Ex-Intendant des Hänneschen-Theaters eröffnet Kneipe in SülzDer neue „Weet“ im „Knollendorf“

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Erinnerungen an seine Zeit als Intendant beim Hänneschen-Theater hängen an den Wänden des „Knollendorf“. Hinter der Theke steht Heribert Malchers ab morgen selbst.

Erinnerungen an seine Zeit als Intendant beim Hänneschen-Theater hängen an den Wänden des „Knollendorf“. Hinter der Theke steht Heribert Malchers ab morgen selbst.

Köln – Auf dem Kopf hat Heribert Malchers ein Spiegelei. Natürlich nur ein aufgemaltes. „Bei der Hänneschenkirmes habe ich mir sonntags um 16 Uhr immer etwas auf die Pläte malen lassen“, sagt Malchers und deutet auf die Fotografien an der Wand. Vor knapp drei Jahren verließ der Intendant nach einem Vierteljahrhundert das Hänneschen-Theater. Morgen eröffnet er in Sülz eine Kneipe – namens „Knollendorf“.

Im früheren „Gustav Eck“, mit der dunkelbraunen Theke und den alten Buntglasfenstern, will Malchers als „Weet“ neu anfangen – das steht zumindest auf seinen neuen Visitenkarten. „Ich habe seit Tagen nicht gut geschlafen“, gibt der Rentner nervös zu. Es sei eine ganz neue Aufgabe, die er, wie er dann lachend sagt, seiner Frau zuliebe macht: „Sie würde sich sonst trennen.“

Malchers liebt das Gesellige. „Früher stand in der ,Keule’ mein zweiter Schreibtisch“, erzählt er. Freunde und Bekannte aus dieser Zeit hängen an den Wänden des „Knollendorf“: Peter Millowitsch, Marie Luise Nikuta, Hartmut Priess. Auf ein Foto ist er besonders stolz: Es zeigt Malchers nach einer Puppensitzung mit den Süßwaren-Größen Walter Hitschler und Hans Riegel.

Nachbarschaft ist zur Eröffnung eingeladen

Im „Knollendorf“ versammelt sich so einiges aus Malchers vorherigem Leben, das schon seit Kindertagen mit dem Puppenspiel verknüpft ist: Über der Tür steht sein erstes Puppentheater, das er mit vier Jahren bekam, gebaut von seinem älteren Bruder. Schon Malchers Mutter schrieb Stücke für das „Hänneschen“. Seine beiden Lieblingsfiguren, die Kinder von Tünnes und Schäl, Köbeschen Schmitz und Röschen, die er zum Abschied geschenkt bekommen hat, sollen auch noch einen Platz finden. Auf die Frage, ob ihm das Hänneschen sehr fehle, sagt Malchers schlicht: „25 Jahre sind eine lange Zeit.“

Als „Weet“ will er in Zukunft fast täglich hinter der Theke stehen und Früh-Kölsch zapfen (1,50 Euro). Außerdem soll es kölsches Essen geben. „Es gibt noch viele Dinge, von denen ich keine Ahnung habe“, räumt er ein, aber er habe viele Leute, die ihm helfen. Zur Eröffnungsfeier lädt Malchers morgen ab 19 Uhr nicht nur Bernd Stelter oder King Size Dick zum Kölsch ein, sondern auch die Nachbarschaft.

„Knollendorf“, Gustavstraße 21, geöffnet montags bis samstags 16 bis 24 Uhr.

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