Das Event im Rahmen des internationalen Filmpreises war für die Gäste eine willkommene Gelegenheit, sich zu vernetzen.
Märchenhafte KulisseDeutsche Film-Prominenz trifft sich zur Emmy-Vorauswahl auf Schloss Arff

Produzent Leopold Hoesch (5.v.r.) lud unter anderem NRW-Medienminister Nathanael Liminski (5.v.l.) zu der Feier ein.
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Ein märchenhaftes Schloss, ein roter Teppich und Gäste aus Film, Politik und Wirtschaft: Auf Schloss Arff trafen sich am Donnerstag die Größen der Filmindustrie. Produzent Leopold Hoesch hatte zum 19. Mal zum Vorentscheid für die internationalen Emmys eingeladen. Dabei stimmten zwei von Hoesch zusammengestellten Jurys ab, welche deutschen Filme in den Kategorien bester Schauspieler und beste Dokumentation zur Preisverleihung nach New York geschickt werden sollen.
An dem anschließenden Cocktailempfang nahmen rund 200 Gäste teil. Anwesend waren unter anderem NRW-Medienminister Nathanael Liminski, deutsche Generalkonsulin in Los Angeles Andrea Sasse, Schauspieler Julius Weckauf und der Vorsitzende der Film- und Medienstiftung NRW Walid Nakschbandi. Die Veranstaltungen rund um die Emmys sind laut Hoesch der Leuchtturm der Branche.

Schauspieler Julius Weckauf feierte seinen Durchbruch mit dem Film „Der Junge muss an die frische Luft“ über Hape Kerkeling.
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Walid Nakschbandi stimmt ihm zu. „Es ist wichtig, dass deutsche Produktionen bei internationalen Preisverleihungen anerkannt werden. Noch wichtiger ist, dass sich deutsche Filmschaffende im Zuge der Emmys miteinander austauschen, aber auch mit der amerikanischen Filmbranche Kontakte knüpfen.“
Das sieht auch Generalkonsulin Andrea Sasse so, die gerade auf Heimaturlaub in Deutschland ist. „In den USA ist das Networking der entscheidende Faktor, über Veranstaltungen wie diese kommen Leute zusammen.“ Sie erklärt, dass das Interesse am Produktionsstandort Deutschland sehr groß sei, nur die Rahmenbedingungen würden nicht stimmen. Deutschland müsse Produktionen unterstützen, ohne zu viele Hürden zu stellen.

Weltmeister und Olympiasieger Edwin Moses (l.) mit seiner Exfrau und Sohn Julian Moses
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Der Stargast der Veranstaltung ist bereits überzeugt von deutschen Produktionen: Der Amerikaner Edwin Moses ist mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister im Hürdenlauf. Sein Leben wurde im letzten Jahr von Hoeschs Produktionsfirma verfilmt. Ein Bekannter hatte die beiden einander vorgestellt, gemeinsam haben sie das Projekt umgesetzt. „Ich bin glücklich, den Film mit einer deutschen Produktionsfirma gedreht zu haben, da sie flexibler und offener als die amerikanischen Firmen war.“ Sein Film kann zwar nicht bei den Emmys berücksichtigt werden, da Kinofilme dafür nicht zulässig sind, er wünscht den nominierten deutschen Projekten aber viel Erfolg im November.
Dann reist eine 80-köpfige Delegation von deutschen Filmschaffenden zu den internationalen Emmys nach New York. Leopold Hoesch hofft nach deutschen Emmy-Gewinnen in 2023 für „Die Kaiserin“ und 2024 für „Liebes Kind“ auf einen dritten Emmy in Folge für Deutschland.