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Ein Hauch „Big Brother“Das ist Kölns neue Sicherheitszentrale für städtische Gebäude

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Den Hörer am Ohr, den Blick auf die Bildschirme: In der Leitzentrale sind alle Sinne für die Sicherheit geschärft.

Köln – Mehr Sicherheit durch gebündelte Alarmierung: Die städtische Gebäudewirtschaft hat jetzt eine moderne Leitstelle, in der alle Notrufe aus Kölner Verwaltungsgebäuden, Bürgerämtern, Rathäusern, Museen, Archiven, Schulen und Kitas zusammenlaufen.

Ob Brand, Einbruch, Amok, Überfall, steckengebliebene Aufzüge oder Störungen der Haustechnik: Die Lage kann künftig schneller eingeschätzt und die richtige Maßnahme in die Wege geleitet werden. „Die Modernisierung musste dringend passieren“, sagte die technische Betriebsleiterin Petra Rinnenburger beim offiziellen Start der neuen Notrufserviceleitstelle (NSL) im Stadthaus. „Erweiterung und Vernetzung der Kapazitäten, die sogar einen weiteren Ausbau ermöglichen, sind die wesentlichen Verbesserungen“, ergänzte der Abteilungsleiter Betriebsmanagement, Garrit Tim Nellessen.

Kölner Sicherheitszentrale: 450 städtische Gebäude werden überwacht

Über 1,5 Millionen Euro hat die Stadt investiert, um eine der größten Leitstellen auf kommunaler Ebene bundesweit zu schaffen. Besetzt ist die NSL täglich rund um die Uhr mit insgesamt zwölf Mitarbeitenden im Schichtdienst. Von der Zentrale im Stadthaus aus werden derzeit etwa 450 Objekte überwacht und bei Bedarf Rettungskräfte vor Ort geschickt.

Wie notwendig der NSL-Ausbau gewesen ist, zeigten zuletzt unter anderem der Amokalarm an einem Schulstandort in Chorweiler. Schüler gaben an, einen Mann mit Waffe gesehen zu haben. Schnellmöglich musste die Schulleitung in Alarmbereitschaft versetzt werden, Schüler und Lehrer Schutz in den Klassenräumen suchen, bis die Polizei mit Spezialkommandos eintraf.

Kölner Sicherheitszentrale: Meist schlägt die Technik Alarm

Hauptsächlich kommen die Alarme von technischen Sicherheitsgeräten wie Feuermeldern oder Notrufknöpfen. Allein 90.000 Meldungen gingen im vergangenen Jahr ein, die telefonisch getätigten Notrufe nicht eingerechnet. Meistens genügte es, die für ein Objekt zuständige Firma zu verständigen, um das Problem zu beheben. In etwa 3400 Fällen musste die NSL intervenieren, heißt, Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienste alarmieren. Selbst schützt sich die NSL gegen Systemausfälle durch drei eigene Administratoren. Notstrom ist selbstverständlich vorhanden.

Noch sind nicht alle kommunalen Bestandsgebäude zugeschaltet, eine Liste wird derzeit noch abgearbeitet. Ausgeweitet wird zudem der Zugriff auf Energieverbrauchszähler, um Schäden, zum Beispiel einem Wasserrohrbruch, schneller auf die Spur zu kommen.

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Für die rund 50.000 Mieteinheiten der Wohnungsbaugesellschaft GAG hat die NSL bereits das Störungsmanagement nach den üblichen Bürozeiten in den GAG-Kundenzentren übernommen.