Die Kleingärtner am Berberitzenweg warten seit fast einem Jahrzehnt darauf, dass die altersschwachen Leitungsrohre ersetzt werden.
SeebergKleingärten erhalten nach langem Warten neue Wasserleitungen

Kleingärten Berberitzenweg
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Es ist ein Fall von „Was lange währt, wird endlich gut“: Das marode Wasserleitungsnetz der Kleingartenkolonie am Berberitzenweg in Seeberg soll durch eine Ringwasserleitung auf dem heutigen Stand der Technik ersetzt werden, das geht aus einer Verwaltungsvorlage in der Bezirksvertretung Chorweiler hervor. Nötig ist dies nicht erst seit gestern. Bereits 2016, vor fast zehn Jahren, hatte der Verein der gut 40 Gartenpächter erstmals die Erneuerung der Wasserversorgung bei der Stadt Köln beantragt, die laut dem Generalpachtvertrag für Kleingärten dafür zuständig ist, diese sicherzustellen. Eigentlich war der Antrag bereits bewilligt und die Umsetzung hatte 2020 erfolgen sollen - dann kam die Pandemie dazwischen. Der ursprüngliche Förderantrag war durch die Bezirksregierung daher doch noch abgelehnt worden, ein erneut gestellter Antrag jedoch 2021 bewilligt. Auf dessen Umsetzung wartet die Kleingärtnergemeinschaft nun seit vier Jahren.
Gelder werden von Klettenberg nach Seeberg umgeschichtet
Der vorhandene Wasserleitungsanschluss wurde bei der Gründung der Kleingartenkolonie Anfang der 1970er Jahre installiert. Erst mit der Zeit wurden unterirdische Leitungsrohre verlegt und die einzelnen Gartenparzellen an das Leitungsnetz angeschlossen. Die verlegten Rohre sind inzwischen altersbedingt vielfach undicht und lassen bedeutende Mengen Wasser im Boden versickern – ein Schaden, der alle Pächter betrifft, denn separate Wasserzähler fehlen bislang. Der Wasserverbrauch und die entsprechenden Kosten werden daher auf alle Parteien umgelegt und gemeinschaftlich abgerechnet, eine transparente Abrechnung über den tatsächlichen Verbrauch der einzelnen Pächter ist so nicht möglich. Moderne Wasserzähler sollen hier Abhilfe schaffen.
Insgesamt sind für die Maßnahme Kosten von 474.000 Euro veranschlagt, einschließlich eines Eigenanteils von 29.000 Euro, den die Vereinsmitglieder aufbringen müssen. Die Verwaltung hatte beim Land NRW eine Förderung in Höhe von 294.000 Euro beantragt, dies war jedoch abgelehnt worden, da das Land das Förderprogramm für Kleingärten begrenzt hatte. Die fehlenden Mittel können jedoch durch Einsparungen bei einem ähnlichen Bauprojekt in einer Kleingartenanlage in Klettenberg aufgebracht werden, wo ebenfalls das Wasserleitungsnetz ersetzt werden soll – dieses verzögert sich jedoch, so dass die Mittel umgeschichtet werden können. Ein Datum für den Baubeginn in Seeberg nennt die Verwaltungsvorlage allerdings auch nicht.