Das Restaurant Kluth in Ehrenfeld ist seit Anfang September eröffnet. Die Gründer legen Wert auf gehobene und nachhaltige Küche.
Fine Dining in EhrenfeldSo verbindet Restaurant Kluth gehobene Küche mit Nachhaltigkeit

Die Gründer des Kluth und Köche Kevin Rademacker (l.) und Hannes Radeck.
Copyright: Nabil Hanano
Fine Dining. Viele denken dabei an elitäre Dresscodes, weiße Tischdecken und kerzengerade Rücken. Dagegen wirkt das Restaurant Kluth in Ehrenfeld wie ein stilvoll eingerichtetes Wohnzimmer im nordischen Flair: Warmes Licht fällt auf Echtholz, leise Bluesmusik tönt im Hintergrund. Doch hinter der gemütlichen Einrichtung steckt ein klarer Anspruch – auf den Tellern landet gehobene Küche aus ausschließlich nachhaltigen und regionalen Zutaten. Und nicht nur die Produkte sind grün: Von der Innenausstattung bis zur Energieversorgung ist im Kluth alles nachhaltig.
„Wir wollen eine transparente Karte haben. Die Gäste sollen wissen, woher die Lebensmittel kommen“, sagt Kevin Rademacker. Gemeinsam mit Hannes Radeck hat er das Kluth gegründet – zuvor arbeitete Rademacker in der Weinstube Frohnatur als Küchenchef, die zuvor in der Hansemannstraße 33 ansässig war. „Wir arbeiten nahbar und eng mit unseren Produzenten zusammen“, ergänzt Radeck. Eine kulinarische Übersichtskarte zeigt, welche Zutaten es gibt und woher sie stammen – einiges stellen die beiden selbst her, etwa eingelegtes Gemüse oder hauseigene Würzmittel.
Gründer blicken auf ähnlichen Werdegang zurück
Selbstständigkeit sei irgendwann ein Bedürfnis der meisten Köche: „Wir hatten dieselbe Idee und waren uns beim Konzept für ein eigenes Restaurant sofort einig“, erzählt Rademacker. „Zu zweit ein Lokal aufzubauen ist einfacher, als allein.“
Beide blicken auf ähnliche Laufbahnen zurück: klassische Kochausbildung, Stationen in verschiedenen Ländern, geprägt von Erfahrungen in der gehobenen Küche. Kennengelernt haben sich Rademacker und Radeck in Kölns einzigem Zwei-Sterne-Restaurant „Ox & Klee“, in dem beide gearbeitet haben. Zu der Zeit wurde Radeck als Patissier des Jahres 2021 vom Gault&Millau ausgezeichnet.
Am 15. August öffnete Kluth zunächst im Rahmen eines „Soft Openings“. Dabei testeten die Gründer Abläufe und Menü. „Wir wollten erstmal schauen, wie das Konzept bei den Leuten ankommt“, sagt Radeck. Die Resonanz sei stark gewesen: „Wir hatten gutes Feedback, die Gäste waren zufrieden.“ Seit Anfang September ist das Restaurant regulär eröffnet.
Beim À-la-carte-Menü wählen die Gäste mehrere Gerichte – empfohlen sind drei bis vier Gänge. Das Besondere: Das Menü ist stetig im Wandel und ändert sich mit den Jahreszeiten. „Wir sind mit unseren Produzenten stets in Kontakt und schauen, was auf dem Feld da ist“, erklärt Rademacker. „So passen wir die Karte dementsprechend an.“ Auch die Getränke stehen unter einem klaren nachhaltigen Anspruch. Die Weine dürfen nicht mehr als eine Landesgrenze überschreiten und die Limonade der Marke „ClimAid“ wird klimaneutral produziert.

Nordischer Flair: Selbst die Theke besteht aus nachhaltigem Holz.
Copyright: Nabil Hanano
Gerichte werden selbst entworfen
Die Gerichte auf dem Menü entwerfen Kevin und Hannes selbst. „Wir sind beide seit über 15 Jahren als Köche tätig und haben in verschiedenen Ländern gearbeitet“, so Radeck. „Wir nehmen die Inspiration für neue Gerichte aus unserer Erfahrung.“ Auch die Produkte der Bauern, mit denen sie arbeiten, liefern Anstöße für neue Kreationen.
Oft herrscht der Glaube, dass Fleischkonsum nicht nachhaltig sein kann – doch auch hier haben die Köche mitgedacht. „Die Höfe, die uns das Fleisch liefern, sind mit dem Bio-Siegel zertifiziert“, betont Radeck. Zudem bietet das Restaurant Fleisch vom Wagyu-Rind an. Durch die aufwendige Aufzucht der Tiere gilt es als teuerstes Rindfleisch der Welt und als Luxusprodukt.
„Wir verarbeiten alles, was das Tier gibt“, sagt Radeck. Auf der Übersichtskarte ist zu sehen, dass die Restaurantbetreiber unter anderem ein ganzes Lamm bestellen. „Andere Gastronomen sind nur an einzelnen Teilen des Tiers interessiert“, erklärt Rademacker. „Wir schauen, wie wir das ganze Tier verwenden können.“ Das Ziel der beiden Gastronomen sei es, mit dem grünen Michelin-Stern ausgezeichnet zu werden: „Unser Ziel ist es generell, so wenig wie möglich wegzuwerfen und die Nachhaltigkeit stetig weiterzuentwickeln.“
Das Restaurant Kluth ist in der Ehrenfelder Hansemannstraße 33. Die Öffnungszeiten sind von Donnerstag bis Sonntag. Am Freitag und Samstag ist das Restaurant bis 24 Uhr geöffnet, sonst bis 23 Uhr.
Das Menü und weitere Informationen über das Restaurant gibt es online auf der Webseite.