Kritiker finden den Ausbau der Max-Ernst-Gesamtschule äußerst unsinnig und haben eine Petition gestartet. Ihr erklärtes Ziel: „Rettet den Wald!“
„Katastrophale Fehlentscheidung“Ausbaugegner von Kölner Gesamtschule wehren sich

Am Standort der Container-Klassen der „Villa Hügel“ wird der Erweiterungsbau für die Gesamtschule entstehen.
Copyright: Hans-Willi Hermans
In einer Petition auf der Plattform change.org baut sich Widerstand gegen den geplanten Ausbau Max-Ernst-Gesamtschule (MEG) in Köln-Bocklemünd auf. „Der Ausbau ist überflüssig, teuer und angesichts des Klimawandels eine katastrophale Fehlentscheidung“, heißt es in einer Erklärung für das Sammeln von Unterschriften.
Die Argumentation: Mit den Baumaßnahmen werde ein „großer Teil des alten, gesunden Baumbestands“ auf dem Schulgelände verloren gehen, wodurch wichtige Schutzfunktionen der Bäume gegen Lärm, Abgase und Überhitzung der Klassenräume wegfallen würden.
Im Zuge offizieller Pläne der Stadt Köln, Schulen und Schulhöfe stärker zu begrünen, mache es laut der Initiatoren keinen Sinn, Jahrzehnte alte Bäume abzuholzen, die nicht zu ersetzen seien. Anstelle eines „unsinnigen Ausbaus“ solle vielmehr „der Wald gerettet“ werden, so die Forderung.
Mehr Kapazitäten der Max-Ernst-Gesamtschule – bei sinkenden Schülerzahlen?
Als weiterer Grund gegen den Ausbau werden sinkende Schülerzahlen genannt. Die Schule sei nicht mehr ausgelastet, Alternativen gebe es im Kölner Westen dagegen genug. Und in der Tat: Im Februar dieses Jahres gehörte die Schule zu jenen, die auch nach dem Anmeldeverfahren noch freie Plätze übrig hatte.
Die Pläne der Stadt Köln sind dagegen umfangreich angelegt. Neben des Ausbaus der Gesamtschule soll auch die anliegende und völlig marode Grundschule abgerissen und neu gebaut werden.

Das Hauptgebäude der Grundschule ist baulich in einem miserablen Zustand.
Copyright: Hans-Willi Hermans
Abgerissen werden soll aber auch die alte, nicht mehr genutzte Turnhalle der Gesamtschule an der Tollerstraße nebenan sowie das benachbarte Gebäude, in dem sich derzeit die Mensa der Gesamtschüler befindet. Die Mensa sei laut der Unterstützer der Petition allerdings erst vor wenigen Jahren saniert worden.
Der Plan der Stadt ist aber, dass dort eine Turnhalle für die Gemeinschaftsgrundschule inklusive einer Sporthalle für Sonderpädagogik sowie eine neue Aula mit Mensa für die MEG entstehen soll.
Außerdem werden die derzeit von der Gesamtschule genutzten Container-Bauten auf einem Hügel des Schulgeländes entfernt. An deren Stelle soll ein großzügiger Erweiterungsbau hochgezogen werden, denn an der MEG sollen künftig laut Plänen der Stadt nicht weniger, sondern 220 Kinder und Jugendliche mehr unterrichtet werden.
Interimsbauten auf dem Schulgrundstück sollen 2026 kommen
Eine Sprecherin der Stadt bestätigte kürzlich, dass „an beiden Schulen parallel gearbeitet“ werde. Der aktuelle Zeitplan sehe vor, dass die Gesamtschule im „vierten Quartal 2026“ noch Interimsbauten auf dem Schulgrundstück bekomme, damit der Unterricht ohne Einschränkungen weitergehen kann, nachdem die Container verschwunden sind. Die Arbeiten an der Gesamtschule sollen etwas später als die an der Grundschule beendet werden – im zweiten Quartal 2029.