Die Band feiert aktuell ihr 20-jähriges Bestehen und geht auf Tour. Am 1. Oktober spielt sie in der Live Music Hall.
„Völlig surreal“Warum Arnold Schwarzenegger mit „The Boss Hoss“ singt – Konzert in Köln

Alec Völkel (l.) und Sascha Vollmer stehen seit zwei Jahrzehnten mit ihrer Band auf der Bühne.
Copyright: Sebastian Balz
Sie sind zurück – und haben Verstärkung mitgebracht. Keinen geringeren als Arnold Schwarzenegger haben „The BossHoss“ für ihr neues Album als Gastmusiker gewonnen. „I’ll be back“ – eines der berühmtesten Filmzitate von Schwarzenegger dient als Titel der neuen Single, auf welcher der frühere Gouverneur von Kalifornien zu hören ist. Wir sprachen mit Sänger „Boss Burns“ Alec Völkel über 20 Jahre wilde Bandgeschichte, Hollywood und eine handfeste Show in Köln.
Hallo Alec, wo erreichen wir Sie gerade und was steht aktuell bei „The BossHoss“ an?
Wir sind gerade mega aufgeregt, weil wir kurz vorm Abschluss unseres neuen Albums „Back To The Boots“ stehen, das am 19. September erscheint. Mein Bandkollege Sascha, alias Hoss Power, schraubt gerade noch an den Songs, nimmt auf und kümmert sich um die Abmischung. Zudem waren wir noch live unterwegs, gerade waren wir in Lünen. Und ansonsten geht es natürlich dann im Herbst auf Club Release Tour, mit dem neuen Album im Gepäck.
Sie haben in den letzten 20 Jahren oft in großen Hallen wie der Lanxess Arena gespielt. Warum nun die Rückkehr in die kleinen Clubs?
Das ist bewusst so gewählt, weil vor genau 20 Jahren unser erstes Album rauskam. Das mussten wir irgendwie feiern – am liebsten mit einer Rückkehr zu den Wurzeln, zu unserem typischen BossHoss Sound, mit dem alles angefangen hat. Also ganz viel Country und Rock, ohne Schnickschnack. Und um mit den Fans in einem klassischen Rahmen zu feiern, gehen wir nun bewusst in die Läden, in denen auch damals alles angefangen hat, zum Beispiel in die Live Music Hall.
Dort spielt Sie ja am 1. Oktober. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Köln?
Eine Menge. Wir hatten unsere erste wilde Konzertnacht auf einer Geburtstagsparty in Köln, organisiert von Eins Live im Gloria. Wir sind spontan rein und haben da einfach so gejammt und gefeiert. Das war großartig. Und dann hatten wir natürlich einen der legendärsten Gigs damals in der Live Music Hall, wo wir jetzt auch wieder spielen. Anschließend gab es dort eine Riesenschlägerei.
Was war denn da passiert?
Eine klassische Verwechslung: Als unser Konzert vorbei war, wechselte der Betreiber und eine Party begann. Bei dieser waren paar Jungs am Start, die uns vom Kleidungsstil ähnelten und sich heftig daneben benahmen. Wir kamen gerade raus aus dem Backstage – und die Security hielt uns für die Übeltäter. Daraufhin gab es eine handfeste Auseinandersetzung, unter anderem mit unserem Schlagzeuger und unserem Bassisten. Ich glaube, die haben sich auch selber gegenseitig noch die Nase gebrochen. Am Ende wurden wir von der Security aus der Stadt gejagt, wie in einem Wildwest-Film. Zum Glück haben wir uns seitdem im Griff. (lacht)
Was macht Sie als Live-Band aus?
Ich glaube, wir machen eine verdammt gute Party. Der Schlüssel zu The BossHoss ist auf jeden Fall, eine unserer Live-Shows gesehen zu haben. Wir improvisieren viel, schmeißen uns auf den Boden, hauen die Solis raus. Das geht auch noch mit 53 Jahren. (lacht) Sobald die Show losgeht, geht der Kopf aus, das Herz an, und dann ist da Vollgas.
Wie klingt Ihr neues Album? Und wie schauen Sie auf die zwei Jahrzehnte zurück?
Es ist der Sound, mit dem alles angefangen hat. Ich glaube, wir haben ein sehr starkes Alleinstellungsmerkmal in Deutschland: Eine Mischung aus Country und Rock, mit viel Blues und auch ein bisschen Metal. Wir machen auf dem Album wieder den rockigen Sound, auf den wir am meisten Bock haben. Jetzt sind 20 Jahre wie im Flug vergangen, mit so vielen Highlights. Wir waren in Australien auf Tour, wir haben Motörhead in England begleitet. Zudem haben wir The Voice mit nach Deutschland bringen dürfen und beim Wacken-Festival gespielt. Nebenbei haben wir noch ein paar Kinder bekommen und geheiratet – mehr kann man sich eigentlich nicht wünschen. (lacht)
Zum Schluss natürlich die Frage: Wie kam es zur Zusammenarbeit mit Arnold Schwarzenegger?
Die Tatsache, dass Arnold Schwarzenegger Interesse hat, mit uns etwas aufzunehmen, ist natürlich völlig surreal. Wir haben uns 2022 kennen gelernt und sind mittlerweile mit ihm befreundet – damals sind wir im Rahmen seiner Charitygala für den Klimaschutz aufgetreten, was uns ebenfalls sehr am Herzen liegt. Nachdem wir ihn dann immer mal wieder besuchen durften, hat er uns spontan eingeladen, in Hollywood den Song „I’ll be back“ aufzunehmen. Er ist spontan, unkompliziert und zuvorkommend, strahlt eine große Ruhe und Kraft aus. Und das Wichtigste: Er setzt sich für unseren Planeten ein, dazu möchten wir auch etwas beitragen. Also haben wir uns entschieden: Alle Einnahmen, die durch das Streaming des Songs erzielt werden, fließen direkt in ein Klimaschutzprojekt der Schwarzenegger Climate Initiative – gemeinsam mit Arnie kämpfen wir für einen gesunden Planeten.
Tickets für die Köln Show von „The Boss Hoss“ am 1. Oktober in der Live Music Hall gibt es für ab 52,50 Euro online.