Essen in KölnDänische Stullen im „Oskar Davidson“ an der Ehrenstraße

Musa und Salim Ullah (v.l.) bieten in der Ehrenstraße großzügig belegte dänische Brote an.
Copyright: Dominic Röltgen
Köln – Die gute alte Stulle ist nicht totzukriegen. In Klassenzimmern und Kantinen werden noch immer zahlreiche mit Wurst oder Käse belegte Butterbrote ausgepackt, in der Gastronomie feiern sie in Lokalen wie „Geschnitten Brot“ in der Südstadt eine Renaissance.
Auch die Dänen zelebrieren diese Mahlzeit. Smörrebröd nennen sie ihre meist so üppig belegten Brotscheiben, dass sie mit Messer und Gabel verzehrt werden müssen und als traditionelles Mittagessen dienen.
Im kürzlich an der Ehrenstraße, Ecke Friesenwall eröffneten „Oskar Davidson“, benannt nach dem Mann, der das Smörrebröd berühmt gemacht hat, können nun auch Kölner in den Genuss der dänischen Brotzeit kommen.

Stullen auf dänische Art: Smörrebröd.
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Zugegeben, Musa und Salim Ullah sehen nicht gerade so aus, wie man sich vielleicht den klassischen Experten für die skandinavische Küche vorstellt. Aber der Eindruck täuscht. Musa (25), der gerade seinen Bachelor in Betriebswirtschaftslehre in Köln macht, wurde als Sohn zweier bengalischer Einwanderer in Dänemark geboren und verbrachte dort die ersten zehn Jahre seines Lebens, bevor die Familie nach Bonn zog. Smörrebröd gehörte also für ihn schon immer zu seinem Leben dazu. Und sein Onkel Salim (50) arbeitete lange Zeit als Koch für eine skandinavische Luftfahrtgesellschaft in der Kantine. Und dort gehörte Smörrebröd zur Grundausstattung.
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„Man merkt, dass das für die Leute etwas Neues ist. Sie kommen und denken sich erst einmal: Was ist Smörrebröd?“, so Musa. Geschmacklich sei aber niemand enttäuscht worden.
Frisch und regional
Für die Rezepte lässt sich sein Onkel, der für die Zubereitung zuständig ist, während er das geschäftliche Drumherum erledigt, von Klassikern aus Büchern inspirieren. Vor allem aber probiert der 50-Jährige eigene Ideen aus. Wichtig seien vor allem die frischen Produkte. Möglichst regional sollen die Zutaten sein. Das Brot etwa kommt frisch direkt aus der benachbarten Bäckerei „Zimmermann“.

Reichhaltig und kreativ belegt ist das Smörrebröd im „Oskar Davidson“.
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„Ich esse auch gerne einfach ein klassisches Butterbrot, aber ein Smörrebröd, das sind einfach die verschiedensten Elemente, die eine Geschmacksexplosion im Mund ergeben“, schwärmt Musa von der skandinavischen Variante der Stulle und fängt an, verschiedene Zutaten aufzuzählen: Rote Beete, Lachs, Limetten, Erdbeeren auf Sauerbraten, Kartoffeln mit Röstzwiebeln. „Ich weiß, Kartoffeln sind in Deutschland vor allem Beilage“, lacht Musa, schwärmt aber, dass die Erdäpfel ein wunderbarer Brotaufschnitt seien.
Geöffnet hat „Oskar Davidson Smörrebröd“ täglich außer sonntags von 11 bis 21 Uhr an der Ehrenstraße 73 (Eingang über Friesenwall). Die reichhaltig belegten Brotscheiben kosten zwischen drei Euro für die Kartoffel-Röstzwiebeln-Variante und 6,50 Euro mit Lachs und Garnelen. Neben Smörrebröd werden auch selbstgemachte skandinavische Kuchen und Zimtschnecken angeboten.