Boule statt BlechWeichen für neuen Rochusplatz in Köln-Bickendorf gestellt – so soll er aussehen

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Ein langgezogener Platz mit vielen parkenden Autos und einigen Bäumen am Rand ist zu sehen. Auch eine kleine Kapelle steht am linken Rand der Platzfläche.

Der Rochusplatz wird derzeit als Parkplatz genutzt. Am linken Bildrand ist die Rochuskapelle zu sehen.

Die Bickendorfer sind ihrer neuen Ortsmitte einen großen Schritt näher gekommen. Die Finanzierungsfreigabe für die Umgestaltung des Rochusplatzes wurde jetzt erteilt.

Zeitgleich tagten vergangene Woche die Bezirksvertretung Ehrenfeld und der Finanzausschuss der Stadt Köln, beide Gremien winkten den Baubeschluss für den Rochusplatz durch. Die Mittel sind damit freigegeben. Das heißt, die Stadt kann die Umsetzung des Entwurfs für die Neugestaltung weiter vorantreiben. Damit hat das Projekt Rochusplatz als Veedelstreffpunkt eine weitere wichtige Hürde genommen.

Insgesamt wird die Umgestaltung der 9400 Quadratmeter großen Fläche  4,3 Millionen Euro kosten. Das Planungsgebiet erstreckt sich vom Gebäudekomplex, den die GAG im Bereich Äußere Kanalstraße/Venloer Straße im Jahr 2020 fertiggestellt hat, bis zu der eingeschossigen Ladenzeile mit Drogeriemarkt und Imbiss am West-Center. Diese soll im Zuge der Neugestaltung verschwinden und durch mehrgeschossige Gebäude ersetzt werden. Im Süden erstreckt sich der neu zu gestaltende Bereich bis zum Kurvenbereich der Vitalisstraße.

Köln-Ehrenfeld: Bickendorfer Rochusplatz soll Fontänenfeld erhalten

Aus dem Boden schießen Fontänen auf einem Platz, im Hintergrund sind Hochhäuser zu sehen.

Ein Fontänenfeld wie am Pariser Platz in Chorweiler soll auch der Rochusplatz in Bickendorf bekommen.

Seit dem Abbruch des Rochusbades im Jahr 2010 wird die rechteckförmige Asphaltfläche zwischen Venloer, Vitalis-, Wilhelm-Mauser- und Äußerer Kanalstraße als Park- und Marktplatz genutzt. Zentrales Element der Neugestaltung wird eine farblich abgesetzte Platzfläche sein, mit einem 70 Quadratmeter großen Fontänenfeld. Dieses erhält 20 Bodendüsen, die dank unregelmäßiger Anordnung und Bodenbeleuchtung verschiedene Bilder erzeugen können. Die Anlage kostet 341.000 Euro und zieht jährliche Betriebskosten in Höhe von 20.000 Euro nach sich. 

Eine Boule-Bahn, die von sechs Blumeneschen gerahmt wird, und zwölf Sitzbänke sollen den Bickendorfern Gelegenheit zum sportlichen und geselligen Miteinander bieten. Der attraktiv gestaltete Platz soll die Verbindung zwischen dem nördlichen und südlichen Stadtteil stärken und ein Treffpunkt für alle werden. Der Wochenmarkt, ein türkischer Supermarkt im GAG-Gebäude und das Rewe-Center sind aktuell die Haupt-Anziehungspunkte. Als gastronomische Ergänzung soll im Erdgeschoss des GAG-Gebäudes ein Markt-Café eröffnen. Noch steht kein konkreter Betreiber fest. 

In einem Flachbau ist ein Drogeriemarkt untergebracht. Im Vordergrund steht ein Baum.

Das einstöckige DM-Gebäude muss mittelfristig weichen.

Die Sichtachsen zur Rochuskapelle werden freigehalten, der Baumbestand entlang der Venloer und der Vitalisstraße bleibt erhalten, die Bäume erhalten im Zuge der Umbaumaßnahmen auch mehr Platz im Wurzelbereich. Insgesamt sind 13 Neupflanzungen vorgesehen, zehn auf der Platzfläche, drei entlang der Wilhelm-Mauser-Straße. Die Stadt erhofft sich durch die Bäume positive Effekte auf das Stadtklima. Das Fontänenfeld verspricht Abkühlung an heißen Tagen.  

Das Projekt gliedert sich in zwei Abschnitte: Zunächst wird der Bereich vor dem GAG-Gebäude bis zur Rochuskapelle mit der farblich abgesetzten Platzfläche mit Boule-Bahn und Wasserspiel gebaut. Der zweite Bauabschnitt kann erst erfolgen, nachdem die eingeschossige Ladenzeile durch einen Neubau ersetzt worden ist. Nachdem jetzt die Mittelfreigabe erfolgt ist, kann im Jahr 2024 die Planungsleistung vergeben werden, mit einem Baubeginn ist im Jahr 2026 zu rechnen. 

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