Bordell an der GlockengasseFestnahme nach Angriff auf Prostituierte

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In einer Wohnung in der Glockengasse wurde eine 19-jährige Prostituierte lebensgefährlich verletzt aufgefunden.

In einer Wohnung in der Glockengasse wurde eine 19-jährige Prostituierte lebensgefährlich verletzt aufgefunden.

Köln – Es ist eine entsetzliche Tat: Eine 19-jährige Prostituierte aus Rumänien wird in einem Bordell an der Glockengasse von einem Angreifer lebensgefährlich verletzt. Der brutale Überfall geschah im August 2014 - monatelang kamen die Mordermittler in dem tragischen Fall nicht weiter. Nun stehen die Fahnder kurz vor der Aufklärung: Die Kölner Staatsanwaltschaft hat einen Untersuchungshaftbefehl gegen einen 35 Jahren alten Mann erlassen. Die Ankläger werfen dem Verdächtigen versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor. "Es besteht dringender Tatverdacht", bestätigte der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft entsprechende Informationen der Kölnischen Rundschau. Der 35-Jährige sitzt in Thüringen in Untersuchungshaft. Dort saß der Mann bereits in Auslieferungshaft wegen einer Tat aufgrund einer gerichtlichen Anordnung der rumänischen Behörden.

In dem langen rätselhaften Fall kam Bewegung, als die Ehefrau des 35-Jährigen ihren Mann in einem Interview mit einem rumänischen Fernsehsender belastete. Dort hatte das Verbrechen für großes Aufsehen gesorgt. Die Kölner Ermittler besorgten sich den TV-Beitrag und kamen zu dem Ergebnis, dass der Mann als Täter in Frage kommen könnte. Seit Anfang Januar 2015 gilt der 35-Jährige nun als Hauptverdächtiger in dem Kriminalfall. Die Tat spielt offenbar im Zuhältermilieu.

Bei der Attacke in dem Bordell hatte die 19-Jährige eine Hirnblutung erlitten, fiel ins Koma und ist bis heute in intensiver medizinischer Behandlung. "Wir müssen davon ausgehen, dass sie ein Pflegefall bleiben wird", sagte ein mit dem Fall betrauter Ermittler. In ihrem jungen Leben hat die Rumänin offenbar schon viel Leid erfahren. Mediziner stellten am Körper der 19-Jährigen zahlreiche Hämatome fest, vom Kopf bis zum Unterleib. Die Blutergüsse war schon älter und teils verheilt. Sie stammten wohl nicht von dem Angriff des Täters. Im Dezember kam die Mutter des Opfers nach Köln und besuchte ihre Tochter am Krankenbett. Bezahlt hatte die Reise nach Deutschland ein rumänisches Fernsehteam. Schlafen musste die Mutter allerdings vier Tage in einem Auto, mit dem sie nach Köln gekommen war. "Für eine Übernachtung im Hotel reichte ihr Geld nicht aus", sagte eine Polizistin.

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