Für viele Kinder ist es nicht mehr selbstverständlich, schwimmen zu lernen. Für sei geht das Schwimm-Mobil Mobi auf tour.
Schwimmen lernen im „Mobi“Mobiles Bad ab Oktober in Köln unterwegs

Staunend betrachten die Kinder das Miniatur-Modell von Mobi. Mit ihnen freuen sich Gero Wiesenhöferund Wolfgang Schmitz (v.l.).
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Mehr Begeisterung geht nicht. Und lautere auch nicht. Unüberhörbar beantworteten 260 Kinder der KGS Mengenicher Straße die Frage „Findet ihr das gut, dass Mobi bald für drei Monate auf eurem Schulhof steht?“ mit begeistertem Kreischen. Kann man verstehen. Denn „Mobi“ ist ein leuchtend rotes mobiles Schwimmbad mit einem 13 Meter langen Becken, einer Gegenstromanlage und großzügigen Umkleideräumen. Finanziert wird es vom Förderverein der Sparkasse KölnBonn, in diesen beiden Städten wird es in den kommenden fünf Jahren an vielen Schulen im Einsatz sein. Auf dem Hof der KGS in Mengenich hat es Anfang Oktober Premiere.
Auch deshalb wollte Wolfgang Schmitz, Geschäftsführer des Kreissportbundes Düren, schon mal nachhören, welcher Schwimmarten die Pänz hier denn so kennen. Nach kurzem Zögern waren die Grundschulkinder dabei. Brustschwimmen, das war vielen zumindest in der Theorie ein Begriff, beim Kraulen machten alle begeistert mit, danach verlegten sich ein paar Kinder aufs Winken. „Wie beim Wasserball“, kommentierte Schmitz augenzwinkernd. Aufs Rückenschwimmen folgte die La Ola-Welle, denn schließlich musste ja das Miniatur-Model von Mobi standesgemäß enthüllt werden.
Von oben sieht das mobile Schwimmbad aus wie der Buchstabe „T“. Im kürzeren Bereich sind die Umkleiden und Toiletten untergebracht, in dem anderen das 13 Meter lange und drei Meter breite Schwimmbecken. Wassergewöhnung und Schwimmen lernen finden in 30 Grad warmem Wasser statt, es gibt eine Fußbodenheizung und eine Gegenstromanlage. Geplant ist der Einsatz zehn Stunden täglich ein bis zu 350 Tagen im Jahr.
Die Kinder können so direkt vor Ort ihre Schwimmkompetenz entwickeln kostenlos und ohne lange Anfahrtswege,
„Unser mobiles Schwimmbad bietet optimale Bedingungen für Schwimmkurse, Wassergewöhnung und Sportangebote. Die Kinder können so direkt vor Ort ihre Schwimmkompetenz entwickeln kostenlos und ohne lange Anfahrtswege“, erklärte Gero Wiesenhöfer, Geschäftsführer des Fördervereins. Der Verein hat mit seinem in dieser Größenordnung einmaligen Angebot auf den Mangel an Wasserzeiten und an kostengünstigen Angeboten für Schwimmanfänger in Köln reagiert. Ab Oktober wird Mobi alle drei Monate seinen Standort wechseln.
Das Schulamt nennt dem Kreissportbund Düren, der den Betrieb von Mobi organisiert, die Schulen, in denen es den höchsten Bedarf ausmacht — sprich, in denen es viele Kinder gibt, die das Schwimmen nicht mit Unterstützung der Eltern oder in privaten Kursen lernen. Vor Ort sind immer zwei qualifizierte Schwimmtrainer. Das Becken ist mit 13 Metern deutlich länger als der acht Meter lange Wasserbereich in „Narwali“, dem Schwimmcontainer des Landes NRW.
Betrieb über fünf Jahre kostet drei Millionen Euro
„Der Bau von Mobi hat 750.000 Euro gekostet, sein Betrieb über fünf Jahre hinweg kostet drei Millionen Euro. Er wird durch eine großzügige Spende der Sparkasse KölnBonn finanziert“, so Wiesenhöfer. Ursprünglich sollte Mobi im August fertig sein, aber die Umsetzung des „auch technisch aufwendigen Projektes“ hat sich um zwei Monate verzögert. Nachmittags kann Mobi nach Absprache mit dem Kreissportbund von gemeinnützigen Initiativen genutzt werden.
Über das wertvolle Angebot freute sich vor Ort auch Oliver Seeck, Vorsitzender des Sportausschusses. „Aber wir brauchen auch weiterhin unbedingt mehr nutzbare Lehrschwimmbecken in Köln.“ Das Schwimmen Spaß macht und lebenswichtig sein kann, das fanden auch die Mitglieder der Band „Die Räuber“. Sie haben die Patenschaft über Mobi übernommen und überraschten die Mengenicher Kinder mit einem kleinen Konzert in ihrer Turnhalle. Die sangen so begeistert wie lautstark mit, denn der Titel passte perfekt zur Vorfreude der Pänz: er heißt „Schwemme künne“.
Besichtigt werden kann Mobi am 24. und 25. September auf dem Rudolfplatz .
Kreativwettbewerb
Ein Konzert der Räuber in der eigenen Schule erleben - das ist der Preis im Kreativwettbewerb „Schwimmen mit Mobi und Musik erleben“, an dem alle Kölner Grundschulen teilnehmen können. Ausgerichtet wird er vom Kreissportbund Düren, den „Räubern“ und dem Förderverein der Sparkasse KölnBonn. Eingereicht werden können Bilder, Collagen, kurze Geschichten, Gedichte oder auch kleine Videos und Audioaufnahmen. Sie können per Post unter dem Stichwort „Kreativwettbewerb Mobi“ an den Kreissportbund Düren, Kirchfeld 23, 52355 Düren geschickt oder digital über die Internetseite von Mobi bis 11. November eingereicht werden.