„Reine Katastrophe“Eltern warten seit zwei Jahren auf Zebrastreifen vor Grundschule im Kölner Norden

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Der 2021 beschlossene Zebrastreifen lässt auf sich warten.

Der 2021 beschlossene Zebrastreifen lässt auf sich warten – die Suche nach einer geeigneten Stelle für einen Übergang gestaltet sich schwierig.

Weil ein bereits beschlossener Zebrastreifen auf sich warten lässt, hat sich eine Elterninitiative gegründet. Ihr Thema ist die Schulwegsicherheit. 

Zwei Jahre ist es her, dass die Bezirksvertretung Chorweiler die Verwaltung per Antrag aufgefordert hatte, vor der Katholischen Grundschule und der benachbarten Gemeinschaftsgrundschule in der Straße An den Kaulen einen Zebrastreifen einzurichten. Bis heute lässt dieser jedoch auf sich warten, die Stadt ist noch immer dabei, das Anliegen zu prüfen. Manche Eltern wollen sich mit dem behäbigen Tempo der Umsetzung nicht abfinden: Unter der Federführung von David Jungk, Vater einer Schülerin, haben sie eine Initiative gegründet, die sich für sichere Schulwege in Worringen einsetzt.

Jungks Tochter besucht die erste Klasse, die Initiative „Sichere Schulwege für Worringen“ hat er kurz nach Beginn des Schuljahrs gegründet. „Bis vor Kurzem war mir gar nicht klar, was sich hier für Szenen abspielen“, sagt er. „Ich verstehe ja, dass manche Eltern sich gezwungen sehen, ihre Kinder mit dem Auto zu bringen. Aber die Verkehrssituation wird immer gefährlicher.“ Er beschreibt chaotische Szenen, vor allem morgens, kurz vor Schulbeginn. „Raser sind hier gar nicht das Problem“, sagt er. „Brenzlig wird es, weil die Eltern kurz ranfahren, ihre Kinder rauslassen und schnell weiterfahren. Dabei blockieren sie die Gehwege, achten nicht auf die Kinder, haben deren Perspektive nicht im Blick.“

Kind ist laut Mutter in Worringen beinahe mit Lieferwagen zusammengestoßen

Nathalie Hoffmann, Mutter eines Zweitklässlers, hat vor Kurzem erst ihren Sohn nur knapp vor dem Zusammenstoß mit einem Lieferwagen bewahren können. Auch sie beschreibt die Stoßzeiten als „reine Katastrophe. Die Kinder sind völlig verunsichert, wo und wie sie die Straße überqueren sollen“.  Ernsthaft geschehen ist bisher noch nichts – zumindest hat die Polizei keine Kenntnis einer Häufung von Unfällen in der näheren Umgebung der Schulen.

Neben dem beschlossenen Zebrastreifen setzt sich die Initiative auch für das Erstellen eines Schulwegplanes ein. „Der zeigt, wo es gefährliche Stellen gibt, wo zurzeit Baustellen sind, und wo es sich anbieten würde, einen Elternparkplatz einzurichten“, sagt Jungk. Auf der Homepage der Initiative hat er Beispiele von anderen Grundschulen und Gemeinden gesammelt, die über einen solchen Schulwegplan verfügen. Dies wäre eine gute Ergänzung zum Konzept der Schulstraßen, das die Verwaltung zur Sicherung von Schulwegen erarbeitet, so Jungks Überzeugung. 

Jungk ist zuversichtlich, dass die anstehenden Gespräche mit der Verwaltung, dem Bürgerverein und der Schulleitung Fortschritte bringen werden. „Wir haben Ansprechpartner in der Verwaltung, die unser Anliegen ernst nehmen, das ist sehr positiv“, sagt er. Als erstes Ergebnis der Bemühungen will die Stadt nun prüfen, ob auf der Fahrbahn von An den Kaulen kurzfristig wieder Piktogramme angebracht werden können, die Autofahrer auf Schulkinder aufmerksam machen. Diese habe es früher schon einmal gegeben, so Jungk, aber das Anbringen sei bei einer Sanierung der Fahrbahn „vergessen“ worden.

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