Die bisherigen Bemühungen der Verwaltung reichen nicht aus, so die Überzeugung der Bezirksvertreter: sie fordern schnellere Lösungen.
Köln-ChorweilerBezirksvertretung macht Druck für Kita-Bau in Merkenich

In Merkenich gibt es aktuell ein Kita-Problem. Die BV Chorweiler fordert mehr Initiative. (Symbolbild)
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Das Merkenich ein Kita-Problem hat, ist weder neu noch ein Geheimnis. Der Fröbel-Kindergarten Sternschnuppe in der Hildengasse ist seit geraumer Zeit die einzige Betreuungseinrichtung des Stadtteils und sein Platzangebot deckt den Bedarf bei weitem nicht – für Merkenicher Eltern ist es der Normalfall, auf Kindergärten in anderen Stadtteilen ausweichen zu müssen.
Bürger und politische Vertreter des Kölner Nordens beklagen den eklatanten Mangel an ortsnahen Kinderbetreuungsplätzen seit Jahren, bisher ohne durchschlagenden Erfolg. Ein Lichtblick zeigte sich im vergangenen Frühjahr bei der Bekanntgabe des Neubau-Projekts am Höfenweg: In dem geplanten neuen Quartier, dem die bisherigen Mehrfamilienhäuser weichen müssen, soll auch eine neue Kita angesiedelt werden. Bis diese jedoch den Merkenichern zur Verfügung steht, werden mehrere Jahre vergehen.
Suche nach Kita-Flächen
Die CDU-Fraktion der Bezirksvertretung Chorweiler gibt sich mit dieser Perspektive nicht zufrieden. In der Sitzung des Gremiums im vergangenen Mai hatte sie daher den Antrag gestellt, schnellstmöglich eine weitere Kita im Stadtteil Merkenich zu errichten. Die Stadt Köln dürfe sich auf den Plänen für den Höfenweg nicht ausruhen, sondern müsse selbst in Planung und Bau einer Kindertagesstätte einsteigen – um dies möglichst kurzfristig zu realisieren, verwies die Fraktion in ihrem Antrag ausdrücklich auf die Möglichkeit von provisorischen Containerlösungen.
Als mögliche Standorte schlug sie das ehemalige Übergangsheim in der Causemannstraße oder das Areal entlang der KVB-Bahntrasse vor, wo zurzeit neue Wohngebäude entstehen. Auch Standorte in den weiteren Merkenicher Ortsteilen Rheinkassel oder Feldkassel könnten Abhilfe schaffen und sollten in Betracht gezogen werden, so die Fraktion. Ihr Antrag wurde letztlich ohne Änderungen beschlossen.
In einer Stellungnahme in der folgenden Sitzung versicherte die Verwaltung, dass sie die Einschätzung bezüglich der Dringlichkeit weiterer Kita-Plätze für den Stadtteil teile und die Möglichkeit von Übergangslösungen durch Containergebäude prüfe. Auch die vorgeschlagenen Grundstücke würden geprüft, auf dem Grundstück des früheren Übergangsheims in der Causemannstraße sei jedoch bereits eine Filiale eines Nahversorgers geplant – dessen Planungsverfahren sei bereits zu weit fortgeschritten, als dass das Vorhaben noch um eine Kita erweitert werden könne.
Dafür komme jedoch ein anderes städtisches Grundstück in der Causemannstraße infrage, da die dort befindlichen Mehrfamilienhäuser marode seien und die Fläche mittelfristig für eine Neubebauung infrage komme. Für das Areal der Bahntrasse prüfe die Verwaltung die Möglichkeit einer Kita-Ansiedlung entlang eines geplanten Radwegs, doch befänden sich die benötigten Flächen nicht in städtischem Besitz, was eine kurzfristige Umsetzung erschwere. Das erschwere auch die Suche nach Flächen in den übrigen Ortsteilen.