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Circus Dance Festival in KölnDas gefiel dem Publikum am besten

Lesezeit 2 Minuten
Ein Jongleur vor Publikum.

Poetische Jonglage zeigte Vladimir Blanco beim Circus Dance Festival.

Drei Tage lag lockte das Circus Dance Festival auf das Gelände des Theater- und Zirkuspädagogischen Zentrums Köln Latibul in Köln-Riehl.

Planeten kreisen um den Körper von Vladimir Blanco. Der Jongleur wird zum Schöpfer eines kleinen Sonnensystems, das aus Kugeln und Flummis besteht. Jupiter rollt ihm über die Schulter, Mars schwebt über seiner Handfläche, und Venus fliegt durch die Luft. Nach und nach hängt er die Kugeln an einen Garderobenständer, der zur Galaxie wird.

Doch bevor sich das Sonnensystem in Bewegung setzen kann, braucht es noch einen bestimmten Planeten: die Erde. Blanco platziert einen frisch gewässerten Setzling in eine durchsichtige Kugel, die er verschließt und behutsam an den letzten freien Haken hängt. Eine Performance, die mit wenigen Mitteln Großes erzählen möchte – den Kindern gefällt es.

Immer wieder Regen-Unterbrechungen

Der Auftritt „Zero’s Plan – Auf der Suche nach Ordnung im Chaos“ ist Teil des Circus Dance Festival, das vom 6. bis 8. Juni auf dem Gelände des Theater- und Zirkuspädagogischen Zentrums Köln Latibul in Riehl stattfand. Mehr als 20 internationale Artistinnen und Artisten tobten sich sowohl in Zelten als auch auf Freiluftbühnen aus. Im Gegensatz zum klassischen Zirkus möchte das Circus Dance Festival nicht bloß Auftritte aneinanderreihen, sondern eine Dramaturgie schaffen, die über die universelle Sprache des Körpers verbunden wird.

Das zeitgenössische Zirkustreiben in Form von Akrobatik, Jonglage und Kunstradartistik richtete sich am letzten Tag primär an Familien. So gab es im Anschluss an die Performances auch einige Workshops, in denen sich die Kinder ausprobieren konnten. Der Zutritt zum Festivalgelände war kostenlos und nahezu barrierefrei.

Paar-Tanz auf dem Fahrrad.

Das Kunstrad-Duo "VeloVie" beim Circus Dance Festival.

„Was die Künstlerinnen hier leisten, ist klasse. Die Kinder sind total fasziniert“, sagt Großmutter Birgit nach der Show des Kunstrad-Duos „VeloVie“. Zusammen mit ihrem Ehemann und den zwei Enkeln (vier und sechs Jahre alt) hat sie das Circus Dance Festival zum ersten Mal besucht. Neben der professionellen Performance der amtierenden Weltmeisterinnen im Kunstradfahren seien es für die Kölnerin aber vor allem die Darbietungen des Nachwuchses gewesen, die positiv herausgestochen sind. „Es ist bewundernswert, wie viel die jungen Leute in kürzester Zeit lernen“, findet sie.

Allerdings hatten es die jungen Artistinnen und Artisten aus dem Zirkus Wibbelstetz und der Auftrittsgruppe der Latibul Jugendrunde (JuLa) besonders schwer. Immer wieder mussten ihre Auftritte auf der offenen Bühne wegen des Regens unterbrochen werden. Viele Gäste verließen das Festival frühzeitig. Viele andere sind aber auch geblieben oder wiedergekommen, als das Unwetter vorbei war. So konnten zu guter Letzt alle Performances nachgeholt werden – und diesmal regnete es Applaus.