Vor 50 Jahren nahm mit der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Chorweiler als eine der ersten Vertreter der damals neuen Schulform den Betrieb auf.
Zukunftspläne im Kölner NordenGesamtschule in Chorweiler wird halbes Jahrhundert alt

Der Bau des HBG ist seit seiner Eröffnung vor 50 Jahren unverändert, soll jedoch in den kommenden abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
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50 Jahre ist es her, dass an der Heinrich-Böll-Gesamtschule (HBG), bis heute die größte weiterführende Schule im Kölner Norden, erstmals die Schulglocke läutete. Das kommende Wochenende steht ganz im Zeichen des runden Jubiläums: Nach einem Festakt am Freitagabend, bei dem auch Bürgermeister Andreas Wolter und der Schuldezernent Robert Voigtsberger zu Gast sein werden, lädt die Schulgemeinschaft am Samstag zu einem großen Fest auf das Gelände um den markanten Flachbau an der Merianstraße ein.
Laut Schulleiter Rolf Grisard war die Eröffnung der HBG 1975 Teil einer ganzen Welle von neuen Gesamtschulen – praktisch zeitgleich nahmen auch die Gesamtschule Holweide und die Willy-Brandt-Gesamtschule in Höhenhaus ihren Betrieb auf. „1975 war ich 15 Jahre alt und ich kann mich noch gut an das Versprechen der damaligen SPD-geführten Landesregierung erinnern, die die Gesamtschule als neue Schulform eingeführt hatte, um flexiblere Bildungswege zu schaffen und damit auch Menschen aus Familien ohne akademischen Hintergrund den Zugang zu Bildung zu ermöglichen“, sagt er.

Der Festakt am Freitag und das Fest am Samstag werden zu einem großen Teil von den Schülern selbst gestaltet werden.
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Bauliche Grenzen bremsen Idee
Die HBG sei ursprünglich als 12-zügige Schule geplant worden, also mit 12 Parallelklassen pro Jahrgang. Davon habe man jedoch schnell abgesehen, da die baulichen Begebenheiten der Schule mit ihren innenliegenden Unterrichtsräumen dazu geführt hätten, dass manche Klassenräume kein Tageslicht gehabt hätten. Mehr über die ersten Jahre der HBG wird beim Festakt am Freitag zu erfahren sein, denn mehrere Lehrkräfte und Schüler der ersten Stunde werden dann zu einer Interviewrunde zusammenkommen.
In Chorweiler sei die HBG stets gut angesehen gewesen. „Die Schule hat sich ihren guten Ruf hier in den 50 Jahren erarbeitet. Manche Schüler sind schon die dritte Generation ihrer Familie, die bei uns zur Schule geht“, sagt Grisard. Im Kölner Norden gebe es relativ viele Kinder ohne eine Gymnasialempfehlung, darum sei die Gesamtschule neben Real- und Hauptschule hier eine hochattraktive Schulform. Der didaktische Ausschuss, der die Gründung der Schule vorbereitet und begleitet habe, sei immer noch aktiv und komme nach wie vor einmal die Woche zusammen. „Der Ausschuss hat die Entwicklung der Schule von Anfang an begleitet und wird uns auch weiterhin dabei helfen, uns weiterzuentwickeln“, so Grisard.
Die kommenden Jahre werden an der HBG wieder sehr von Umwälzungen geprägt sein, denn der Abriss der alten Sporthalle und des Hauptgebäudes stehen an. „Wenn die Interimshalle im Grünzug fertig ist, soll 2027 mit dem Abriss der Sporthalle begonnen werden“, sagt Grisard. „Auf deren Gelände soll dann ein neues Schulgebäude entstehen. Wenn das fertig ist, wird das alte Gebäude abgerissen und an dessen Stelle eine neue Sporthalle gebaut“. Die Fertigstellung des neuen Gebäudeensembles sei für 2031 oder 2032 geplant – „im besten Fall“, so Grisard abschließend.
Das Jubiläumsfest der HBG am Samstag, 20. September, beginnt um 13 Uhr und endet um 17 Uhr.