gewidmet wurde. Bei der Frage, wer denn vor über 30 Jahren bei der ersten Kundgebung von Arsch Huh dabei war, schossen unzählige Hände in die Höhe. Immer wieder wurden Anspielungen auf das „legendäre“ Konzert gemacht, bei dem damals rund 100.000 Menschen auf dem Chlodwigplatz zusammenkamen.