Sind das nun Nikoläuse oder Weihnachtsmänner? Wer sie am 6. Dezember sieht, dürfte ganz klar das Erstere vermuten. Sie selbst sehen sich als Weihnachtsmänner. Fakt ist: Die Frauen und Männer des Vereins „Biker for Kids“ bringen vorweihnachtliche Stimmung – und sorgen für Aufsehen, wo immer sie auftauchen. Rotes Kostüm und Zipfelmütze, weißer Rauschebart, die Motorräder mit Elchgeweih, Kunstschnee und blinkenden Weihnachtsbäumen liebevoll dekoriert.

Ihre Mission: Sie wollen Gutes tun für Kinder. Sie sind unterwegs zu Kinderheimen, -dörfern oder Kinderkrankenhäusern. Zwischendurch halten sie an und sammeln Spenden. Ein Foto mit den Motorrad fahrenden Weihnachtsmännern ist beliebt.

„Wir bringen Geld und Spielsachen – und wir wollen ein bisschen Freude bringen und einfach mal eine andere Stimmung“, erzählt Markus Hennes, Vorsitzender des Kölner Vereins. Die bunt gemischte Gruppe sammelt jedes Jahr mehrere Tausend Euro Spenden. „Große Spenden kommen vor allem von Unternehmen“, sagt Hennes. Auch Kronkorken werden das Jahr über für den guten Zweck gesammelt.

Idee kommt ursprünglich aus Hawaii

Gegründet hat den Verein Willi Müller, der die Idee aus einem Urlaub in Hawaii mitgebracht hat. Inzwischen ist Müller 81 und Ehrenvorsitzender des Vereins. Dass er zu den Touren mitkommt, ist Ehrensache. „Dann fährt er inzwischen aber in einem Auto mit“, sagt Hennes. Zwei Pickups mit Geschenken und ein amerikanisches Polizeiauto eskortieren die Weihnachtsmann-Biker bei ihren großen Touren.

„Auch die Kinder kommen mit“, sagt der Vereinsvorsitzende. Auf diese Art wachsen auch Mitglieder nach. „Was für ein Motorrad jemand fährt, ist egal. Wir sind für jeden offen“, sagt der zweifache Familienvater aus Zündorf. Er selbst fährt eine Harley. Rund 30 Bikerinnen und Biker sind Mitglied im Verein. „Es kommen immer mehr Frauen hinzu. Die meisten von ihnen tragen auf dem Motorrad auch ein Weihnachtsmann-Kostüm. Eine fährt als Engelchen mit“, sagt Hennes.

Weder eine Pandemie noch Wind und Wetter können die Biker von ihren vorweihnachtlichen Touren abhalten. „Wir fahren auch bei Schnee. Wir haben vor unserer Haustüre so viele schlimme Situationen und bekommen so viele Einblicke, da lassen wir uns nicht abhalten“, sagt Hennes und fügt hinzu: „Wir sind Leute, die etwas bewegen wollen. Und wenn man die Dankbarkeit in den Augen der Kinder sieht, dann macht man das immer weiter.“

Samstag, 10. Dezember, fahren die „Biker for Kids“ wieder durch Köln. Gegen 15.30 Uhr sind sie auf den Ringen. Ihr Ziel ist an dem Tag das Kinderkrankenhaus in der Amsterdamer Straße. Dort freuen sich die kleinen Patienten seit Jahren über den ungewöhnlichen Besuch.