Weiberfastnacht in EhrenfeldNach Moderations- Premiere lange weitergefeiert

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Viele verkleidete Menschen, im Vordergrund ein Frauen-Trio, stehen auf einem Platz.

Auf dem Lenauplatz drängelten sich die Jecken trotz Regens.

Generationswechsel in Ehrenfeld: Die „Fründe us Colonia“ übernehmen den Staffelstab von der KG Rheinflotte und sorgen für eine gelungene Eröffnung auf dem Lenauplatz.

Auch in Ehrenfeld waren in diesem Jahr Schirm und Regencape die beliebtesten Accessoires, doch an die 200 Jecke hatten sich von der Dauerberegnung nicht abhalten lassen, den Straßenkarneval an Weiberfastnacht wie gewohnt auf dem Lenauplatz einzuläuten. Sascha „Dä Doof“ Königshausen, Präsident und erster Vorsitzender des Vereins der „Fründe us Colonia vun 2008“, gab seinen Einstand als Zeremonienmeister der Veranstaltung –  und auch wenn er freimütig einräumte, dass sie „das alles zum ersten Mal machen“, moderierte er das Programm so locker und souverän, als hätte er nie etwas anderes getan.

Er und seine Vereinskollegen hatten die Organisation der Eröffnung in dieser Session zum ersten Mal übernommen, nachdem diese zuvor seit den 1970er-Jahren in den Händen der KG Rheinflotte gelegen hatte. „Es ist überhaupt das erste Mal, dass wir eine Veranstaltung im öffentlichen Raum organisieren, darum war die Vorbereitung für uns ein wenig Learning by doing“, sagte er.  „Wie läuft das mit der Genehmigung? Wo bekommen wir eine Bühne her? Ich glaube, in den vergangenen sechs Nächten habe ich insgesamt vielleicht zehn Stunden geschlafen“.  

Zum Glück konnten sich die Fründe nicht nur auf den Rat der KG Rheinflotte, sondern auch auf die Hilfe des Festausschusses Ehrenfelder Karneval und die Stadt Köln verlassen. Nicht zuletzt habe er „einen super Verein hinter mir, die ziehen alle mit“, so Königshausen. So lief an Weiberfastnacht selbst alles wie am Schnürchen.

Menschen mit Regenschirmen stehen dicht beisammen, im Vordergrund zwei Frauen mit Regenjacken.

Diese Damen hatten sich wasserdicht verpackt und ein klares Statement mitgebracht: Kein Kölsch für Nazis.

Bezirksbürgermeister Volker Spelthann und weitere Mitglieder der Bezirksvertretung Ehrenfeld ließen es sich nicht nehmen, das jecke Volk von der Bühne zu grüßen. „Von hier aus gesehen gibt es keinen Zweifel: Ehrenfeld ist bunt und bleibt auch stabil bunt“, sagte Spelthann. Auch er dankte der Rheinflotte für ihren jahrzehntelangen Einsatz. Bis in den Nachmittag wurde auf dem Lenauplatz weitergefeiert – neben den „Domstädtern“ vor allem mit Tanzkorps und Bands aus dem Veedel, wie den „Zunft Müüs“, dem Tanzkorps der Große Allgemeine, den „Knollis“, den „Vajabunde“ und den „Kölsche Inseljecke“.  Königshaus fasste das Programm griffig zusammen: „Aus Ehrenfeld für Ehrenfeld“.

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